Analysten: Der jüngste Einbruch der Tesla-Aktie könnte in die Geschichte eingehen

Macht Musk Tesla kaputt? Analyst:innen sind sich uneinig. (Bild: kovop/Shutterstock)
Nachdem Tesla im Dezember 2024 eine Rekord-Marktkapitalisierung von 1,54 Billionen US-Dollar erreicht hatte, ging es in den Folgemonaten rasant bergab. Mitte März 2025 ist der E-Autokonzern von Elon Musk an der Börse nur noch rund die Hälfte wert – 777 Milliarden Dollar.
Tesla: Einzigartiger Einbruch einer Marke
Ein solcher Einbruch eines Markenwerts sei in der Geschichte der Autoindustrie einzigartig, konstatieren Analyst:innen von JPMorgan. Ähnlich heftige Rückgänge hätten bisher lediglich japanische und südkoreanische Autokonzerne in den Jahren 2012 und 2017 hinnehmen müssen. Damals aber aufgrund von politischen Auseinandersetzungen mit China.
Die Tesla-Flaute sei aber nicht auf einen einzelnen Markt oder eine Region begrenzt, sondern ein weltweites Phänomen, so die Analyst:innen laut Businessinsider. Für das laufende erste Quartal 2025 erwarten sie einen Einbruch bei den Verkaufszahlen um acht Prozent auf rund 355.000 Teslas.
Weitere Rückgänge bei Tesla-Aktie erwartet
Die Aktie könnte der Einschätzung der JPMorgan-Analyst:innen von aktuell knapp 230 Dollar noch auf 135 Dollar fallen. Zu den eingebrochenen Absatzzahlen kämen die Sorgen um die Marke Tesla, die auf Elon Musks Verhalten der vergangenen Wochen zurückzuführen seien.
Insbesondere der teils heftig umstrittene Kahlschlag in US-Behörden durch die Musk-geführte Doge-Behörde wirke sich negativ aus. Ein Übriges täten die landesweiten Proteste in und vor Tesla-Autohäusern sowie der Vandalismus gegen die Fahrzeuge.
Tesla in den Spuren von X-Twitter?
Die JPMorgan-Analyst:innen ziehen zudem einen Vergleich zur Übernahme von Twitter, das Musk in X umbenannte und das jetzt nur noch einen Bruchteil seines einstigen Wertes und seiner Markenreputation innehat. Nicht vergessen werden sollte allerdings, dass Tesla immer noch mit Abstand das wertvollste Autounternehmen der Welt ist.
Die Analyst:innen von Morgan Stanley sehen das Ganze entsprechend etwas weniger negativ. Nach dem Einbruch um fast 50 Prozent sei die Tesla-Aktie durchaus wieder als Kaufoption einzuschätzen. Sie sehen etwa das kommende Robotaxi oder eine weitere für Ende 2025 erwartete Demonstration des Tesla-Roboters Optimus als mögliche Wendepunkte an.
Boom für überarbeitetes Model Y in China
Eine Aufhellung ist derweil derzeit in China zu bemerken. Dort war der Tesla-Absatz in den vergangenen Monaten zwar kräftig eingebrochen. Mit dem überarbeiteten Model Y scheint der Konzern aber einen Erfolg gelandet zu haben.
Seit dem Startschuss am 10. Januar 2025 soll das Facelift-Modell rund 200.000 Mal vorbestellt worden sein. Die Auslieferungen starteten am 26. Februar. Zur Einordnung: Im Januar und Februar konnte Tesla in China nur 93.926 Fahrzeuge verkaufen. Das entspricht einem Einbruch um 28,7 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Niedergang versus bedeutender Innovationszyklus
Für die Analyst:innen der Investmentbank Wedbush Securities ist das neue Model Y sogar nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einem „bedeutenden Innovationszyklus“ in den kommenden Jahren. Ein erwartetes günstigeres Modell würde die Nachfrage ankurbeln. Die jährliche Auslieferungsrate könnte dadurch auf zwei Millionen steigen, wie das Portal finanzen.net schreibt.
Zudem könnten die von der Trump-Regierung zu erwartenden Deregulierungsschritte Tesla zugutekommen. Insbesondere, was das autonome Fahren angeht. Eine Hoffnung, die die Tesla-Aktie im vergangenen Jahr auf neue Höhen getrieben hatte. Und: Die Wedbush-Analyst:innen gehen davon aus, dass Musks politische Haltung weniger als fünf Prozent des weltweiten Tesla-Umsatzes beeinträchtigen könnte.