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Elizabeth Holmes: Der größte Betrugsskandal des Silicon Valley geht vor Gericht

Sie war die jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt und wurde als „der nächste Steve Jobs“ gefeiert. Jetzt muss sich Elizabeth Holmes wegen Betrug vor Gericht verantworten. Ihr drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis.

2 Min. Lesezeit
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Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes. (Foto: dpa)

Am heutigen Dienstag, den 31. August 2021, beginnt im kalifornischen San Jose der Prozess gegen die Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes. Holmes wird Betrug in mehreren Fällen vorgeworfen. Ihr 2003 gegründetes Unternehmen hatte angeblich ein revolutionäres Verfahren für Bluttests entwickelt und avancierte damit innerhalb von sieben Jahren zum Einhorn. Investiert hatten unter anderem Oracle-Gründer Larry Ellison, Verlagsmogul Rupert Murdoch und die spätere US-Bildungsministerin Betsy de Vos. 2014 war das Unternehmen neun Milliarden US-Dollar wert – doch dann kamen Zweifel auf.

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Das Wall Street Journal veröffentlichte 2015 einen Bericht, der Zweifel an der Wirksamkeit des von Theranos entwickelten Bluttests aufkommen ließen. Die US-Börsenaufsicht und das US-Justizministerium nahmen Ermittlungen auf, Deals mit großen amerikanischen Apotheken platzten und Mitte 2016 korrigierte das Wirtschaftsmagazin Forbes Holmes’ geschätztes Vermögen auf „Null“ herunter. Noch im selben Jahr wurden sämtliche Theranos-Labors geschlossen. 2018 wurde die Firma dann endgültig aufgelöst.

Jetzt müssen sich Holmes und der Theranos-Topmanager Ramesh Balwani wegen Betrug an Investoren und Patienten vor Gericht verantworten. „Obwohl sie Ärzten und Patienten versicherten, dass Theranos genaue, schnelle, zuverlässige und billige Bluttests und -ergebnisse liefern könne, wussten Holmes und Balwani, dass die Technologie von Theranos in Wirklichkeit nicht in der Lage war, durchgängig genaue und zuverlässige Ergebnisse für bestimmte Bluttests zu liefern“, heißt es in der Anklageschrift.

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Elizabeth Holmes: Gründerin will unter der Kontrolle von Balwani gestanden haben

Laut dem Wall Street Journal wird Elizabeth Holmes bei der Verteidigung den Fokus auf den langjährigen Theranos-Topmanager Balwani richten. Mit dem habe sie über Jahre eine geheime Beziehung geführt. Balwani soll Holmes kontrolliert und emotional sowie sexuell missbraucht haben. Der Manager soll kontrolliert haben, wann Holmes schlief, wie sie sich anzog und was sie aß. Nach Angaben des Wall Street Journals soll vor Gericht auch ein Experte für sexuellen Missbrauch für sie aussagen.

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Holmes behauptet offenbar auch, dass ihr Urteilsvermögen aufgrund der toxischen Beziehung gelitten hätte und sie Theranos tatsächlich für eine sinnvolle Anlage für Investoren gehalten habe. Balwani bestreitet die Vorwürfe. Ein separater Betrugsprozess gegen ihn soll 2022 beginnen.

Es ist unklar, ob Holmes’ Verteidigungsstrategie aufgehen wird. Das Wall Street Journal zitiert einen Psychiater der Universität Kalifornien, laut dem eine posttraumatische Belastungsstörung zwar durchaus das Urteilsvermögen beeinflussen kann, bei einem über mehrere Jahre dauernden Betrug sei das jedoch eher unwahrscheinlich.

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