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2 bis 3 Jahre Vorsprung vor Konkurrenz: Tesla ist absatzstärkster Elektroautobauer

Tesla ist nicht nur an der Börse erfolgreich, sondern hat 2019 einen Rekordabsatz erzielt, der selbst die chinesischen E-Autobauer abhängt: Tesla ist mit deutlichem Abstand der absatzstärkste Elektroautobauer.

4 Min. Lesezeit
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Tesla. (Foto: Shutterstock)

Das Center of Automotive Management (CAM) hat den „Electromobility Report 2020“ veröffentlicht, der zeigt, dass 2019 Teslas bisher erfolgreichstes Jahr überhaupt war. Nicht nur ist der Autobauer derzeit an der Börse mehr wert als VW und BMW zusammen: Mit dem Rekordabsatz von 367.000 ausgelieferten Pkw konnte der E-Autohersteller seine Auslieferungen um 50 Prozent zum Vorjahr steigern und sich an die E-Auto-Spitze manövrieren.

Tesla konnte 2019 BYD übertrumpfen

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Mit dem Auslieferungsrekord konnte Tesla selbst den chinesischen E-Auto-Hersteller BYD mit deutlichem Abstand überholen, der 2019 219.000 Fahrzeuge auslieferte. Auf weiteren Plätzen hinter Tesla und BYD folgen die chinesischen Hersteller BAIC und SAIC. Die beiden deutschen Automobilkonzerne BMW und Volkswagen erreichen immerhin die Ränge fünf und sechs.

Tesla Model 3. (Foto: t3n.de)

Tesla Model 3. (Foto: t3n)

Laut CAM ist Tesla nunmehr der Hersteller der weltweit größten E-Fahrzeugflotte. Seit dem Verkaufsstart des Model S 2012 konnte Tesla insgesamt rund 900.000 Elektrofahrzeuge weltweit absetzen. Damit löst Tesla auch in dieser Kategorie BYD ab, der die E-Fahrzeugverkäufe (inklusive Plug-in-Hybride (PHEV)) im Gesamtjahr 2019 nicht steigern konnte. Als Ursache für die leicht rückläufigen Verkäufe identifiziert das CAM die Kürzung der Subventionen durch die chinesische Regierung im Juli 2019. BYD hat zwischen 2012 und 2019 insgesamt rund 750.000 E-Autos verkauft.

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Tesla profitierte 2019 vor allem vom globalen Marktstart des Model 3, das weltweit mit über 300.000 Einheiten das meistverkaufte Modell des Jahres war. In den USA wurden rund 160.000 Model 3, etwa 100.000 in Europa und circa 30.000 in China abgesetzt. Allein mit den Model-3-Verkäufen hätte Tesla BYD überholt.

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Tesla Model Y mit weißem Interieur. (Bild: Tesla)

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Für das Jahr 2020 hat Tesla sich das Ziel gesetzt, eine halbe Million Fahrzeuge auszuliefern. Der Anstieg der Produktion solle vor allem mit dem Hochlauf des neuen Werks in Shanghai erzielt werden sowie durch den Verkaufsstart des neuen Model Y, das zuerst in Fremont, Kalifornien gefertigt wird. Die Experten von CAM betrachten Teslas Wachstumsziele für 2020 „als durchaus erreichbar“, sodass Tesla auch im laufenden Jahr der Marktführer im E-Mobilitätssektor bleiben werde – mit deutlichem Abstand. Als Hürden für die Erreichung des Ziels macht CAM die schwer berechenbaren Rahmenbedingungen auf dem chinesischen Automobilmarkt aus, der neben den Handelskonflikten mit den USA durch die Coronavirus-Epidemie stark gebremst werde.

Tesla mit 2 bis 3 Jahren Vorsprung vor Konkurrenz

CAM-Studienleiter Stefan Bratzel sieht Tesla derzeit als den „Innovationsführer im Bereich der reinen Elektromobilität mit zwei bis drei Jahren Vorsprung und der Benchmark für die anderen Automobilhersteller“. Das gelte sowohl für das Kernmodul der Batterie inklusive des Lademanagements als auch für die Schnellladeinfrastruktur und für die Softwarearchitektur sowie die Vernetzung des Fahrzeugs.

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Bratzel geht allerdings davon aus, dass Tesla auf lange Sicht nicht die Nummer 1 bleiben könnte. Denn Hersteller wie Volkswagen hätten „bei konsequenter Fokussierung“ das Potenzial, die Rückstände in genannten Bereichen aufzuholen und „Marktführerschaft bis Mitte der 2020er Jahre zu übernehmen“. Derzeit habe VW jedoch noch mit massiven Softwareproblemen für den ersten vollvernetzten Stromer ID3 zu kämpfen.

Tesla-Herausforderung: Ausbau der Ladeinfrastruktur

Dem CAM-Bericht zufolge kommt Tesla mit dem Ausbau seiner eigenen Schnellladeinfrastruktur nicht hinterher. Zwar habe der Hersteller binnen eines Jahres die Zahl der Ladepunkte seines Supercharger-Netzes um rund 4.000 auf 16.104 erhöht, was einer Steigerung von etwa 34 Prozent entspreche. Die Anzahl der Supercharger-Ladeparks wuchs auf 1.821 – ein Plus von 28 Prozent. Damit sei jedoch das Ladenetz langsamer gewachsen als die Verkäufe von Elektroautos, sodass sich immer mehr Teslafahrer das Ladenetz auf der Langstrecke teilen müssten: „Kamen Ende 2018 auf einen Ladepunkt 44 Tesla-Pkw, so müssen sich Ende 2019 bereits 56 Pkw einen Ladepunkt teilen“, so der Bericht. Langfristig könnte die zu langsam wachsende Ladeinfrastruktur „den Markthochlauf begrenzen“, sodass sich „in Spitzenzeiten häufiger Warteschlangen an den Ladestationen bilden sollten wie zuletzt in den USA an Thanksgiving“.

Tesla Supercharger. (Foto: Tesla)

Tesla Supercharger. (Foto: Tesla)

Trotz des verhältnismäßig langsamen Ausbaus des Ladenetzes habe Tesla im Vergleich zu den Mitbewerbern noch die Nase vorn: In 24 europäischen Ländern betreibt „das Unternehmen über 500 Ladestationen mit mehr als 4.700 Ladepunkten und ist den Wettbewerbern damit deutlich voraus“.

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Die deutschen Autohersteller schlafen aber nicht: Im Zuge ihres Joint Ventures mit Ionity streben BMW, Daimler, VW und weitere ein mit Tesla vergleichbares Schnellladenetz an, das bis 2021 auf 400 Standorte in Europa wachsen soll. Derzeit gibt es dem CAM-Bericht zufolge 207 Ladeparks mit insgesamt 843 Ladepunkten. In Deutschland seien derzeit 70 Standorte am Netz, weitere 17 seien geplant respektive im Bau. Volkswagen sprach im Juni 2019 davon, bis 2025 europaweit 36.000 Ladepunkte für E-Autos einrichten zu wollen.

„Die Dichte und Verlässlichkeit der Ladeinfrastruktur ist notwendige Voraussetzung eines erfolgreichen Markthochlaufs“, betont Stefan Bratzel. Der Studienleiter sieht jedoch „noch erheblichen Handlungsbedarf in Deutschland hinsichtlich Quantität der Schnell- und Normalladestationen sowie deren tatsächlicher Verfügbarkeit und technischer Verlässlichkeit“. Darüber hinaus seien „eine Verunsicherung der Kaufinteressenten durch intransparente und hohe Strompreise zusätzlich Gift für die Akzeptanz der E-Mobilität. Dabei dürfte er unter anderem auf die angekündigten Preise des Ionity-Netzwerks anspielen, die auf 79 Cent pro Kilowattstunde angehoben wurden. Die Vollladung eines Elektroautos mit einem 90-Kilowattstunden-Akku würde mehr als 70 Euro kosten. Zum Vergleich: Tesla verlangt 33 Cent pro Kilowattstunde.

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4 Kommentare
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Manfred Lüdtke

Ach was, na sieh einer an. Die sonst eher gegen Tesla Stimmung machende t3n scheint im Jahr 2020 angekommen zu sein und muss nach Artikeln mit Überschriften wie „Elon Musk verkauft keine Autos, sondern Träume“ nun vielleicht doch zugeben, dass der amerikanische Autohersteller und Visionär einiges verdammt richtig gemacht hat. Wie sonst ließe sich erklären, dass er nicht nur die unangefochtene Nummer Eins im weltweiten E-Auto-Absatz ist, sondern zudem auch noch den Verfolgern technologisch um Jahre voraus ist?

Antworten
Dieter Petereit

Sonst eher gegen Tesla Stimmung machend? Da solltest du deine Wahrnehmung aber nochmal deutlich nachschärfen.

Antworten
Manfred Lüdtke

Mag sein, dass die Publikation der t3n mit dem Titel „Elon Musk verkauft keine Autos, sondern Träume – das ist das Problem“ nicht die breite Meinung der Redaktion und deren Artikeln entspricht. Wer allerdings nur den oben genannten Beitrag von euch liest, der würde mir eine sehr scharfe Wahrnehmung bestätigen.

Dieter Petereit

In Ordnung. Wahrnehmung ist halt eine subjektive Sache.

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