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Ende der Huawei-Gnadenfrist: Jetzt wird es auch für ältere Smartphones eng

Huaweis Ausnahmegenehmigung, um etwa Android-Updates von Google zu erhalten, ist nun endgültig ohne erneute Verlängerung ausgelaufen. Das könnte vor allem Probleme für das P30 Pro und Modelle mit Google-Diensten bedeuten.

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Huawei P40 Pro im Test. (Foto: t3n)

Im Mai 2019 hatte US-Präsident Trump dem US-Handelsministerium neue Instrumente an die Hand gegeben, um die nationale Sicherheit zu schützen – und ausländische Telekom-Anbieter auszubooten. US-Unternehmen, die mit Unternehmen wie Huawei, die auf einer Entity-Liste (Schwarze Liste) stehen, Handel betreiben wollen, müssen eine spezielle Lizenz beantragen. Unter anderem traf es den Smartphoneriesen und Netzausrüster Huawei mit voller Breitseite.

Google darf auch ältere Huawei-Geräte nicht mehr mit Updates versorgen

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Das US-Handelsministerium hatte seit Mai 2019 eine Ausnahmeregelung für US-Unternehmen erlassen, die mit Huawei Handel treiben wollen, und diese immer wieder verlängert. Vor allem sollten durch die Sondergenehmigung US-Kunden der Netzsparte und kleine Netzbetreiber des Netzausrüsters in ländlichen Regionen mehr Zeit erhalten, ihre Sendetechnik auf Produkte anderer Hersteller umzustellen. Positive Begleiterscheinung für Nutzer von Huawei-Smartphones: Die Lizenz sorgte auch dafür, dass Google ältere mit Android laufende Geräte wie das P30 Pro (Test) oder Mate 20 Pro (Test) vorerst weiter in vollem Umfang mit Updates versorgen konnte.

Huawei Mate 20 Pro. (Foto: t3n.de)

Bei Geräten wie Huaweis Mate 20 Pro könnte es mit Updates schwieriger werden. (Foto: t3n)

Am 13. August ist die befristete Lizenz nun aber vorerst ausgelaufen, wie die Washington Post berichtet – während Trumps Executive-Order bis Mai 2021 gelten soll. Damit steht Huawei bei Google nun vor verschlossenen Türen. Was das Auslaufen der Ausnahmeregelung konkret für die Bereitstellung von Software-Updates für Huawei- Smartphones mit Google-Diensten bedeuten wird, ist nicht vollkommen klar. Es deutet sich indes an, dass es Probleme mit der Versorgung älterer Geräte geben dürfte.

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Trotz Ende der Gnadenfrist: Huawei kann weiterhin Updates liefern

So dramatisch wie es klingt, könnte die Lage für Besitzer eines älteren Huawei- oder Honor-Smartphones nicht unbedingt sein. Zwar bedeutet das zwangsläufige Ende der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen, dass Google keine Vorabinformationen mehr zu Sicherheitspatches an Huawei geben darf. Die monatlichen Sicherheitsupdates kann Huawei dennoch weiterhin nach ihrer Veröffentlichung aus dem quelloffenen AOSP (Android-Open-Source-Project) beziehen und auf seinen Smartphones verteilen. Bei der Bereitstellung dürfte es aber zu zeitlichen Verzögerungen kommen, schließlich sitzt Huawei nicht mehr in der ersten Reihe.

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Laut Mishaal Rahman von XDA-Developers könnte es bei Sicherheitsupdates jedoch eine Ausnahme geben, die sich auf Patches von Anbietern für Closed-Source-Komponenten bezieht. Diese dürfe Huawei dann nicht von Google erhalten, dafür aber möglicherweise direkt vom Anbieter.

Problem für Huawei: Update auf neue Android-Versionen

Während Huawei wohl mit den regelmäßigen Sicherheitspatches seiner Smartphones weniger Probleme haben dürfte, sieht es bei größeren und selbst kleineren Android-Updates schwieriger aus. Denn mit jeder neuen Android-Version ist eine erneute Zertifizierung der Google-Dienste vonnöten. Da Google nun nicht mehr mit Huawei zusammenarbeiten darf, ist das Unternehmen daher nicht einmal mehr dazu berechtigt, Geräte zu zertifizieren, die vor dem 16. Mai 2019 auf den Markt kamen.

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Huawei P30 Pro. (Foto: t3n)

Huawei P30 Pro. (Foto: t3n)

Durch eine fehlende Zertifizierung wird es zwar nicht gleich zu einer Entfernung der vorinstallierten Google-Dienste kommen, sodass Play-Store, Gmail oder Maps weiterhin auf den Geräten bleiben. Es könnte aber passieren, dass ältere Huawei-Geräte beim Safetynet-Test durchfallen, sodass Bank- und mobile Bezahlungs-Apps wie Google Pay nicht mehr unterstützt werden, vermutet Rahman.

Wie es um das anstehende große Update auf Android 11 für ältere Huawei-Geräte bestellt ist, kann man sich denken: Da es für Huawei nicht mehr möglich ist, die Smartphones wie bisher mit zertifizierten Google-Diensten auszurüsten, steht das Unternehmen vor zwei Optionen: Entweder Huawei liefert die Geräte mit nicht zertifizierten Google-Diensten (GMS) aus, oder der Hersteller entfernt die GMS von seinen älteren Geräten und ersetzt sie durch eigene Dienste, die auf neuen Modellen schon ausschließlich eingesetzt werden.

Mit den nun wohl bald auch auf älteren Geräten fehlenden Google-Diensten wird die Situation für Huawei auf dem Markt außerhalb Chinas immer schwieriger. Zwar ist es erstaunlich, wie schnell das Unternehmen seine Alternative zum Play-Store und den Google-Diensten weiterentwickelt hat, dennoch kommt das eigene Ökosystem bei weitem nicht an den Umfang Googles oder Apples heran. Vor allem Nutzer, die auf Dienste wie Gmail, Maps, den Play-Store oder einfach Wert auf den Komfort von Googles Android-Plattform legen, dürften mit Huaweis Alternative noch nicht glücklich werden.

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