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Kein Elektroauto: So viel effizienter ist Fahrradfahren gegen den Klimawandel

Um die Erderwärmung aufzuhalten, reicht der Wechsel auf Elektromobilität nicht. Die Krise lässt nicht genug Zeit, um den Wandel dermaßen langsam zu bewältigen.

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Fahrradfahren ist zigmal effizienter, um der Klimakrise zu begegnen – außerdem kostengünstig und gesund. (Foto: Jacob Lund/ ShutterstocK.com)

Die Elektromobilität gewinnt an Fahrt, jedoch nur schleppend. Weltweit fährt nur einer von 50 Neuwagen vollelektrisch. Eine Forschergruppe an der University of Oxford veröffentlichte nun eine neue Studie, in der sie sich mit den Auswirkungen von „aktivem Reisen“ auseinandergesetzt hat. Sie kommt zum Schluss, dass diese Form der Mobilität den Klimanotstand sehr viel besser bekämpft als der Umstieg auf Elektrofahrzeuge.

Die Zeit drängt

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Christian Brand führte die Studie an der Transport Studies Unit sowie dem Enviromental Change Institute der Universität. Er beschreibt die Ergebnisse in einem Artikel in The Conversation. Darin stellt er fest, dass der Ersatz aller Verbrennungsmotoren seine Wirkung auf das Klima nicht schnell genug entfalten kann. Selbst wenn alle Neuwagen elektrisch fahren würden, dauere es 15 bis 20 Jahre, bis alle Verbrenner ersetzt wären. Tatsächlich seien jedoch die nächsten fünf Jahre entscheidend, stellt Brand fest. Der Professor schreibt: „Um die Klima- und Luftverschmutzungskrise zu bewältigen, muss der gesamte motorisierte Verkehr so schnell wie möglich eingeschränkt werden.“ Seine Lösung: der Umstieg auf Fahrrad, E-Bike beziehungsweise Pedelec und das Gehen zu Fuß. Er nennt das „aktives Reisen“.

So groß fällt der Unterschied aus

Brand und sein Team haben herausgefunden, wie stark der Umstieg auf aktive Fortbewegung die Kohlenstoffemissionen senkt. Dazu ließen sie 4.000 Probanden in London, Antwerpen, Barcelona, Orebro (Schweden), Wien, Rom und Zürich Reisetagebücher führen. Die Fachleute errechneten für jede Fahrt den CO2-Fußabdruck. Dabei fiel auf, dass Menschen, die täglich Rad fahren, einen 84 Prozent niedrigeren Kohlendioxid-Ausstoß verursachen als solche, die das nicht tun. Selbst wer nur einen Tag pro Woche vom Auto auf das Rad umsteigt, senkt die CO2-Belastung jedes Mal um 3,2 Kilogramm. Das entspricht einer Autofahrt von zehn Kilometern, dem Verzehr einer Portion Lammfleisch oder einer Packung Schokolade. Man kann dafür auch 800 E-Mails versenden.

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Auch interessant: Studie: E-Biker bewegen sich mehr als herkömmliche Radler

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Radfahren: 30 Mal weniger Emissionen

Die Gruppe rechnete in ihre Kalkulation die Herstellung, das Betanken und die Entsorgung ein. Sie kam auf das Ergebnis, dass die Emissionen pro Radfahrt mehr als 30 Mal niedriger sein können. Selbst zum Elektroauto beträgt der Unterschied noch den Faktor zehn. Stadtbewohner, die in der Woche einmal das Auto für das Rad stehenlassen, können ihre CO2-Fußabdruck im Laufe eines Jahres um eine halbe Tonne CO2 senken. Das entspricht einem One-Way-Flug von London nach New York. Sollte nur einer von fünf Stadtbewohnern sein Mobilitätsverhalten in den nächsten Jahren dauerhaft ändern, könnte nach den Schätzungen der Forscher der CO2-Ausstoß in Europa um acht Prozent sinken. Sie betonen, dass die Hälfte des Emissionsrückgangs im Jahr 2020 vom Verkehr herrühre. In Großbritannien etwa stieg die Zahl der Menschen, die regelmäßig zu Fuß gingen, um 20 Prozent. Neun Prozent mehr Bewohner der Insel nahmen das Rad – und das, obwohl dank Homeoffice viele Radpendler zu Hause blieben. Am Wochenende stieg die Anzahl sogar um 58 Prozent. Brand kommt zu dem Schluss, dass aktives Reisen dazu beitragen kann, die Klimakrise effizient zu bekämpfen. Zudem stelle es einen erschwinglichen, sauberen, gesunden und stauvermeidenden Transportweg dar.

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