E-Mail an großen Verteiler: Wie die Nasa unzählige Postfächer der Raumfahrtindustrie lahmlegte

E-Mail-Panne der Nasa legte Postfächer weltweit lahm. (Foto: Song_about_summer/Shutterstock)
Eine einzige E-Mail dürfte der Auslöser dafür sein, dass in Sachen Kommunikation in der gesamten Raumfahrtindustrie vorübergehend nicht mehr viel ging. Denn die an einen riesigen Branchenverteiler geschickte E-Mail – sowie die darauf folgenden Reaktionen – sollen unzählige Postfächer rund um den Globus verstopft haben.
Nasa: Ungeschützte E-Mail-Verteilerliste aktiviert
Wie The Register berichtet, soll es sich dabei um eine Art ungeschützten E-Mail-Verteiler gehandelt haben, der versehentlich von einer unbefugten Person bei der Nasa genutzt wurde. Der Verteiler gehört zum sogenannten Maptis-System der US-Raumfahrtbehörde.
In diesem System laufen alle möglichen Informationen zu Materialeigenschaften zusammen, die bei möglichen Raumfahrtmissionen wichtig sein könnten. An den Verteiler angeschlossen sind entsprechend neben der Nasa selbst auch zahlreiche andere Behörden, Vertragspartner sowie Organisationen wie Hochschulen oder Forschungseinrichtungen weltweit.
Antworten der Empfänger verstärken Chaos
An wie viele Nutzer:innen insgesamt die E-Mail ging und was der Inhalt der Nachricht war, ist nicht bekannt. Das Chaos wurde aber vor allem dadurch angefeuert, dass offenbar zahlreiche Empfänger:innen nach Erhalt der E-Mail verlangten, von der Liste genommen zu werden – und zwar per Antwort an alle anderen Empfänger:innen.
Als der Person der Fehler aufgefallen sei, seien schon fast alle Mitarbeiter:innen in der Raumfahrtindustrie, die im Bereich Flugqualifikationen arbeiten, „mit Spam bombardiert“, wie ein:e Insider:in The Register sagte. Und „der halbe Planet“ habe auf diese E-Mail geantwortet.
Seitenhiebe auf Musks Doge-Behörde
Einige Nutzer:innen nahmen das Ärgernis aber durchaus mit Humor. So gab es Seitenhiebe auf die umstrittene, von Elon Musk geleitete, Beratungsorganisation Doge, die in den vergangenen Wochen unzählige Behördenmitarbeiter:innnen gekündigt hat.
Eine betroffene Person meinte, man solle Doge bitten, die für die Verteilerliste verantwortlichen Mitarbeiter:innen umgehend wieder einzustellen. Eine andere Person forderte mit einem Augenzwinkern, dass man die gesamte E-Mail-Kette einfach an Doge weiterleiten sollte.
Ganz ungewöhnlich ist das Phänomen einer solchen E-Mail-Panne derweil nicht. Bei Hamburger Behörden gab es 2019 einen ähnlichen Fall, wie Golem schreibt. Damals hatte eine versehentlich an 65.000 Empfänger:innen geschickte E-Mail für volle Postfächer und überlastete Server gesorgt.