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Elon Musk beschimpft Homeoffice-Fans: „Laptop-Klasse lebt im La-La-Land“

Elon Musk legt in der Homeoffice-Debatte nach: Zu Hause zu arbeiten, sei unfair und moralisch falsch. Ein anderer Techchef sieht das lockerer. Homeoffice-Pessimisten würden sich nur das Recruiting erschweren.

3 Min. Lesezeit
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Elon Musk findet: „Schluss mit dem Homeoffice-Bullshit.“ (Foto: dpa)

Elon Musk ist ein Homeoffice-Kritiker. Das hat er an vielen Stellen deutlich gemacht. So hat er im vergangenen Jahr sowohl seine Tesla- als auch Twitter-Teams ins Büro zurückgepfiffen, nachdem sich die pandemische Lage der Covidkrise verbessert hat. Dafür erntete er Kritik: Der Tenor, dass gerade der Techunternehmer Elon Musk fortschrittsverweigernd sei, lastet auf dem Mann. Auf CNBC hat er jetzt vollmundig bekräftigt, warum er dagegen ist.

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In seinen Augen sei die Arbeit von zu Hause „moralisch falsch“ und „unfair“ gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die nicht von zu Hause arbeiten können. Er selbst glaube aber auch, dass Menschen „produktiver sind, wenn sie sich persönlich treffen“. Insofern hält er das Homeoffice auch für „Bullshit“. Befürworter fordert er auf „von ihrem hohen Ross“ herunterzukommen. „Die Laptop-Klasse lebt im La-La-Land.“

Erst in der vergangenen Woche hat sich auch OpenAI-Chef Sam Altman ähnlich dazu geäußert, wenn auch in deutlich freundlicheren Worten. Das Homeoffice habe für „einen Verlust an Kreativität“ gesorgt. Die Technologie sei „noch nicht gut genug, dass die Leute für immer aus der Ferne arbeiten können“. Der Mann, der mit seinem Unternehmen die ChatGPT-KI entwickelt, hält die Fernarbeit für „einen der größten Fehler“ seit Langem.

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Homeoffice ein Produktivitätskiller?

Expertinnen und Experten sind sich indessen einig, dass es bei der Frage, ob Homeoffice gut oder schlecht ist, keine eindeutige Antwort gibt. Während es für einige Aufgaben von Vorteil ist, entstehen für andere Nachteile. Laut einer Pew-Research-Umfrage gaben 56 Prozent der Befragten an, dass ihnen das Homeoffice helfe, ihre Arbeit zu erledigen. 37 Prozent spüren keine Veränderung. Nur 7 Prozent empfinden es als Produktivitätskiller.

Laut Pew Research würden inzwischen 35 Prozent aller US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner ganz oder teilweise von zu Hause arbeiten. Die Covidkrise hat den Trend verstärkt. Davor seien es nur sieben Prozent gewesen. Auch in Deutschland ist das Homeoffice keine Seltenheit mehr. Rund 25 Prozent arbeiten laut dem Ifo-Institut ganz oder teilweise von zu Hause aus. Homeoffice habe sich hierzulande mit 1,4 Tagen pro Woche etabliert.

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Slack-Gründer argumentiert für das Homeoffice

Während Elon Musk und Sam Altman ziemlich deutlich gegen das Homeoffice sind, gibt es auch andere Stimmen in der Techbranche, die in der Fernarbeit keine Probleme sehen. In einem Exklusivinterview mit t3n hat beispielsweise Slack-Gründer Stewart Butterfield für das Homeoffice argumentiert. „Ich glaube nicht, dass eine Büropflicht überhaupt noch aufgehen würde“, argumentiert der Techgründer gegenüber t3n.

„Wer sich als Tech-Worker zwischen zwei Jobs mit den gleichen Gehältern entscheiden kann, wird immer den Job nehmen, der ihr oder ihm am Ende die Wahl lässt“, erklärt der Slack-Gründer. „Die Konkurrenz ist groß, denn Techjobs gibt es nicht nur in Techfirmen, sondern auch in jeder anderen Branche – von Fluggesellschaften über Banken bis zu Automobilherstellern oder Lebensmittelproduzenten. Sie alle brauchen Digitalfachkräfte.“

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Natürlich gebe es auch Vorteile des Zusammenkommens, so Stewart Butterfield, die er jedoch vor allem kleinen Teams zuordnen würde. Er glaube, dass die Vorteile in großen Unternehmen ziemlich schnell ­verschwimmen würden, da Tausende Menschen in verschiedenen Gebäuden oder in verschiedenen Etagen arbeiten. „Sie laufen sich auch im Büro nicht über den Weg.“ Homeoffice-Pessimisten würden sich das Recruiting nur erschweren.

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letztermo

Moralisch falsch und unfair? Was für ein Bullshit! Soll ich meinen Schreibtisch nun auf den Bürgersteig stellen, weil Briefträger und Müllabfuhr dort arbeiten müssen?

In einem Produktionsbetrieb muss ich auftretende Probleme mit wechselnden Teams lösen. Da ist Präsenz kaum verzichtbar.

Beim Entwickeln brauche ich vor allem meine Ruhe. Wenn ich ein Problem habe rufe ich Kollegen an und wir gucken gemeinsam drauf. Selbst Co-Coding geht problemlos remote.

Herr Musk glaubt Menschen seien produktiver, wenn sie miteinander sprechen. Fakten dazu hat er offenbar nicht.
Meine Erfahrung ist, dass in endlosen Besprechungen enorm viel Zeit vergeudet wird. In Präsenz mangelt es dabei oft an jeglicher Disziplin und es wird viel mehr vom Thema abgeschweift. Hilfreich ist das sehr selten.

Ich brauche keine Anwesenheitsrituale, bei denen Chefs und sich die Kollegen gegenseitig überwachen, ob jemand pünktlich geht oder länger bleibt.

Antworten
Jackson

Ich arbeite aktuell 4 Tage pro Woche im Home Office und 1 Tag im Büro. Heute war ich mal wieder im Büro. Ich bin nach diesem Tag völlig ausgebrannt. Ich habe kaum gearbeitet, stattdessen viel mit Kollegen gequatscht. Im Home Office arbeite ich länger (weil ich mir auch den langen Fahrtweg) spare und DEUTLICH produktiver! Ach ja, zu der Kritik, dass manche nicht die Möglichkeit haben Home Office zu machen, da gibt es auch schon Vorschläge, dass diese Leute dann eben 4 Tage pro Woche arbeiten. Auch das haben schon Studien bewiesen, dass man dann deutlich produktiver an diesen 4 Tagen ist.

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