Vor einem Jahr stellte Tesla-Chef Elon Musk das „Tesla-Network“ im Konzept vor. Jeder Käufer eines E-Autos des kalifornischen Unternehmens solle in der Zukunft sein Fahrzeug per App diesem Netzwerk hinzufügen können.
Tesla-Network: Taxi-Unternehmen mit einer Million Fahrzeugen auf einen Schlag
Fortan würde das so eingebundene Fahrzeug in Zeiten, in denen der Nutzer es selber nicht braucht, als Robotaxi ohne Fahrer unterwegs sein können und seinem Eigentümer auf diese Weise zu einer Art passiven Einkommens verhelfen. Musk bezeichnete es als regelrecht „verrückt“, wenn E-Auto-Käufer unter diesem Gesichtspunkt irgendeine andere Marke kaufen würden. Tesla-Eigner könnten auf diese Weise nach Musks Berechnungen rund 30.000 US-Dollar Jahresumsatz mit der Durchführung von vollautonomen Taxi-Fahrten machen.
Nach Auffassung von Musk haben Teslas mit dem Zusatzpaket „Autonomes Fahren“ bereits die gesamte erforderliche Technik an Bord. Die von anderen Experten für das autonome Fahren für zwingend erforderlich gehaltenen Lidar-Einheiten haben Teslas zwar nicht an Bord. Musk ist dabei jedoch der Auffassung, dass die herkömmlichen Kameras völlig ausreichend und Lidar-Sensoren entsprechend verzichtbar sind.
Musk: „Der Knackpunkt sind die Regulierer“
Auf Nachfrage eines Nutzers auf Twitter bestätigt Musk seinen ursprünglichen Plan im Grundsatz:
Einschränkend fügt er indes hinzu, dass der Knackpunkt wohl die Regulierungsbehörden in aller Welt sein dürften. Funktional sei jeder Tesla im Jahresverlauf so weit. Immerhin soll es hierzu lediglich eines Over-the-Air-Software-Updates bedürfen.
Musk betrachtet die Regulierer weltweit als den Flaschenhals bei der Umsetzung der autonomen Tesla-Flotte. Damit liegt er sicherlich nicht falsch. Deren Zurückhaltung jedoch ist mehr als verständlich.
Ohne zusätzliche Tests und Studien wird keine Behörde der Welt eine bereits vorhandene Flotte autorisieren, fortan vollautonom zu fahren. Selbst wenn es Tesla gelingen sollte, die entsprechende Software im Laufe des Jahres fertig zu stellen, wird das Unternehmen sicherlich noch ein weiteres Jahr in Testserien investieren müssen, um nachzuweisen, dass das Konzept funktioniert.
Mein Tipp: Frühestens Ende 2021 könnte es erste Tesla-Taxis im Network geben und die werden sicherlich nicht in Deutschland fahren.
Dieter Petereit
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