Einschlafen leicht gemacht: Welche Podcasts wirklich helfen – und welche nicht
Ich schlafe eigentlich wie ein Stein – nur manchmal ist mir die Umgebung zum Einschlafen einfach zu leise. Bei solchen Nächten setze ich seit Jahren auf Podcasts und Hörbücher: Sie bringen mir die passende Geräuschkulisse und mich schnell ins Land der Träume. Damit bin ich nicht allein: Auch in meinem Umfeld nutzen Menschen Podcasts, Hörspiele und Hörbücher zum Einschlafen.
Wissenschaftlich belegt ist ein positiver Effekt zwar nicht, aber die Vielzahl an Einschlaf-Podcasts zeigt deutlich, wie beliebt Audio-Inhalte zum Einschlafen sind. Einige davon habe ich ausprobiert – aber nicht alle haben geholfen.
Einschlafen mit Wikipedia
Ich weiß noch, wie ich diesen Podcast entdeckt habe: Unter dem Suchbegriff „Einschlafen Podcast“ fand ich ihn mal zu nächtlicher Stunde. Die Idee, Einschlafen damit zu verbinden, etwas über ein willkürliches Thema zu hören, gefiel mir.
Pro Folge liest die Sprecherin einen Wikipedia-Artikel vor, es gibt zwei Folgen pro Woche. Die Folgenlänge variiert zwischen 15 und 30 Minuten. Die Zeit finde ich passend. Produziert wird der Podcast von Schønlein Media – sie haben eine ganze Batterie an Einschlaf-Podcasts. Hier eine Auswahl: Einschlafen mit Hogwarts, Einschlafen mit Weltall, Einschlafen mit Geschichte.
Was mir nicht gefällt: In dem Podcast gibt es den Hinweis, dass er von Künstlicher Intelligenz unterstützt wird. Allerdings ist unklar, wie – die fehlende Transparenz stört mich. Teilweise klingen die Folgen, als würde eine monotone KI sprechen. Im Abspann heißt es, der Podcast werde „mit der Stimme von Anne Zander“ aufbereitet. Insgesamt benötige ich mit diesem Podcast am längsten zum Einschlafen: Mir fehlt das Persönliche. Mehrmals habe ich ihn schon ausgeschaltet und bin kurz danach eingeschlafen.
Wissen unterm Kissen – schlauer einschlafen
Eine gute Alternative ist für mich der Audible-Original-Podcast: Wissen unterm Kissen – schlauer einschlafen. Pro Folge wird ebenfalls ein Thema behandelt, das allerdings erzählerisch schöner gestaltet wird als die Geschichten von Einschlafen mit Wikipedia. Gut gefallen mir die Erzählpausen, empfehlen kann ich etwa die Folge „Reise in den Bienenstock“.
Generell ist die Idee des Podcasts, die Zuhörer:innen auf eine Reise mitzunehmen – das mag ich. Die Idee, gedanklich an Orte gebracht zu werden, die für Menschen nicht zugänglich sind, regt mich automatisch zum Träumen an. Glücklicherweise sind die Themen so ausgewählt und aufbereitet, dass sie mir keine Albträume bescheren: Eine gedankliche Reise in das Innere von Viren oder einem Magen gibt es zum beispielsweise nicht. Insgesamt gibt es zwei Staffeln, gesprochen werden die Folgen vom Schauspieler Götz Otto. Das Staffelprinzip hat den Nachteil, dass es nicht wöchentlich neue Folgen gibt, sondern alles auf einen Schlag veröffentlicht wird.
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Zum Inhalt kann ich bei den Folgen in der Regel nicht viel sagen: Mit diesem Podcast schlafe ich schnell ein. Seinem Namen ganz gerecht wird er damit nicht – ich habe nur die Hoffnung, dass mein Unterbewusstsein all die Informationen über Bienen, Eisbären oder „Roten Zwergen im Weltall“ aufnimmt.
Einschlafen Podcast
Ebenfalls gern höre ich den Einschlafen Podcast. Er besteht aus vorgelesenen Klassikern, ergänzt mit persönlichen Gedanken zu verschiedenen Themen von Host Toby Baier. Aus meiner Sicht lebt der Podcast gerade von diesen Gedanken. Goethe und Rilke sind eher Nebendarsteller.
Baier hat eine sehr ruhige Stimme. Seinen Job macht er gut. Bisher habe ich noch keine Episode ganz gehört: Den Timer stelle ich meist auf 30 Minuten, aber wenn ich am nächsten Abend reinhöre, um die Stelle zu finden, an die ich mich zuletzt erinnere, sind meist erst etwa fünf Minuten vergangen. Somit „halten“ die Folgen recht lange. Das ist gut, eine neue Episode gibt es nur alle zwei Wochen.
„Probier es doch mal mit den Drei Fragezeichen“ – das funktioniert nicht
Eine nicht repräsentative Umfrage in meinem Umfeld hat gezeigt: Meine Freunde und Kollegen setzen beim Einschlafritual auf Die drei Fragezeichen. Was in der behüteten Kindheit Ritual war, müsste doch auch im Erwachsenenalter funktionieren? Unter der Annahme habe ich neben den Drei Fragezeichen auch Bibi Blocksberg – mein Lieblings-Hörspiel aus der Kindheit – ausprobiert.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nie mit Hörspielen eingeschlafen bin, aber sowohl die Drei Fragezeichen als auch Bibi Blocksberg haben mich wach gehalten. Bei Bibi Blocksberg eignet sich schon der markante Titelsong eher als Weckton denn als Einschlafmusik. Skippen hilft da nicht: Insgesamt empfinde ich die Stimmen als zu schrill. Bei Die drei Fragezeichen ist das etwas angenehmer, dennoch merke ich bei den Hörspielen, dass sich die aufgeregte Erzählweise an Kinder richtet.
Meine Alternative waren Die Känguru-Chroniken: Das Hörbuch hat für mich deutlich besser funktioniert. Aber auch dabei stören manchmal unerwartet schreiende Kängurus das Einschlafen. Außerdem interessiert mich bei Hörbüchern generell die Geschichte dann doch zu sehr: Wer konzentriert zuhört, kann nicht gut einschlafen. Sie sind für mich daher nicht die optimale Lösung.
Geheimtipp zum Abschluss
Zum Abschluss habe ich noch einen Geheimtipp, wenn gar nichts mehr hilft: Lanz & Precht. Zu keinem Podcast schlafe ich so schnell ein. Woran das liegt, kann ich nicht erklären – aber es funktioniert.
Generell nützt ein Podcast allein aus meiner Sicht nichts, um herunterzukommen. Dazu gehört auch eine passende Abendroutine. Nicht durch Tiktok und Instagram zu scrollen, schont Augen und Geist; das Smartphone nehme ich vor dem Einschlafen nur in die Hand, um Wecker und Podcast (mit Timer) zu aktivieren. Und auch eine dunkle Umgebung und eine angenehme Raumtemperatur (unter 20 Grad) können beim Einschlafen helfen. Was dich am besten ins Land der Träume bringt, kannst du jedoch nur selbst herausfinden.
Nicht zum Einschlafen ist diese t3n-Interview-Folge mit Kununu-CEO Nina Zimmermann: