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Diese ehrliche E-Mail-Autoreply spricht Eltern im Homeoffice aus der Seele

Chaos, Stress und Ablenkung – das ist oft der Alltag zwischen Homeoffice und Homeschooling. Eine berufstätige Mutter macht daraus keinen Hehl und wagt Transparenz in der E-Mail-Autoreply.

3 Min. Lesezeit
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Ehrlicher Autoreply: „Lieber Absender, ich arbeite von Zuhause“ (Grafik: Shutterstock-tomertu / t3n)

Magdalena Rogls Kinder sind in einem Alter, in dem sie nicht mehr 24 Stunden und 7 Tage die Woche mit den Eltern verbringen wollen. Und dennoch: In der aktuellen Pandemie kommt die gemeinsame Zeit da schon ganz schön nah ran. Die Münchnerin arbeitet seit einem Jahr im Homeoffice, so wie alle ihre Kolleginnen und Kollegen von Microsoft Deutschland. Auch ihre Kinder verbringen dieser Tage viel Zeit daheim – bisweilen vor, während und nach der Schule. Vier Kinder im Alter von 11 bis 18 Jahren. „Ich sage immer 50 Shades of Pubertät“, so Rogl im t3n-Gespräch. Wer bereits Kinder in dieser Lebensphase großgezogen hat, weiß sicherlich um die besondere Herausforderung. Da ist es fast egal, dass jedes Kind ein eigenes Zimmer hat.

Transparenz in der Autoreply: „Lieber Absender, …“

Magdalena Rogl arbeitet seit einem Jahr im Homeoffice – zu sechst. (Foto: Thomas Dashuber)

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Die berufstätige Mutter hat gut zu tun, wie sie auch in ihrer E-Mail-Autoreply wissen lässt, die gerade auf Twitter eifrig geteilt wird: „Lieber Absender, ich arbeite von zu Hause“, beginnt sie ihre automatisch abgesetzte Antwort auf eingehende E-Mails. Was dann kommt ist eine Erklärung, was das für sie und ihre Familie momentan heißt und die allen Eltern im Homeoffice aus der Seele spricht. „Zu Hause“, so schreibt sie, sei ein Ort voller pubertierender Kinder oder Eltern, die mit Lebenskrisen konfrontiert sind. „Arbeit“ bedeute zurzeit, dass sie jede eingehende E-Mail mehrfach liest, bis sie den Inhalt versteht, und dass sie mehrere Anläufe brauche, um zu antworten. Wer kennt es nicht, denken jetzt viele berufstätige Mütter und Väter.

„Wir haben Platz, alle sind auch technisch gut versorgt. Viele Familien haben das alles nicht.“

„Wir sind wahnsinnig privilegiert und jedes Jammern wäre auf extrem hohem Niveau“, gibt die Microsoft-Mitarbeiterin im t3n-Gespräch zwar zu verstehen, dennoch zerrt so manches im Hause Rogl an den Nerven. „Wir haben Platz, alle sind auch technisch gut versorgt. Außerdem konnten sowohl mein Mann als auch ich von Anfang an Homeoffice machen – viele Familien haben das alles nicht. Trotzdem ist es natürlich nicht entspannt, teilweise zu sechst zu Hause zu arbeiten“, so Magdalena Rogl. Beim Homeschooling sei sie oft keine Hilfe, denn Mathewissen höre bei ihr ab der 6. Klasse bereits auf. Sie selbst arbeitet am Küchentisch, wo gefühlt alle zwei Minuten ein Kind vorbeikommt, um etwas zum Essen zu holen. „Teenager eben“, schmunzelt sie.

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In ihrer Autoreply macht sie die Herausforderung transparent. Und wird davon im Netz bestärkt. Der Tweet hat bis dato zusammen 850 Retweets, Favs und Antworten gesammelt. In der Tweet-Statistik wird zudem sichtbar, dass knapp 10.000 Menschen in irgendeiner Form mit dem Tweet interagiert haben. Dazu zählen auch Klicks auf den Screenshot oder auf ihr markiertes Profil. „Bisher habe ich Autoreplys nur für Urlaube oder richtige Abwesenheiten genutzt“, so Rogl. „Im Homeoffice arbeite ich ja jeden Tag – aber manchmal eben mit längeren Unterbrechungen und vor allem oft leider nicht so effektiv, wie ich das eigentlich gerne tun würde.“ Es war ihr wichtig, das transparent zu machen und sich direkt für die Geduld des Absendenden zu bedanken.

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Transparenz, Empathie und Augenzwinkern

Viele Menschen wüssten von ihren Kolleginnen und Kollegen gar nicht, wie es bei ihnen im Homeoffice aussieht, ob sie Kinder haben, ob sie sich um andere kümmern müssen, so Rogl. „Ich glaube in der aktuellen Situation ist Transparenz, Empathie und zwischendurch ein Augenzwinkern besonders wichtig.“ Und das versuche sie durch die automatische E-Mail zu zeigen. Auf die Frage, ob es ihr andere Menschen gleichtun sollten, gibt sie dennoch keine Pauschalantwort. „Es ist eine persönliche Entscheidung, wie viel man teilen möchte und kann. In vielen Unternehmen verbietet die Kultur so viel Transparenz. Und dennoch: Es muss ja nicht gleich eine öffentliche Autoreply sein, manchmal hilft auch schon ein Gespräch innerhalb des Teams.

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