Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Edge: Microsoft will absolut nicht, dass ihr auf Windows Chrome benutzt

Microsoft war nie großer Fan des Chrome-Browsers und versucht auf verschiedenen Wegen Nutzer:innen vom Download abzuhalten. Nun hat der Softwareriese eine neue Kampagne auf Windows-Rechnern gestartet.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige
Microsoft Edge. (Foto: Wachiwit / Shutterstock.com)

Seit Jahren kursiert ein nicht ganz unwahrer Scherz im Netz: Der Edge-Browser wird nach dem Start eines neuen Windows-Rechners einziges Mal genutzt: Um den Chrome-Browser herunterzuladen. Glaubt man aktuellen Marktzahlen, könnte das durchaus zutreffen. Denn sechs Jahre nach dem Launch des Edge-Browsers und anderthalb Jahre nach dem Wechsel auf Googles Chromium-Webengine, dümpelt Microsofts Nachfolger des Internet-Explorers bei knapp zehn Prozent herum. Googles Chrome beansprucht derweil weltweit auf Desktoprechnern einen Anteil von über 66 Prozent für sich.

Anzeige
Anzeige

Dieser Umstand passt Microsoft überhaupt nicht und versucht daher schon seit Jahren Windows-Nutzer:innen den eigenen Browser schmackhaft zu machen. Durch die Gängelung dürfte der Hersteller aber womöglich eher das Gegenteil erreichen. Die neueste Kampagne Microsofts wirbt beim Aufrufen der Chrome-Downloadseite mit verschiedenen Aufrufen, doch den vorinstallierten Browser auszuprobieren.

Microsoft gegen Chrome: „Der Browser ist so 2008!“

Wie das Portal Neowin berichtet, zeigt Microsofts Edge-Browser auf Windows 10 und Windows 11 beim Besuch der Chrome-Downloadseite wechselnde Nachrichten an, die gegen Google Browser sticheln.

Anzeige
Anzeige

Folgende Nachrichten wurden Neowin angezeigt:

Anzeige
Anzeige
  • „Microsoft Edge basiert auf der gleichen Technologie wie Chrome, mit dem zusätzlichen Vertrauen von Microsoft.“
  • „Dieser Browser ist so 2008! Wisst ihr, was neu ist? Microsoft Edge.“
  • „’Ich hasse es, Geld zu sparen‘, hat noch nie jemand behauptet. Microsoft Edge ist der beste Browser für Onlineeinkäufe.“

Während uns nur das letzte dieser Popups eingeblendet wurden, zeigte uns der Edge-Browser in der Bing-Suche nach Chrome zudem ein Banner mit dem Hinweis „Es ist nicht erforderlich, einen neuen Webbrowser herunterzuladen.“

Anzeige
Anzeige

Microsoft ist überzeugt: Ihr müsst Chrome nicht herunterladen. (Screenshot: t3n)

Google macht es auch, aber anders

Microsoft ist damit nicht vollkommen allein. Auch Google zeigt gelegentlich solche Pop-up-Fenster, wenn nicht Google als Suchmaschine genutzt wird. Im Unterschied Microsoft lässt Google Nutzer:innen immerhin die Möglichkeit, die Banner wegzuklicken, was bei Edge jedoch nicht der Fall ist.

Microsofts Gebaren ist leider nicht neu: Schon vor vier Jahren zeigte der Konzern Chrome-Nutzern Pop-up-Werbung für Edge, die sich aber immerhin noch abschalten liessen. 2018 legte Microsoft nach und wollte in Windows 10 ausdrücklich vor Chrome und Firefox warnen; nach einer Empörungswelle hielt der Konzern diesen Hinweis zurück. Die damaligen Warnhinweise tauchen nun aber für Windows-Nutzer:innen auf.

Windows 11 macht den Browserwechsel schwieriger

Mit dem Release von Windows 11 hatte Microsoft Nutzer:innen neue Hürden für den Wechsel des Standardbrowsers in den Weg gelegt: So ist es nunmehr erforderlich, für die Standardwerte nach Datei- oder Link-Typ festzulegen, anstatt wie noch unter Windows 10 oder unter macOS einen einzigen Schalter umzulegen. Für weniger versierte Nutzer:innen gleicht diese neue Lösung einem nahezu unüberwindbarem Hindernis, einen anderen Standard-Browser als Edge zu nutzen. Ferner scheint Microsoft Windows-Nutzer:innen durch Windows-Updates dazu zwingen, Edge zu verwenden.

Anzeige
Anzeige

Für ein Unternehmen, das sich seit Jahren gegenüber anderen Unternehmen und Plattformen immer weiter öffnet, ist der Schritt, Windows-Nutzer:innen einen Browserwechsel zu erschweren unverständlich und dürfte nicht wenige verärgern und erst recht den Wunsch aufkeimen lassen, alles andere als Edge zu verwenden,.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
5 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Daniel

„[…]zeigte uns der Edge-Browser in der Google-Suche nach Chrome zudem ein Banner[…]“

Das ist die bing Suche und hat nichts mit Edge zu tun. Das kommt auch wenn man mit Chrome danach sucht. Alles andere wäre auch etwas kritisch zu sehen.

Antworten
Andreas Floemer

Hi Daniel, mein Fehler. Natürlich war die Bing-Suche gemeint. Ist korrigiert.

Antworten
Dirk

Der Edge ist ja anfürsich gar nicht so verkehrt. Was aber nervt ist, dass man beim ersten Start des Browsers nicht unmittelbar lossurfen kann. „Wir bereiten alles für Sie vor. Warten Sie einen Moment, wir sind gleich soweit….“ Dann muss man die Grundeinrichtung vornehmen… Wenn dann meine wertvollen 60 Sekunden Lebenszeit vergeudet sind, lade ich dann immer gleich FF oder Chrome runter um mich nicht weiter gängeln zu lassen.
So gewinnt man keine Marktanteile, Microsoft.

Antworten
rkr

Solange der Edge im Wesentliche auf Technik basiert, die nicht von Microsoft stammt, ist alles ok.

Ich würde nur gerne daran erinnern was droht, wenn die Code-Basis mehr durch Entwicklung aus Redmond anwächst. Das letzten Beispiele, die mir dazu einfallen, sind mir zumindest nicht in guter Erinnerung geblieben.

Antworten
Niko Müller

Hatte nicht die EU vor Jahren Microsoft gezwungen, andere Browser problemlos zuzulassen? Da war doch was…

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige