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Von einflussreich bis furzig: Die Google-Updates seit 2000

Google nimmt regelmäßig kleinere und größere Updates an seinem Suchalgorithmus vor. Was sich in den letzten Jahren getan hat, lest ihr in unserer Google-Update-Historie.

Von Cornelia Erichsen
13 Min. Lesezeit
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Alle wichtigen Google-Updates im Überblick. (Foto: l i g h t p o e t / Shutterstock.com)

Google arbeitet unentwegt an der Optimierung seines Suchalgorithmus und hat in den letzten Jahren etliche Updates vorgenommen. Einige sind kaum ins Gewicht gefallen und passieren beinahe täglich, andere haben Seitenbetreiber an den Rand des Wahnsinns getrieben. Oft lässt sich nicht einmal genau sagen, was ein Update im Speziellen beinhaltete, da Google selten offiziell zu Updates Stellung nimmt. Im Vordergrund steht stets das Bemühen, Nutzern optimal bei ihren Suchanfragen weiterzuhelfen. Für Seitenbetreiber heißt das: Bloß nicht stehen bleiben! Aber genau das macht das SEO-Spiel doch auch so spannend, oder?

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Wir werfen einen Blick zurück auf die Updates, die Google uns seit dem Jahr 2000 beschert hat.

Google-Updates aus den Jahren 2000 und 2001

Im Dezember 2000 launchte Google die Google Toolbar. Dieses Browser-Plugin ermöglicht es Usern, von jeder Seite aus direkt die Google-Suche zu nutzen. Die Toolbar enthielt auch den Google Pagerank, der die Wichtigkeit einer Seite auszeichnete. Damit brachte Google den SEO-Stein ins Rollen.

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Google Toolbar 2000

Die Google-Toolbar im Jahr 2000. (Bild: Google Press)

Im Juli 2001 geht die Google-Bildersuche an den Start. Sie hat zu Beginn Zugriff auf etwa 250 Millionen indexierte Bilder. Zum Vergleich: Heute sind es über 50 Milliarden indexierte Bilder.

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Google-Updates aus dem Jahr 2002

Das erste dokumentierte Google-Algorithmus-Update traf die Webmaster im September 2002. Einige Seitenbetreiber, die vorher Top-10-Positionen belegten, stürzten ins Bodenlose. Das Update löste massive Diskussionen aus: Im Webmaster-World-Forum gab es nach nur einem Tag über 400 Beiträge. Das Update betraf offenbar die Relevanzbewertung und die Bedeutung von Ankertexten. Eine offizielle Stellungnahme von Google gab es nicht – nicht zum letzten Mal in der lange Geschichte der Google-Updates.

Google-Updates aus dem Jahr 2003

2003 kam das Update-Karussell von Google richtig in Schwung, angefangen mit dem sogenannten Boston-Update im Februar 2003. Seinen Namen hat das Update von der SES in Boston, wo Google die Änderungen ankündigte. Das Update umfasst eine Erweiterung des Index sowie kleine Änderungen am Algorithmus, die künftig regelmäßig vorgenommen werden sollten.

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Im April 2003 erfolgte das Cassandra-Update, das gegen massives Verlinken von und zu anderen Seiten im Besitz des Seitenbetreibers sowie versteckte Links und versteckten Text vorging.

Schon im Mai 2003 folgte das Dominic-Update. Was genau es beinhaltete, blieb unklar, jedoch konnten etliche Schwankungen in den Suchergebnissen beobachtet werden.

Mit dem Esmeralda-Update im Juni 2003 läutete Google das Ende der monatlichen Updates ein. Das Update betraf lediglich die Infrastruktur der Google-Suche.

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Mit dem Fritz-Update war der sogenannten Google-Dance, also das monatsweise Updaten des Algorithmus, im Juli 2003 endgültig zu Ende. Google ging dazu über, Änderungen Schritt für Schritt auszurollen, wodurch sich der Index täglich ändern konnte.

Eine Änderung der Indexierung vom Websites erfolgte mit dem Supplemental Index im September 2003. Statt nur die Inhalte im Quelltext einer Seite zu indexieren, konnten nun auch Zusatzinformationen und Dokumente in einem eigenen Index gespeichert werden. 2007 stellte Google diesen Index wieder ein.

Das Florida-Update im November 2003 richtete sich ganz klar gegen Webspam. Viele Blackhat-Methoden wie Keyword-Stuffing wurden damit unwirksam.

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Google-Updates aus dem Jahr 2004

Das Austin-Update im Januar 2004 setzte die Arbeit von Florida fort und nahm Keyword-Stuffing in Meta-Tags und versteckte Texte ins Visier. Relevanz wurde nun immer mehr zum Thema der Suchmaschinenoptimierung.

Dass Google auch Synonyme verstehen kann, verdanken wir dem Brandy-Update im Februar 2004. Mit dem Latent-Semantic-Indexing (LSI) folgte die Indexierung nicht mehr der schieren Keyword-Dichte, sondern der thematischen Relevanz einer Seite. Auch Ankertexten und der Linknachbarschaft kam nun eine größere Bedeutung zu.

Google-Updates aus dem Jahr 2005

Im Januar 2005 führten Google, Yahoo und Microsoft (Bing) das Nofollow-Attribut ein. Mit diesem Attribut können Seitenbetreiber den Suchmaschinen mitteilen, die Linkkraft nicht an eine verlinkte Seite weiterzugeben, was besonders bei spammigen Blogkommentaren von Vorteil ist.

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Schwankungen in den Suchergebnissen konnten wieder im Februar 2005 festgestellt werden. Was genau hinter dem Allegra-Update stand, blieb jedoch unklar. Webmaster vermuteten, dass vor allem verdächtige Links bestraft wurden und der LSI verbessert wurde.

Das Bourbon-Update wurde im Mai 2005 von einem User namens Googleguy (vermutlich Matt Cutts) angekündigt. Das Update betraf offenbar die Behandlung von internem und externem Duplicate Content.

Im Juni 2005 begann Google mit der Einführung der personalisierten Suche, die anfangs die Suchhistorie von Nutzern beim Ranking berücksichtigte. Im gleichen Monat ermöglichte es Google Seitenbetreibern erstmals, mit der Search-Console eine XML-Sitemap an Google zu übermitteln.

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Links von schlechter Qualität gerieten im Oktober 2005 mit dem Jagger-Update erneut ins Visier. Der Rollout erfolgte in drei Stufen und führte zum Teil zu massiven Ranking-Verlusten, wenn die Linkstruktur größtenteils auf Linkfarmen, reziprokem Linktausch und bezahlten Links beruhte.

Technisch gesehen war das Big-Daddy-Update im Dezember 2005 kein Update des Algorithmus selbst. Google installierte eine neue Software, die Änderungen bei der Indexierung und dem Crawling bewirkte.

Updates aus dem Jahr 2006

Im Vergleich zu den Vorjahren war es in diesem Jahr in der Google-Welt sehr ruhig. Im November 2006 nahm Google Änderungen am Supplement-Index vor. So wurde die Behandlung gefilterter Seiten grundlegend geändert. Nach Aussage von Google diente das Update nicht nur der Abstrafung einzelner Seiten, auch wenn die Auswirkungen für einige Seitenbetreiber einer Strafe gleichkamen.

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Updates aus dem Jahr 2007

Im Mai 2007 verabschiedete sich Google von der damals üblichen Suchergebnisliste mit zehn Einträgen. News, Videos, Bilder und lokale Suchergebnisse wurden in die Suchergebnisliste integriert und prägten das Bild der Google-Suche, das wir heute kennen.

Mit dem Buffy-Update wurden im Juni 2007 verschiedene kleine Änderungen am Suchalgorithmus vorgenommen. Seinen Namen verdankte das Update der scheidenden Google-Mitarbeiterin Vanessa Fox, die bekennender Buffy-Fan war.

via GIPHY

Google-Updates aus dem Jahr 2008

Das Dewey-Update im April 2008 sorgte für reichlich Diskussion in der SEO-Szene. Was genau das Update bewirkte, war unklar. Auffällig war jedoch, dass die Suchergebnisse unterschiedlich ausfielen, je nachdem welcher Google-Server sie ausspielte.

Im August 2008 führte Google schließlich die Autovervollständigung Google Suggest ein. Ein erster Schritt, der längere Suchanfragen (Longtail) populärer machte.

Google-Updates aus dem Jahr 2009

Im Februar 2009 gaben Google, Yahoo und Microsoft die Unterstützung des Canonical Tag bekannt. Mit diesem Tag können Seitenbetreiber Inhalte als Duplicate Content kennzeichnen und die verlinkte Seite als Original auszeichnen. Im gleichen Monat wurde das Vince-Update ausgerollt, auch als Brand-Update bezeichnet. Damit wurden Marken in den Suchergebnissen bevorzugt, damit Nutzer schneller zu relevanten Inhalten gelangen, wenn sie nach Marken suchen.

Mit der Einführung der Real-Time-Suche nahm Google im Dezember 2009 Echtzeit-Informationen von Twitter, Facebook, Blogs und Newsseiten in die Suchergebnisse auf.

Google Real-Time-Search

Die Google Real-Time-Suche im Jahr 2008. (Bild: Google)

Google-Updates aus dem Jahr 2010

Ende April bis Anfang Mai 2010 mussten viele Seitenbetreiber einen merklichen Traffic-Verlust verzeichnen. Grund dafür war das sogenannte May-Day-Update, das vor allem Longtail-Suchanfragen betraf und sich auf Seiten mit schlechtem oder minderwertigem Content auswirkte. Google-Mitarbeiter Matt Cutts äußerte sich in einem Youtube-Video zu diesem Qualitäts-Update:

Nach etlichen Tests wurde mit dem Caffeine-Update im Juni 2010 ein neues Indexierungssystem ausgerollt. Webinhalte konnten nun viel schneller indexiert werden, sodass User um 50 Prozent aktuellere Suchergebnisse erhalten.

Im November 2010 führte Google die Instant-Preview-Funktion ein. Mittels eines Lupensymbols konnten sich User eine Vorschau der Website in den Suchergebnissen anschauen, ohne diese besuchen zu müssen. Offenbar wollte Google damit den Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und Designs von Landingpages legen. Die User interessierte das aber weniger, denn die Funktion wurde wegen mangelnder Nutzung 2013 wieder eingestellt.

Dass Social Signals künftig beim Ranking eine Rolle spielen, bestätigten Google und Microsoft im Dezember 2010.

Google-Updates aus dem Jahr 2011

Mit dem Panda-Update, das ab Februar 2011 ausgerollt wurde, startete Google eine großflächige Qualitätsoffensive. Das Update zielte vor allem auf Content-Farmen und Seiten mit dünnem Content, einem hohen Werbeanteil und anderen Qualitätsproblemen ab. Betroffen waren etwa zwölf Prozent der englischsprachigen Suchanfragen. Im Verlauf des Jahres wurde das Update global ausgerollt und neunmal angepasst.

Im Juni 2011 geben Google, Yahoo und Microsoft an, mit schema.org einen gemeinsamen Standard für strukturierte Daten zu nutzen. Die sollen Crawlern dabei helfen, die Inhalte einer Seite noch besser zu verstehen, und ermöglichen das Anzeigen von Rich Snippets.

Mit den Expanded Sitelinks ändert Google im August 2011 wieder einmal das Aussehen der Suchergebnisse. Das Update betrifft zunächst vor allem Suchanfragen zu Marken. Es wird nun nicht mehr nur eine URL in den Suchergebnissen angezeigt, sondern darunter auch weitere wichtige Unterseiten der Domain.

Google Expanded Sitelinks

Die Expanded Sitelinks wurden im August 2011 ausgerollt. (Bild: Google)

Das Freshness-Update im November 2011 sorgte dafür, dass abhängig von der jeweiligen Suchanfrage aktuellere und neuere Ergebnisse bevorzugt werden. Betroffen waren laut Google etwas sechs bis zehn Prozent der Suchanfragen. Im gleichen Monat gab Google ein Update-Set bekannt, das mehrere kleinere Änderungen umfasste. Unter anderem werden für wenig verbreitete Sprachen Suchergebnisse aus dem Englischen übersetzt.

Google-Updates aus dem Jahr 2012

Das Page-Layout-Update im Januar 2012 nimmt das Verhältnis von Inhalt und Werbeanzeigen im direkt sichtbaren Bereich einer Seite (above the fold) ins Visier. Müssen User zu lange scrollen, um zu den wichtigen Inhalten einer Seite zu gelangen, wirkt sich das negativ auf das Ranking aus.

Im Februar 2012 integrierte Google mit dem Venice-Update erstmals Inhalte aus Google Places in die Suchergebnisse und wertete so die lokale Suche weiter auf. Ein ganzes Bündel von 50 kleineren Updates schob Google im März 2012 an. Dabei wurden unter anderen die Analyse von Linktexten und die Identifizierung von hochwertigem Content verbessert.

Mit dem Penguin-Update präsentierte Google im April 2012 die nächste tierische Algorithmus-Änderung. Das Unternehmen ging damit hart gegen Webspam vor. Betroffen waren vor allem Seiten, deren SEO-Techniken den Webmaster-Guidelines widersprechen. Etliche kleinere Anpassungen erfolgten im Laufe des Jahres.

Im Mai 2012 stellte Google den Knowledge-Graph vor. Damit wurden weiterführende Informationen und ergänzende Objekte zu einer Suchanfrage in die Suchergebnisse integriert. Im Dezember 2012 wurde der Knowledge-Graph auf nicht-englischsprachige Suchergebnisse ausgeweitet.

Knowledge Graph

Der Knowledge-Graph im Mai 2012. (Bild: Google)

Seiten, die gegen das Urheberrecht verstoßen, wurden im August 2012 durch das Pirate-Update abgestraft. Etwa zur gleichen Zeit bestätigte Google ein Set von 86 kleineren Updates, die vor allem vertrauenswürdigen Seiten einen Ranking-Vorteil verschafften. Im August wurde außerdem die Anzahl der auf der ersten Seite angezeigten organischen Suchergebnisse von zehn auf sieben verringert.

Das EMD-Update (Exact-Match-Domain) im Oktober 2012 verringerte deutlich die Bedeutung von Exact-Match-Domains, also Domains, die genau das Keyword beziehungsweise die Keyword-Kombination in der URL enthalten. Im Oktober erfolgte zudem ein zweites Page-Layout-Update, das eine verbesserte Version den ersten Updates darstellte.

Google-Updates aus dem Jahr 2013

Auch in diesem Jahr erhielten das Panda- und das Penguin-Update mehrere Aktualisierungen, die eine noch bessere Abstrafung von Webspam ermöglichten. Im Mai 2013 meldeten zahlreiche Seitenbetreiber zudem teils starke Sichtbarkeitsverluste. Da von Google kein Update bestätigt wurde und die Änderungen viele ganz unterschiedliche Seiten betrafen, spricht man vom Phantom-Update.

Im Juni 2013 führte Google mit dem Payday-Loan-Update eine Algorithmus-Änderung ein, die vor allem besonders spam-belastete Nischenseiten abstrafte, um die Suchergebnisse für spam-anfällige Suchen wie beispielsweise „Kredit“ zu verbessern.

Eine weitere Verbesserung der semantischen Suche führte Google mit dem Hummingbird-Update im August 2013 ein. Der neue Algorithmus soll Suchanfragen noch besser interpretieren können, um nicht nur einzelne Suchbegriffe, sondern die mögliche Suchintention des Users bedienen zu können.

Google-Updates aus dem Jahr 2014

Die erste Jahreshälfte 2014 stand ganz im Zeichen der Weiterentwicklung von Panda, Penguin und Payday-Loan, um Seiten mit hochwertigen Inhalten noch besser in den Suchergebnissen zu berücksichtigen.

Im Juli 2014 zog mit dem Pigeon-Update ein weiteres Tier in den Google-Zoo ein. Das Update verknüpfte den Kernalgorithmus enger mit dem lokalen Suchalgorithmus, um so für Suchanfragen mit örtlichem Bezug noch relevantere Ergebnisse liefern zu können. Ende des Jahres wird Pigeon auch in Großbritannien, Kanada und Australien ausgerollt.

Mit einem Sicherheits-Update im August 2014 macht Google die sichere Verschlüsselung von Websites zum Ranking-Signal. HTTPS-Seiten werden künftig bevorzug. Vier Jahre später geht Google schließlich dazu über, im Chrome-Browser HTTP-Seiten als unsicher zu markieren.

Google-Updates aus dem Jahr 2015

Im Februar 2015 berichteten Seitenbetreiber von teilweise starken Traffic-Schwankungen. Betroffen schienen vor allem E-Commerce-Seiten. Da sich Google zu diesem Update jedoch nicht äußerte, blieben Einzelheiten unklar.

„Mobilegeddon“ versetzte die SEO-Branche im April 2015 in Aufruhr. Das erste Update, das Google bereits im Vorfeld ankündigte, machte die Mobilfreundlichkeit von Seiten zum Rankingfaktor – ein erster Hinweis auf den späteren Mobile-First-Index.

Zunächst als Phantom 2 bezeichnet, nahm Google mit den Quality-Update im Mai 2015 weitere Änderungen am Kernalgorithmus vor, die mehr Wert auf Qualitätssignale legten. Obwohl das Update weitreichende Folgen hatte und viele Seitenbetreiber über Ranking-Verluste klagten, gab Google keine weiteren Details zum Inhalt bekannt. In den nächsten Jahren folgten weitere Anpassungen dieses Updates.

Im Oktober 2015 gab Google bekannt, dass bereits seit Monaten das KI-System Rankbrain bei der Interpretation von Suchanfragen eingesetzt wird. Damit sollen vor allem solche Suchanfragen besser bedient werden, die so zuvor noch nie gestellt wurden. Laut Google treffe das auf 15 Prozent aller Suchanfragen zu.

Google-Updates aus dem Jahr 2016

Im Februar 2016 führte Google eine große Änderung bei Adwords durch. Die bezahlten Anzeigen verschwanden aus der rechten Spalte und wurden dafür in einem Block von drei bis vier Anzeigen oberhalb der organischen Suche angezeigt. Obwohl dieses Update nur Adwords betraft, zeigten sich auch Änderungen in der Click-through-Rate der organischen Suchergebnisse.

Ein Jahr nach Mobilegeddon verschaffte Google im Mai 2016 mit dem Mobile-Friendly-Update 2 mobiloptimierten Seiten einen weiteren Ranking-Boost.

Dass Tiernamen (meist inoffiziell vergeben) bei Google-Updates sehr beliebt sind, zeigte sich einmal mehr im September 2016. Possum betraf die lokale Suche und sorgte unter anderem dafür, dass sich das Ranking von Unternehmen außerhalb der Stadtgrenze verbesserte und der Standort der Nutzer bedeutender wurde.

Google-Updates aus dem Jahr 2017

Im Januar 2017 richtete sich Google mit einem weiteren Update gegen aggressive Werbung. Seiten mit Interstitials, also Werbung, die vor dem Aufbau der eigentlichen Seite angezeigt wird, und Popups, die den eigentlichen Inhalt verdecken und so die mobile Nutzung erschweren, wurden abgestraft.

Das Fred-Update im März 2017 wurde von Google nicht offiziell bestätigt und erhielt seinen Namen scherzhaft von Google-Mitarbeiter Gary Illyes. Besonders betroffen waren Seiten mit viel Werbung und wenig nutzwertigem Content, die massive Ranking-Verluste einstecken mussten. Weitere Details des Updates wurden aber nicht bekannt.

Google-Updates aus dem Jahr 2018

Im März 2018 testete Google die Zero-Results-SERP, also den Verzicht auf die Anzeige von Suchergebnisse. Stattdessen wurden zu manchen Suchanfragen lediglich die Karten des Knowledge-Graph und ein „More Results“-Button angezeigt. Die eigentlichen organischen Suchergebnisse erhielten User nur mit einem Klick auf den Button. Der Test wurde nach einer Woche wieder eingestellt, gibt aber einen Ausblick darauf, wohin sich die Google-Suche künftig entwickeln könnte – vor allem im Hinblick auf die Zunahme sprachbasierter Suchen.

Ebenfalls im März 2018 begann Google mit dem Rollout des Mobile-First-Index. Künftig nutzt Google also die mobile Version einer Seite, um passende Suchergebnisse zu einer Anfrage zusammenzustellen.

Nach einer vorherigen Ankündigung rollte Google im Juli 2018 das Mobile-Speed-Update aus. Die Ladegeschwindigkeit einer Seite ist seither ein Rankingfaktor für die mobile Suche.

Das Medic-Core-Update im August 2018 erhielt seinen Namen auf Grund der Tatsache, dass es vor allem Seiten aus dem Gesundheitsbereich betraf – auch wenn diese Auswirkung laut Google nicht das explizite Ziel des Updates war. SEO-Experten vermuten, dass die Vertrauenswürdigkeit einer Seite (die naturgegeben bei Gesundheits- und Finanzthemen besonders wichtig ist) Inhalt des Updates war.

Google-Updates aus dem Jahr 2019

Im März 2019 bestätigte Google via Twitter ein größeres Update des Kernalgorithmus, das ab dem 12. März ausgerollt wurde. Google selbst nennt das Update passenderweise „March 2019 Core Update“. Seitenbetreiber berichten im Google-Webmaster-Forum größtenteils von positiven Auswirkungen. Erste Spekulationen gehen davon aus, dass das Update den Expertenstatus von Seiten belohnt oder mit früheren Abstrafungen des Penguin-Updates zusammenhängt.

Der Juni 2019 bescherte uns gleich zwei Google-Updates. Zunächst kündigte Google ein weiteres Core-Update an. SEO konnten hinterher unter anderem einen Anstieg der Ausspielung von Video-Karussells in den Suchergebnissen feststellen. Als zweites Update im Juni beschränkte das Diversity-Update die Anzahl der Suchergebnisse von einer Website in den SERP. Auf den ersten Suchergebnisseiten werden nun nur noch maximal zwei Treffer von einer Domain angezeigt. So soll eine größere Vielfalt in den Suchergebnissen erreicht werden, was vor allem kleineren Seiten hilft, sich gegen große Konkurrenten zu behaupten.

Ein weiteres Core-Update im September 2019 schien kaum Auswirkungen gehabt zu haben. Leichte Veränderungen konnten lediglich bei Seiten im Finanz- und Gesundheitsbereich festgestellt werden.

Umso größere Auswirkungen zeigte das Bert-Update im September 2019. Der Rollout erfolgte zunächst in den USA und erreichte im Dezember 2019 schließlich auch Deutschland. Betroffen war etwa jede zehnte Suchanfrage und Google selbst nannte das Update „einen der größten Sprünge in der Geschichte der Suche“. Bert ist der Name einer KI-Software und steht für „Bidirectional Encoder Representations from Transformers“. Sie soll dabei helfen, den Zusammenhang einzelner Wörter einer Suchanfrage besser zu verstehen, wie etwa die Präpositionen „für“ und „nach“.

Google-Updates aus dem Jahr 2020

Mitte Januar 2020 kündigte Google ein weiteres Core-Update auf Twitter an, schweigt aber wie immer zu dessen Auswirkungen.

Gleichzeitig sorgt ein weiteres kleines Update dafür, dass Favicons (von Webbrowsern verwendete Logos oder Symbole) nun auch in den Desktop-Suchergebnissen ausgespielt werden.

Für viele Webmaster überraschend kündigte Google im Mai 2020 mitten in der Corona-Pandemie ein weiteres Core-Update an:

Google nutzte die Gelegenheit und benannte das Update selbst wenig kreativ als May 2020 Core Update. Andere Namensvorschläge aus der SEO-Szene waren Pandemic Update, Corona Update oder, passend zum Datum der Ankündigung – der 4. Mai gilt als Star-Wars-Day (May the fourth / May the force …) –, Force Update. Details zu den Auswirkungen des Updates nennt Google wie immer nicht. Seitenbetreiber berichten jedoch von Traffic-Einbrüchen von bis zu 40 Prozent. Dabei scheinen verschiedene Branchen betroffen zu sein. So mussten beispielsweise Betreiber von Rezeptzeiten das Verschwinden einiger URLs aus dem Rezept-Karussell feststellen.

Kurz vor Jahresende gab Google den Rollout eines weiteren Core-Updates im Dezember 2020 bekannt:

Wie immer reagierten viele Seitenbetreiber mit Panik und Unmut, obwohl konkrete Auswirkungen des Updates noch unklar sind. Laut Google könne der komplette Rollout ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen. Im Webmaster-World-Forum wird von Einbrüchen des Such-Traffics um bis zu 25 Prozent berichtet.

Google schläft nicht und wir auch nicht. Daher halten wir euch hier immer über die wichtigsten Google-Updates auf dem Laufenden.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 4. Dezember 2020 aktualisiert.

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