
Tesla-Chef Elon Musk. (Foto: dpa)
„Die Coronavirus-Panik ist dumm“, verkündete Tesla-Chef Elon Musk noch am 6. März via Twitter – und erntete dafür 1,7 Millionen Like-Herzen. Am Dienstag legte Musk noch einmal nach. Seiner Meinung nach übersteige die Gefahr der Panik jene von Corona bei Weitem. Immerhin hatte der Tesla-Chef es seinen Mitarbeitern überlassen, ob sie zur Arbeit kommen wollen. An eine Schließung der Fabrik dachte Musk bisher aber nicht. Das übernahm jetzt der örtliche Sheriff, wie das Handelsblatt schreibt.
Tesla nicht essenziell
Tesla sei laut den Gesundheitsanweisungen des Alameda-Countys kein essenzielles Geschäft, hieß es in einer per Twitter verbreiteten Erklärung des Sheriff-Büros des kalifornischen Landkreises in der Bay-Area von San Francisco. Für das im Alameda-County befindliche Tesla-Werk hatte laut LA Times bisher eine Ausnahmeregelung gegolten. Ein Sprecher des Landkreises hatte dafür allerdings keine Erklärung. Schließlich ist dieser Bereich Kaliforniens eine der am heftigsten von der Corona-Krise betroffenen Regionen der USA.
Der Sheriff ordnete daher jetzt an, dass Tesla zwar einen minimalen Grundbetrieb aufrechterhalten könne. Der normale Betrieb der Fabrik in Fremont müsse aber für drei Wochen eingestellt werden. Auf Twitter gab es unterschiedliche Reaktionen. Während einige Nutzer Musks Einstellung verteidigten – immerhin sei es den Arbeitern ja freigestellt, in der Fabrik zu erscheinen –, kritisierten andere den Tesla-Chef scharf. Ein angeblicher Tesla-Angestellter etwa berichtete, dass sich auch ältere Arbeiter in der Risikogruppe 60 plus verpflichtet gefühlt hätten, zur Arbeit zu erscheinen.
Bei Model Y zuletzt vor dem Plan
Für Tesla hingegen ist die Offenhaltung seines Hauptwerks durchaus essenziell. Denn auch aus diesem Grund konnte der Elektroautobauer zuletzt einen großen Erfolg vermelden. Das Model Y soll einige Monate vor dem Plan ausgeliefert werden können, wie Musk erklärte. Dieser Erfolg gerät jetzt aber mit der Anordnung des Sheriffs zur Fabrikschließung ins Wanken. Auch andere Autobauer wie VW, Porsche und Daimler haben ihre Werke übrigens zum Teil schon geschlossen.
- Homeoffice wegen Corona-Krise: Facebook zahlt Mitarbeitern 1.000 Dollar
- Innovationen gegen die Corona-Krise: EU lobt 164 Millionen Euro aus
- Meilenstein: Tesla hat eine Million Elektroautos gebaut