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Test

Echo Show 10 im Test: Alexa mit Drehwurm

Amazons neues Smartdisplay mit Alexa mit Folgefunktion dürfte bei manchen ein gewisses Unbehagen auslösen. Der Echo Show 10 ist aber in vielerlei Hinsicht besser als sein Vorgänger.

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Amazon Echo Show 10 (2020). (Foto: t3n)

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Amazons Echo Show 10, der im September letzten Jahres vorgestellt wurde, hat es mit etwas Verzögerung nach Deutschland geschafft. Im Unterschied zum Vorgänger von 2018 hat Amazon dem neuen Modell ein sich automatisch drehendes Display verpasst, das euch auf Wunsch folgt. Natürlich läuft es euch nicht hinterher, es dreht sich aber lautlos in eure Richtung, damit ihr den Bildschirm stets im Blick behalten könnt. Im Test erwies sich die Funktion des 250-Euro-Geräts* als innovativ, aber nur in seltenen Fällen als praktisch.

Neuer Echo Show 10: Das Smartdisplay mit dem besonderen Dreh

Amazon Echo Show 10 (2020). (Foto: t3n)

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Im Unterschied zum keilförmigen Vorgänger besteht der neue Echo Show 10 aus zwei Teilen: einer zylindrischen Basis, in der die Lautsprecher stecken, und einem frei schwebend anmutenden 10-Zoll-Touchscreen, der sich mit seiner Auflösung von 1280 x 800 Pixeln kaum vom Bildschirm des Echo Show 10 von 2018 (Test) unterscheidet. Verbunden sind die beiden Teile mit einem kurzen, motorisierten Arm, der das Display dank bürstenlosem Motor vollkommen lautlos um fast 360 Grad bewegen kann.

Folgen kann der neue Echo Show 10 euch indes nur, wenn ihr die integrierte 13-Megapixel-Kamera vom physischen Schieberegler befreit und die Funktion aktiviert habt. Für die Erkennung nutzt Amazon unter anderem Computervision- und Echolocation-Algorithmen – der Show sucht nicht nach eurem Gesicht, sondern nur nach eurer Position. Die Berechnung des Trackings wird auf dem Gerät und nicht in der Amazon-Cloud durchgeführt. Nach der Interaktion würden die Daten laut Amazon direkt gelöscht, sodass keine visuellen Daten in die Cloud gelangten.

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Der Drehradius kann in den Einstellungen des Echo Show 10 eingestellt werden. (Foto: t3n)

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Die Folgefunktion funktioniert in der Tat sehr gut, solange ihr euch nicht zu dicht vor der Kamera des Echo Show bewegt. Wann die Funktion konkret benötigt wird, muss jeder für sich entscheiden, praktisch ist sie aus unserer Sicht beim Kochen, wenn auf euch dem Display die Kochanleitung angezeigt wird und ihr euch durch die Küche bewegt. Ein weiteres Szenario sind Videocalls, wenn ihr nebenbei andere Dinge in Sichtweite erledigen wollt.

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Es sei erwähnt, dass sich der Bildschirm zwar mit euch bewegt, der Neigungswinkel muss jedoch von euch selbst justiert werden. Die Funktion ist zwar praktisch, um es im richtigen Winkel zu positionieren, eine zusätzliche Automatisierung würde aber dazu beitragen, das Display stets im passenden Winkel einsehen zu können. Nichtsdestotrotz ist der Echo Show 10 das einzige Smartdisplay, bei dem sich der Bildschirm überhaupt neigen lässt.

Amazon Echo Show 10: Nicht leicht, den richtigen Platz zu finden

Die Folgefunktion könnt ihr per SprachbefehlAlexa, folge mir nicht mehr“ abstellen. Sprecht ihr Alexa nun an, dreht sich das Display immer noch in eure Richtung, damit ihr die Inhalte im Blick behalten könnt. Wollt ihr nicht, dass der Echo Show sich zu euch dreht, lässt sich diese Funktion über einen Shortcut auf dem Touchscreen oder mit dem Sprachbefehl „Alexa, deaktiviere die Bewegungsfunktion“ abstellen. Noch schneller geht es, wenn ihr die Abdeckung vor die Kamera schiebt. Ebenso wird die Funktion abgestellt, wenn das Mikrofon stumm gestellt wird; dann ist aber auch keine Sprachinteraktion mit dem Echo mehr möglich.

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Amazon Echo Show 10 – der steilste Neigungswinkel (Foto: t3n)

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Angesichts des neuen Designs mit seinem Drehbildschirm wird die Frage nach der Positionierung des Echo Show 10 eine kleine Herausforderung – zumindest wenn man das meiste herausholen will. Das Gerät fordert damit regelrecht eine prominente Platzierung im Raum, während der Vorgänger und andere Echo-Modelle weniger anspruchsvoll bei der Ortswahl sind. Der neue Echo Show 10 benötigt zudem mehr Platz, damit sich das Display in alle Richtungen frei bewegen kann. Sind der Raum und der Aktionsradius begrenzt, könnt ihr in der Software immerhin festlegen, wie weit sich der Bildschirm drehen darf.

Während des Tests haben wir ein kurioses Verhalten des Show festgestellt, wenn die Bewegungsfunktion angestellt ist und wir das Gerät per Touchscreen bedienen wollten: Der Echo Show dreht sich stets ein Stück nach links, sodass es nicht möglich war, den Bildschirm frontal zu bedienen. Das Verhalten dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Kamera auf der rechten Seite positioniert ist und sich dorthin zentriert. Amazon hätte die Kamera wohl besser mittig über dem Bildschirm integrieren sollen.

Echo Show 10 für Videocalls und als Überwachungskamera

Einstellungen der Heimüberwachung des Amazon Echo Show 10 (2020). (Foto: t3n)

Die verbaute Kamera lässt sich für Videoanrufe via Alexa, Drop-in und Skype benutzen. Die Unterstützung für Zoom oder Amazons Chime ist in den USA verfügbar, in Deutschland stehen die Dienste noch nicht zur Verfügung. Hier besteht hinsichtlich des Angebots noch Ausbaubedarf. Auch die Unterstützung für Google Meet wäre wünschenswert, wir gehen aber davon aus, dass wir das nie sehen werden.

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Für Videotelefonie ist der Echo Show 10 gut geeignet. Denn dank smarter Software bleibt ihr nicht nur durch die Bewegungsfunktion stets im Bild, sondern das Bild wird außerdem auch passend zugeschnitten und zentriert. Das erinnert ein wenig an die Videocall-Funktion, die Apple jüngst für seine neuen iPad-Pros angekündigt hat. Sind mehrere Personen im Call – etwa für Familientreffen –, zoomt die Kamera mit seinem Sichtfeld von 110 Grad entsprechend heraus, sodass alle im Bild sind. Vorteil ist auch hier, dass sich das Display neigen lässt, um den passenden Winkel zu erhalten.

Mit der Kamera könnt ihr auch Selfies per Sprachbefehl „Alexa, mach ein Foto“ schießen, die mit 3.840 x 2.160 Pixeln aufgenommen und in die Amazon-Cloud geschoben werden. Zudem könnt ihr den Echo Show 10 als Überwachungskamera benutzen, wenn ihr unterwegs seid und nach dem Rechten sehen wollt. Hierfür müsst ihr nur die Alexa-App auf dem Smartphone installiert haben oder einen anderen Echo Show besitzen. Dank der Bewegungsfunktion könnt ihr gar das Sichtfeld drehen, um einen besseren Blick in eure Wohnung zu erhalten. Hier wäre eine automatische Neigungsfunktion wiederum wünschenswert. Ist die Abdeckung indes vor die Kamera geschoben worden, guckt ihr in die Röhre. Sie lässt sich nicht aus der Ferne zur Seite schieben. Außerdem lässt sich der Show nicht als Überwachungskamera nutzen, wenn die Nicht-stören-Funktion aktiviert ist.

Neuer Echo Show 10 klingt besser als der Vorgänger

Während die Bewegungsfunktion nicht unbedingt jedermanns Sache ist, macht der neue Show 10 beim Klang eine bessere Figur als sein Vorgänger von 2018. Das liegt darin begründet, dass das neue Modell mehr Volumen und einen 76-Millimeter-Woofer und zwei 25-Millimeter-Hochtonlautsprecher integriert hat. Damit ist er ähnlich ausgestattet wie der Echo-Speaker der vierten Generation, der einen 76,2-Millimeter-Woofer und zwei 20-Millimeter-Hochtonlautsprecher aber kein Display an Bord hat. Die erste Show-Generation kam nur mit 50-Millimeter-Stereo-Treibern und einem passiven Bassradiator daher, die nach hinten strahlten.

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Der neue Echo Show richtet seinen Sound stets nach vorn und analysiert die Raumakustik und passt sie entsprechend an. Diese Funktion unterstützen in gewisser Weise auch der Echo 4, Googles Nest Audio (Test) und der Sonos Roam (Test).

Dass Amazon seit geraumer Zeit einen größeren Wert auf guten Klang legt, zeigte sich schon am Echo Studio (Test), aber auch an den weiteren Smartspeakern des Unternehmens. Der Echo Show 10 bietet einen ähnlich guten, raumfüllenden Klang wie der Echo 4, mit soliden Bässen zum Hören von Musik. Der alte Echo Show kann hier nicht mithalten.

An Musikdiensten unterstützt der Echo Show 10 Amazons Prime-Music inklusive Music-Unlimited und Music-HD sowie Spotify, Apple-Music, Deezer und den Radiodienst Tune-In, mit dem ihr jegliche Radiosender hören könnt.

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Echo Show 10: Software und Dienste

Amazon Echo Show 10 – ein Blick aufs Wetter. (Foto: t3n)

Auch wenn der Echo Show 10 ein Display verbaut hat, bleibt die Haupteingabemethode zur Steuerung von Alexa die Sprachsteuerung. Wie bei Amazons Smartspeakern ohne Display unterstützt das Smartdisplay eine Fülle an Sprachbefehlen zur Steuerung von Musik, des Smarthomes und zur Beantwortung von Wissensfrage und mehr. Selbstredend könnt ihr auch über das Wetter und aktuelle Nachrichten auf dem Laufenden bleiben. Dank des Displays erhaltet ihr ergänzende Informationen optisch hübsch aufbereitet.

Wie schon beim ersten Echo Show 10 weiß das Zusammenspiel zwischen Sprache und der Nutzeroberfläche zu gefallen. Hier hat Amazon gegenüber Googles Smartdisplays klar die Nase vorn. Wir können uns sogar per Sprache durch die Nutzeroberfläche hangeln, was bei Googles Lösung kaum möglich ist. Große Unterschiede zum Vorgänger sind hinsichtlich der Steuerung nicht zu beobachten.

Echo Show 10 bietet zahlreiche Einstellungsoptionen. (Foto: t3n)

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Auf dem Display könnt ihr auch Filme und Serien schauen. Derzeit wird neben dem hauseigenen Dienst Amazon-Prime-Video nur Netflix unterstützt. Disney Plus, Apple TV Plus und Youtube glänzen derweil durch Abwesenheit. Googles Nest-Hub bietet Unterstützung für Disney Plus und die eigene Videoplattform. Youtube ist auf dem Echo Show 10 weiterhin nur über die integrierten Silk- und Firefox-Browser nutzbar. Letzter wird ab Mai 2021 von den Show-Geräten verschwinden, da Mozilla die Unterstützung eingestellt hat.

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Mit dem verbleibenden Silk-Browser könnt ihr bei Bedarf Informationen nachschlagen. Starten könnt ihr ihn standardmäßig nur per Sprachbefehl „Alexa, öffne Silk“. Das Ganze funktioniert durchaus zuverlässig.

Der Silk-Browser des Echo Show 10 kann zum Surfen genutzt werden. (Foto: t3n)

Der Echo Show 10 hat Bluetooth und einen Zigbee-Hub an Bord, mit dem sich kompatible (Smarthome-)Geräte verbinden lassen. Einen Klinkenanschluss oder weitere Ports besitzt das Smartdisplay nicht. Den neuen Konnektivitätsstandard Thread hat der Show noch nicht an Bord, auch Wi-Fi 6 ist noch nicht vorhanden, obwohl Amazon seine eigenen Eero-Mesh-WLAN-Router mit dem Standard bestückt hat.

Der Echo Show 10 dient auch als Smarthome-Zentrale. (Foto: t3n)

Fazit zum Echo Show 10 (2020)

Amazon versucht mit dem aktuellen Echo Show 10 neue Einsatzmöglichkeiten auszuloten. Das rotierende Display bringt einen besonderen Dreh ins Spiel, mit dem sich das Smartdisplay von der Masse abhebt. Allerdings wird für den Echo Show mehr Platz als für den Vorgänger benötigt, damit die neue Funktion überhaupt voll ausgenutzt werden kann. Wer das Display ohnehin in einer Ecke oder an der Wand aufstellt, profitiert kaum vom Drehdisplay, das manchem womöglich ohnehin etwas unheimlich erscheinen könnte. Praktischer als die automatische Drehfunktion ist aus unserer Sicht die Neigbarkeit des Bildschirms, wodurch der Blickwinkel optimal justiert werden kann. Die Einstellbarkeit der Neigung ist dabei nicht nur für das Ablesen der statischer Inhalte oder für das Ansehen von Videos sinnvoll, sondern auch für eine bequemere Position bei Videocalls, sofern ihr das Smartdisplay dafür einsetzt. Wünschenswert wäre hier auch die Ausweitung der angebotenen Dienste auf weitere Anbieter.

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Im Vergleich zum Vorgänger hat Amazon den Klang verbessert und ihn in etwas auf das Sound-Niveau des Echo 4 gehoben, was ein klarer Pluspunkt ist. Wer aber bereits den Vorgänger benutzt und mit dem Klang zufrieden ist, muss nicht extra auf das neue Modell umsteigen. Hinsichtlich der Software und der Alexa-Funktionen sind beide weitgehend identisch. Der Echo Show 10 wird in den Farben Anthrazit und Weiß angeboten und schlägt mit 249,99 Euro* zu Buche. Er ist seit dem 14. April 2021 bei Amazon erhältlich.

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