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Ratgeber

EM-Livestream im Homeoffice anschauen: Ist das erlaubt?

Die Fußball-EM der Männer auch während der Arbeitszeit verfolgen? Das planen laut einer Umfrage der Jobplattform Indeed rund 30 Prozent der Deutschen. Aber wie bleibt man dabei arbeitsrechtlich im grünen Bereich? Wir fassen zusammen, was du zur EM am Arbeitsplatz wissen musst.

4 Min.
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Fußball im Homeoffice? Wer die EM auch bei der Arbeit verfolgen will, sollte einige Regeln beachten. (Bild: Midjourney / t3n)

Vom 14. Juni bis 14. Juli greift in Deutschland das Fußballfieber um sich: Die europäischen Männermannschaften kicken um den Henri-Delaunay-Pokal. Aber was, wenn Spielzeit und Arbeitszeit sich überschneiden?

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25 Prozent der Deutschen nehmen die EM laut einer repräsentativen Umfrage der Jobplattform Indeed zum Anlass, Urlaubstage einzureichen. Die Untersuchung zeigt aber auch, dass viele Beschäftigte die Europameisterschaft während der Arbeitszeit verfolgen wollen. Wir klären, was erlaubt ist und worauf du achten solltest.

Männer-EM 2024: Ist Fußballschauen bei der Arbeit erlaubt?

Wie Indeed in einer Pressemitteilung schreibt, wollen rund 44 Prozent der Männer und 26 Prozent der Frauen  die Spiele der EM auch während der Arbeitszeit verfolgen.

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„Die meisten von ihnen, insgesamt 53 Prozent, werden dafür häufiger im Homeoffice arbeiten und dort über Livestreams (62 Prozent), das Radio (57 Prozent), den Fernseher (47 Prozent) oder Social Media (45 Prozent) mitfiebern.“

Livestream bei der Arbeit kann zur Abmahnung führen

Über welchen Kanal die Spiele mitverfolgt werden, ist dabei besonders spannend. Denn: Fußballschauen auf dem Dienstcomputer kann tatsächlich Grund für eine Abmahnung sein, das hat ein Gericht 2017 entschieden. Im Präzedenzfall ging es dabei sogar nur um eine halbe Minute.

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Wirklich sicher ist das Fußballgucken am Arbeitsplatz, ob nun als Livestream auf dem Rechner oder auf dem Fernseher, nur dann, wenn der Arbeitgeber es explizit genehmigt.

EM hören: Warum sich das Radio anbietet

Wer einen Bürojob hat und rechtlich im grünen Bereich bleiben will, könnte dafür auf ein anderes Medium umsteigen: das Radio. Das wird nämlich als weniger ablenkend eingestuft, weil es ohne Bild auskommt.

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Die IHK München schreibt dazu in einem Ratgeber: „Sind Tätigkeiten auch während des Radiohörens konzentriert, zügig und fehlerfrei zu erledigen, wird dies in der Regel zulässig sein.“ Wer im Großraumbüro arbeitet, sollte aus Rücksicht auf die Kolleg:innen allerdings mit Kopfhörern am Ball bleiben.

Liveticker auf dem Handy: Nur wenn private Internetnutzung erlaubt ist

Und wie sieht es mit Livetickern aus? Wenn die private Internetnutzung am Arbeitsplatz grundsätzlich erlaubt ist, also zum Beispiel, um kurz die Nachrichten auf dem Privathandy zu checken, gibt es dafür aus IHK-Sicht einen gewissen Spielraum.

Eine „exzessive Internetnutzung“ dürfte von der Erlaubnis allerdings nicht mehr gedeckt sein, außerdem darf das Verfolgen des Livetickers ähnlich wie die Radio-Variante „nicht zu einer Verletzung der Arbeitspflichten führen“.

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EM am Arbeitsplatz: Am besten abgestimmt

Grundsätzlich gilt für die Fußball-EM: Es lohnt sich, nach einvernehmlichen Lösungen im Unternehmen zu suchen. „So kann zum Beispiel vereinbart werden, dass Fußballfans an Spieltagen der EM später zur Arbeit kommen dürfen und an einem anderen Tag nacharbeiten oder Überstunden abbauen“, schlägt die IHK München vor.

Auch ein vom Arbeitgeber organisiertes Public Viewing an den wichtigsten Spieltagen, also zum Beispiel beim ersten Spiel des Turniers am 14. Juni (Deutschland gegen Schottland) oder zum Finale am 14. Juli, wäre denkbar.

Laut Indeed-Umfrage würden 54 Prozent der Befragten es begrüßen, Spiele zusammen mit Kollegen zu schauen. 70 Prozent gaben gleichzeitig allerdings an, dass ihr Arbeitgeber kein Public Viewing anbietet.

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Tippspiel und Trikot: Was ist erlaubt?

Findet ein Public Viewing statt, bietet sich ein Trikot als Outfit natürlich an – aber wie ist das im restlichen Arbeitsalltag?

„Ob Arbeitnehmer mit einem Trikot einer Nationalmannschaft am Arbeitsplatz erscheinen dürfen, hängt davon ab, ob dies mit den Gepflogenheiten im Betrieb oder gegebenenfalls bestehenden Kleidervorschriften zu vereinbaren ist“, heißt es bei der IHK.

Soll heißen: Wer für gewöhnlich Sicherheits- oder Arbeitskleidung am Arbeitsplatz tragen muss, darf die nicht einfach gegen ein Trikot tauschen. Gibt es allerdings keinen festgelegten Dresscode, steht dem Trikot nichts im Weg.

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Wird zum Public Viewing ein firmeninternes Tippspiel organisiert, sollten die Verantwortlichen übrigens sicherstellen, dass sie keine Gewinnbeteiligung einstreichen und nur Beschäftigte über 18 am Gewinnspiel teilnehmen.

Tippspiele, an denen das Unternehmen selbst nicht beteiligt ist, können außerdem als Privatvergnügen eingestuft werden – und sollten daher in der Pause oder außerhalb der Arbeitszeit abgewickelt werden.

Pendeln während der EM: Wann wird wo gespielt?

Wer in Austragungsstädten wie Berlin, Düsseldorf oder München zur Arbeit pendelt, sollte an den jeweiligen Spieltagen vielleicht etwas mehr Zeit einplanen – denn vor allem der öffentliche Nahverkehr dürfte mit den Fans der spielenden Mannschaften gut ausgelastet sein.

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Deswegen folgt hier noch eine Zusammenfassung, wann es in welchen Städten trubeliger werden könnte:

  • Berlin: 15., 21., 25. und 29. Juni, 6. und 14. Juli
  • Dortmund: 15., 18., 22., 25. und 29. Juni, 10. Juli
  • Düsseldorf: 17., 21. und 24. Juni, 1. und 6. Juli
  • Frankfurt: 17., 20., 23. und 26. Juni, 1. Juli
  • Gelsenkirchen: 16., 20., 26. und 30. Juni
  • Hamburg: 16., 19., 23. und 26. Juli 5
  • Köln: 15., 19.,  22., 25. und 30. Juni
  • Leipzig: 18., 21. und 24. Juni, 2. Juli
  • München: 14., 17., 20. und 25. Juni, 2. und 9. Juli
  • Stuttgart: 16., 19., 23. und 26. Juni, 5. Juli
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Kommentare (1)

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Jenny

Ob Fußball-EM oder Olympische Spiele: Die Frage ist (ethisch betrachtet) nicht ob man es *darf*, sondern ob man es *sollte*.

Ein Sportverband, der mal wieder viel Geld einnimmt, den eigenen organisatorischen Wasserkopf füttert und dem Austragungsland null Euro an Steuern zahlt. Ein derart sozial schwaches Verhalten sollte man nicht fördern.

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