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Software & Entwicklung
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Das eigene Social Intranet hosten: Open-Source-Projekt „HumHub“ bekommt viele neue Funktionen

HumHub ist ein Social Intranet, das ihr auf euren eigenen Servern hosten könnt. Inzwischen gibt es die zweite Beta für Version 1.0 und seitdem wir uns die Lösung letztes Jahr angeguckt haben, sind einige spannende Funktionen dazugekommen.

Von Florian Brinkmann
4 Min. Lesezeit
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HumHub ist eine Social-Intranet-Lösung zum Selberhosten – und Open Source. Wir haben die Software schon letztes Jahr in einem sehr frühen Stadium vorgestellt, bei dem wir noch einige grundlegende Funktionen vermisst haben. Gleich zu Anfang kann gesagt werden: Diese Funktionen sind inzwischen alle integriert.

HumHub: Verbesserte Installation, neue Module und mehr

Das HumHub-Dashboard nach dem ersten Login mit Demo-Inhalt. (Screenshot: eigene HumHub-Installation)

Das HumHub-Dashboard nach dem ersten Login mit Demo-Inhalt. (Screenshot: eigene HumHub-Installation)

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Die Installation von HumHub ist im Vergleich zur frühen Version, die wir in unserem ersten HumHub-Artikel im September 2014 beleuchtet haben, verbessert worden. Ihr könnt jetzt Use-Cases auswählen, wodurch HumHub vorkonfiguriert wird, und Beispieldaten importieren. Am schnellsten geht die Installation, wenn ihr euch das ZIP-Archiv per Shell auf euren Server zieht und es im gewünschten Verzeichnis entpackt. Alternativ könnt ihr euch auch den aktuellen Stand via GitHub holen, wie in der Doku beschrieben.

Die Grundfunktionen von HumHub lassen sich mit Modulen erweitern. Seit dem ersten Artikel sind einige dazugekommen. So ist es jetzt möglich, Wikis für die Spaces zu erstellen und Seiten anzulegen – darüber hinaus gibt es ein kostenpflichtiges Modul für Meetings, auf das wir später noch eingehen werden. Zudem unterstützt HumHub jetzt die elementare Funktion, andere Benutzer in einer Nachricht mit vorangestelltem @ zu erwähnen, sodass sie eine Benachrichtigung bekommen – auch auf Spaces kann so verwiesen werden.

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Neben den Beiträgen ist es jetzt auch in Kommentaren möglich, Dateien hochzuladen – beides kann jetzt vom Autoren bearbeitet werden. Des weiteren arbeitet die Suche global und durchsucht Beiträge, Kommentare, Dateien, Benutzer und mehr. Außerdem unterstützt HumHub jetzt auch Emojis, ermöglicht einen Gastzugang für nicht registrierte Nutzer und unterstützt die Desktop-Notifications von HTML5. Zudem gibt es einen Markdown-Editor und die Möglichkeit, ein Logo sowie ein breites Header-Bild für jeden Space hochzuladen.

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Meetings-Modul und Enterprise-Edition

Meetings mit HumHub anlegen, protokollieren und Aufgaben verteilen. (Screenshot: eigene HumHub-Installation)

Meetings mit HumHub anlegen, protokollieren und Aufgaben verteilen. (Screenshot: eigene HumHub-Installation)

Für unseren Artikel haben wir Zugang zu zwei kostenpflichtigen Erweiterungen bekommen: Dem Meetings-Modul und der Enterprise-Edition, die noch nicht verfügbar ist. Mit dem Modul „Meetings“ könnt ihr eure Meetings innerhalb eines Spaces planen. Neben dem reinen Anlegen eines Meetings und der Teilnehmer könnt ihr noch Agendapunkte definieren und einen Moderator festlegen. Zu jedem Agendapunkt könnt ihr ein Protokoll festhalten und resultierende Aufgaben an die Teilnehmer verteilen, wie im Screenshot oben zu sehen. Das Modul kostet einmalig 49 Euro.

Noch Ende dieser Woche soll die Enterprise-Edition in den Marktplatz aufgenommen werden. Dieses Modul bringt einige Funktionen mit, beispielsweise ein Enterprise-Design sowie die Möglichkeit, Spaces zu gruppieren. So könnt ihr beispielsweise einen Space-Typ „Abteilungen“ anlegen und dort neue Spaces für jede Abteilung einfügen. Zudem wären beispielsweise Spaces für Projekte denkbar, die dann im Space-Typ „Projekte“ angelegt werden könnten. Ein Beispiel könnt ihr im Screenshot unten sehen.

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Mit der Enterprise-Edition gibt es unter anderem ein verändertes Design sowie die Möglichkeit, Spaces nach Typen zu gruppieren. (Screenshot: eigene HumHub-Installation)

Mit der Enterprise-Edition gibt es unter anderem ein verändertes Design sowie die Möglichkeit, Spaces nach Typen zu gruppieren. (Screenshot: eigene HumHub-Installation)

Neben dieser deutlich sichtbaren Zusatzfunktion bietet das Enterprise-Modul LDAP-Mapping. Darüber hinaus gibt es für Installationen mit dem Modul Long-Term-Support-Releases für jeweils drei Jahre. Wenn also die kostenlose Community-Edition in Version 1.0 keine Updates mehr bekommt, da Version 2 oder höher draußen ist, gibt es für Enterprise-Kunden noch Aktualisierungen. Des weiteren gibt es Support, priorisierte Bugfixes und die Installation steht unter der Commercial-License. Das bedeutet, dass eventuell angepasster Quellcode nicht wieder veröffentlicht werden muss, wie das bei der kostenlosen Version der Fall ist, die unter der AGPL steht. Das ist neben sensiblem Code von Firmen beispielsweise nützlich für Entwickler, die kommerzielle Module für HumHub entwickeln wollen. Das Modul wird 99 Euro pro Monat kosten.

Weitere Verbesserungen bei HumHub

Die Software wurde seit letztem Jahr komplett neu geschrieben und basiert jetzt auf Yii 2 statt 1.1. Zudem sind jetzt Updates per Knopfdruck über das Backend möglich – ein Modul für komplett automatisierte Updates befindet sich im Beta-Stadium. Darüber hinaus gibt es ein erweitertes Rechtesystem für Spaces und ein Modul, mit dem Dateien aus der Dropbox in Spaces geteilt werden können.

Neben der Installation auf einem eigenen Server könnt ihr HumHub auch hosten lassen. Drei Nutzer und 500 Megabyte Speicherplatz sind dabei kostenlos. Eine Dokumentation für die selbst gehostete Version gibt es auf humhub.org/docs. Hier finden Entwickler auch einen Einstieg in die Entwicklung von Modulen und Themes.

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Fazit

HumHub macht sich. Im Vergleich zur ersten Version sind eine Menge Funktionen dazugekommen, die zu einer Social-Intranet-Lösung dazugehören, wie beispielsweise die Erwähnung von anderen Personen, eine globale Suche und die Möglichkeit, auch in Kommentaren Dateien hochzuladen und Kommentare sowie Beiträge zu bearbeiten. Mit der Enterprise-Edition bringen die Macher ein Produkt auf den Markt, das die Software interessanter für größere Firmen machen dürfte, die nicht so schnell mit dem Update von Browsern und anderer Software sind – Stichwort: Long-Term-Support-Releases.

Der Test ist größtenteils problemlos abgelaufen, ein oder zwei Bugs sind noch aufgetaucht, die gleich an die Entwickler weitergegeben wurden. Wenn dieser Stand schon bei meinem Hochschul-Projekt erreicht worden wäre, hätte es definitiv eine gute Alternative zu Bitrix24 abgegeben.

Was haltet ihr von HumHub? Könnt ihr euch vorstellen, es als interne Kommunikationsplattform im Unternehmen, im Verein oder ähnlichem einzusetzen?

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10 Kommentare
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Dein t3n-Team

Mo

Die SQL-Injection Sicherheitslücke ist auch endlich geschlossen.

Antworten
Jakob

So lange Aufgaben nicht geändert und nachträglich anderen Personen zugewiesen werden können, finde ich HumHub ziemlich sinnlos…

Antworten
Andreas

Hallo Jakob, welche Version benutzt du denn? Geht beides bereits ;-)

Antworten
Marcus

Hallo,

vielen Dank für den Beitrag. Für unsere Firma wäre das schon interessant, denn neuerdings arbeiten doch vermehrt Team Mitglieder auswärts oder im Home Office und die Projekt Kommunikation über Email ist doch lästig und fehleranfällig.
Leider funktioniert bei mir die Installation auf meinem Debian Webserver nicht. Die Install Routine startet nicht, der Screen bleibt kommentarlos weiß.
Alle Browser, alle OS gleich. Kennt jemand eine gute Anleitung? Irgendetwas mache ich ja wohl noch falsch…
(Die Installation über git clone etc möchte ich meiden, weil ich damit keine Erfahrungen habe.)

Antworten
Andreas

Hallo Marcus,

es gibt ja mehrere Wege HumHub zu installieren. Der einfachste, du lädst dir einfach das komplette Package unter https://www.humhub.org/download herunter. Nach dem du den Ordner dann auf deinen Webserver kopiert hast, sollte die Installation problemlos verlaufen.

Wenn du allerdings das ZIP direkt von GitHub herunterlädst, dann musst du noch die Abhängigkeiten über composer installieren. Wie das genau funktioniert erfährst du hier: https://www.humhub.org/docs/guide-admin-installation.html

Solltest du dennoch Probleme haben, dann schau einfach bei unserer Community vorbei: https://community.humhub.com. Da kann man dir bestimmt weiterhelfen.

Antworten
Marcus

Hallo Andreas,

vielen Dank für Deinen Tipp. Leider werde ich zum Download immer an Sourceforge weitergeleitet.
Ich habe dann versucht, die Anleitung zu befolgen (also zuerst composer installieren :-) ), aber es klappt trotzdem nicht. Ich beschäftige mich auch nicht täglich mit Webtechnologien, so dass mir composer völlig fremd ist. Leider, ich hantiere damit wie ein Schwein im Uhrwerk, fürchte ich ,-)
Schön wäre, wenn es die komplette Datei irgendwo zum Download gäbe…

LG

-Marcus

Antworten
Andreas

Hallo Marcus,

wo ist denn das Problem, dass du an Sourceforge weitergeleitet wirst? Da wird das komplette Package nämlich gehosted. Lade es doch einfach dort herunter!?!

LG
Andreas

Antworten
Marcus

;-) hab ich ja, hab ich ja. Beide, die stable und auch die beta. Aber das sind dann genau die Pakete, die mich nicht installieren lassen wollen. Ich hatte gehofft, ein Download von Humhub.org direkt böte „komplette“ Pakete. Wahrscheinlich ist es irgendetwas ganz simples. Und das Problem verbindet die Tastatur mit dem Stuhl ,-)

LG

-Marcus

Antworten
Andreas

Haha… das ist leider meist so! Hast du dir mal die Anforderungen für HumHub angeschaut? Vielleicht unterstützt dein Webserver ja etwas nicht oder deine PHP-Version könnte auch zu alt sein: https://www.humhub.org/docs/guide-admin-requirements.html

LG
Andreas

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