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Jedes verkaufte Elektroauto soll VW bis zu 5.000 Euro kosten

VW steckt mitten in der Transformation vom Hersteller von Verbrennern zu einem Elektroautobauer. Noch holpert es aber bei den E-Autoverkäufen. Die bringen vor allem eins: Verluste.

2 Min. Lesezeit
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VW. (Foto: josefkubes/Shutterstock)

Mit dem ID 3, der ab September ausgeliefert werden soll, will VW in puncto Elektromobilität zu Vorreiter Tesla aufholen. Derzeit scheint die E-Offensive des Volkswagen-Konzerns aber noch holprig zu laufen. VW-Chef Herbert Diess soll in einer internen Sitzung zu Spitzenmanagern des Konzerns gesagt haben, dass man beim E-Up negative Deckungsbeiträge von 4.000 bis 5.000 Euro verbuche. Ähnlich sei die Situation beim Golf. Das Protokoll zu der Sitzung liegt Business Insider vor, wie das Portal berichtet.

Verlust von bis zu 5.000 Euro

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Im Klartext: Diess zufolge fährt VW bei jedem verkauften Elektroauto Verluste in der Höhe von einigen Tausend Euro ein. Laut VW-Chef kostet der Verkauf eines E-Up den Konzern doppelt soviel wie die Strafzahlungen, um die CO2-Ziele zu erreichen. Das, so Diess, sei „kein nachhaltiger, zielführender Weg, kompatibel zu sein“. Diess dürfte damit die CO2-Ziele der EU für Autobauer meinen. Nach 2020 dürfen neue Autos in der EU im Schnitt nur noch maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Wird dieses Ziel verfehlt, drohen den Herstellern Strafzahlungen.

E-Up und E-Golf gehören eigentlich zu den beliebtesten Elektroautos in Deutschland. Der E-Golf hat sich nach einer deutlichen Preissenkung in den ersten fünf Monaten dieses Jahres schon fast 7.000 Mal verkauft – und damit fast genauso oft wie im gesamten Jahr 2019. Ebenfalls beliebt ist der E-Up, der nach einem Upgrade im Frühjahr nicht nur leistungsstärker, sondern auch günstiger als die Vorgängerversion ist.

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VW: Plattform als Problem

Business Insider zufolge sind die Verkäufe auch gar nicht das Problem, wenn es um die Verluste bei den Elektroautos von VW geht. Vielmehr sollen E-Up und E-Golf noch auf den ursprünglich für Verbrenner entworfenen Plattformen produziert werden. Das bedeutet, dass die Batterie noch in Handarbeit in die Fahrzeuge eingebaut werden muss – was höhere Produktionskosten nach sich zieht.

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Mit dem ID 3 soll es mit der aktuellen finanziellen Schieflage bei der E-Autoherstellung dann aber vorbei sein. Dank der neuen MEB-Plattform rechnet Diess schon bei den ersten damit hergestellten Fahrzeugen – wie dem ID 3 – mit einem positiven Deckungsbeitrag. Heißt: Der ID 3 dürfte für VW Gewinne einfahren. Dabei ist das Auto mit weniger als 30.000 Euro in der günstigsten Variante auch für Verbraucher interessant.

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Joachim Herbert

Brisant ist ja nicht, dass VW drauflegt. Bei Tesla ist Verlust machen Programm. Sprengstoff birgt diese (wahrscheinlich versehentlich so publizierte) Passage:

„E-Up und E-Golf gehören eigentlich zu den beliebtesten Elektroautos in Deutschland. Der E-Golf hat sich nach einer deutlichen Preissenkung in den ersten fünf Monaten dieses Jahres schon fast 7.000 Mal verkauft…“

7.000 mal. Wenn das nichts ist.

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Maurice

Problematisch auch die Tatsache, dass trotz der geringen Stückzahlen der VW e-up mit Lieferzeiten von ca. 11 Monaten praktisch nicht verfügbar ist. Der Bestellstopp für Smart etc. macht die Sache auch nicht einfacher. Nebenbei bemerkt: 5.000 Euro Mehrkosten durch die Plattform-bedingte manuelle Batteriemontage erscheinen hoch. Wie viele Batterien schafft dann ein*e Mitarbeiter*in im Monat?

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Titus von Unhold

“ Bei Tesla ist Verlust machen Programm.“

Das ist kompletter Bullshit. Tesla hat laut Quartalsbericht über das gesamte Portfolio mit jedem verkauften Fahrzeug einen Deckungsbeitrag von weit über 3.000 Dollar.

Dass ein Unternehmen welches Milliardensummen investiert – und überJahre abschreiben muss – nicht in die rechnerische Gewinnzone fährt, ist absolut logisch. Leider hat die hierzulande viel zitierte schwäbische Hausfrau jedoch die Finanzbildung eines Rüsselkäfers (gar keine) und schwadroniert dann Verlusten.

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Gordian Hense

Laut statista.de ist das Model 3 von Tesla das meist verkaufte E-Auto 2019 und 2020 in Europa. Danach kommt der ZOE von Renault gefolgt vom E-Golf, Outlander PHEV, Audi e-tron, Nissan Leaf, 208-e, e-Up kommt erst an 15 ter Stelle.

In Deutschland führt, laut Auto-Motor-Sport 2020 1-3, der E-Golf gefolgt vom ZOE und Tesla 3, Audi e-Tron und dann erst der e-Up. Dort steht, dass der E-Golf in 2020 4’119 mal verkauf wurde. Im März hat aber das Model 3 von Tesla den E-Golf und alle anderen klar überholt. Und Tesla hat keine Deutschen Händler die Vorführwagen en Mass zulassen können um die Zahlen zu schönen, wie das VW macht. ;-)

Traue nie einer Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast? Die Deutschen Hersteller und Medien tun sich keinen Gefallen in dem sie sich immer selbst über den Klee loben und die Welt so malen wie sie sich sie wünschen.

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Gordian Hense

@Titus – Man müsste bei VW auch noch wissen welchen DB sie meinen (1-4).

Grob gesehen, liegt VW aber vermutlich um rund 8’000 USD hinter Tesla pro Fahrzeug zurück. Das entspricht proportional dem Vorsprung Tesla’s in der Entwicklung. Und den kann man nicht so schnell aufholen. Die damals spöttischen Meldungen über Tesla in den Anfangsjahren dürften jetzt und in den nächsten Jahren auch auf VW zutreffen.

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dennis

Es ist ein Irrglaube, dass E-Autos so viel kosten müssen. Es ist weitaus weniger Technik in so einem Auto verbaut, als bei einem Verbrenner. Die Autoindustrie soll hier mal nicht heulen und rum jammern. Denen geht es gut, und wenn die E-Autos sich etabliert haben, und die die Preise nicht senken, werden die noch genug Umsatz machen.

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