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Ein Tiktok fürs Online-Shopping: Warum Amazon mit Inspire gescheitert ist

Amazon beendet Inspire, den Tiktok-ähnlichen Shopping-Feed. Stattdessen setzt der Konzern auf Social-Media-Allianzen – was das für Creator bedeutet.

3 Min.
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Amazon beendet sein Social-Shopping-Experiment Inspire nach nur einem Jahr. (Foto: kovop / Shutterstock.com)

Der Inspire-Feed, der erst 2022 in der Amazon-App gelauncht wurde, ist Geschichte. Die Funktion erinnerte stark an Tiktok und sollte Nutzer:innen ermöglichen, Produkte über kurze Videos und Fotos von Influencern, Brands und Kund:innen zu entdecken. Doch damit ist jetzt Schluss, wie Amazon gegenüber TechCrunch bestätigte:

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We regularly evaluate various features to better align with what customers tell us matters most, and as part of that, Inspire is no longer available.

Gute Idee, schlechter Zeitpunkt?

Der Zeitpunkt für das Aus von Inspire überrascht. Gerade jetzt, wo Tiktok in den USA mit regulatorischen Hürden kämpft, hätte Amazon eine echte Chance gehabt, Shoppern eine Alternative zu bieten. Besonders für all jene, die auf authentische Produkt-Reviews von Tiktok-Creator schwören.

Doch Amazon scheint den Fokus anders zu setzen. Der Konzern hat sich zuletzt verstärkt auf Kooperationen mit bestehenden sozialen Plattformen konzentriert. Im November 2023 machte Amazon gemeinsame Sache mit Instagram: User können seither direkt in der Meta-App bei Amazon einkaufen. Parallel dazu entstand eine Kooperation mit Snapchat, um Produkte direkt über Social Ads zu vertreiben.

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Ein Blick zurück: Die Entstehung von Inspire

Bereits im Dezember 2022 berichteten wir über den Launch von Inspire. Das Feature sollte ein „Produkt-Entertainment wie auf Tiktok“ bieten, jedoch mit dem klaren Vorteil, dass der Weg zum Kauf deutlich kürzer ist. Nutzer:innen konnten in einem Feed durch Videos und Fotos scrollen, direkt Produkte entdecken und diese ohne Umwege in den Warenkorb legen. Besonders spannend: Influencer, Brands und Kund:innen konnten Content beisteuern, was nicht nur für neue Inhalte sorgte, sondern auch das Potenzial für Social-Commerce in der Amazon-App erhöhte. Amazon erklärte damals:

With Amazon Inspire, easily discover and shop products personalized to your interests from other customers, the latest influencers, and a wide range of brands.

25 Dollar pro Video? Ein Angebot, das keiner wollte

Schon im August 2023 sorgte Inspire für Unmut in der Creator-Community, berichtete Techcrunch. Amazon hatte Influencer eingeladen, Videos für das Feature einzureichen. Das Angebot: 12.500 US-Dollar für maximal 500 Videos oder 25 US-Dollar pro qualifiziertem Clip. Viele Creator empfanden diese Bezahlung als unzureichend, insbesondere im Vergleich zu anderen Plattformen, die lukrativere Verdienstmöglichkeiten bieten.

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Auf Youtube beispielsweise verdienen Creator laut der Website Influencer Marketing Hub durchschnittlich etwa 0,018 US-Dollar pro Werbeaufruf, was ungefähr 18 US-Dollar pro 1.000 Aufrufe entspricht. Kanäle mit rund 100.000 Abonnent:innen können monatlich zwischen 5.000 und 15.000 US-Dollar allein durch AdSense-Einnahmen erzielen. Zusätzlich bieten Sponsoring-Deals und Merchandise-Verkäufe weitere Einkommensquellen. Meta hat laut eigener Angaben in den vergangenen zwölf Monaten über zwei Milliarden US-Dollar an Creator für Inhalte wie Videos, Reels, Fotos und Textbeiträge ausgeschüttet.

Ein möglicher Grund für das Scheitern von Inspire könnte daher die geringe Beteiligung der Creator sein. Ohne Content funktioniert jedoch kein Social Feature.

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Shopping-Inspiration: Was Amazon stattdessen bietet

Obwohl Amazon den Grund für das Aus von Inspire nicht weiter konkretisierte, verwies der:die Sprecher:in darauf, dass es nach wie vor zahlreiche Möglichkeiten gebe, auf der Plattform Inspiration zu finden. Beispielsweise über die Creator Storefronts oder kuratierte Kollektionen. Auch das KI-Shopping-Tool Rufus, das im vergangenen Jahr gelauncht wurde, soll Kund:innen bei der Produktauswahl unterstützen.

Beyond Amazon, we know that customers look for inspiration and product recommendations in social feeds, and we’re innovating to make shopping for Amazon products more enjoyable through seamless social media integrations,

so die:der Sprecher:in weiter. Besonders spannend: Amazon lässt User neuerdings auch Produkte shoppen, die auf der Plattform gar nicht verfügbar sind, und schickt sie direkt zu Brand-Websites.

Das Ende von Inspire ist kein Rückschritt

Auch wenn Inspire gescheitert ist, zeigt Amazon damit vor allem eines: Flexibilität. Anstatt an einem Feature festzuhalten, das nicht ankommt, konzentriert sich der E-Commerce-Player auf andere, erfolgversprechendere Wege. So bleibt Amazon im Wettbewerb mit den sozialen Netzwerken nicht nur relevant, sondern geht sogar einen Schritt weiter: weg vom eigenen Social Feed, hin zu nahtlosen Integrationen in schon bestehende Plattformen.

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Der Artikel stammt von Larissa Ceccio aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.

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