Anzeige
Anzeige
Ratgeber

Diese Methode hilft dir, schnelle und klügere Entscheidungen zu treffen

Menschen entscheiden für sich oft anders als für andere in gleichen Situationen. Daraus lässt sich eine Methode ableiten, die hilft, schnelle und klügere Entscheidungen zu treffen.

4 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Entscheidungen treffen: Menschen haben für sich einen anderen Maßstab als für andere. (Foto: Shutterstock-WAYHOME studio)

Die schlimmste Entscheidung ist, unentschlossen zu sein. Denn das bedeutet, nicht voranzukommen im Leben. Dennoch hadern viele Menschen damit, wichtige Dinge zu beschließen. Der Job nervt seit langem, dennoch zögert man die Kündigung hinaus. Das Geld reicht kaum für einen größeren Urlaub, dennoch drückt man sich um das Gehaltsgespräch. Ja, selbst in Situationen, die im Grunde kaum nennenswert sind, fällt es manch einem Menschen schwer, sich zu entscheiden: Trage ich den Wollpullover, weil es kalt ist? Oder lieber das Hemd beziehungsweise die Bluse, weil ich im Büro professionell wirken will?

Menschen entscheiden für sich anders als für andere

Anzeige
Anzeige

Wer öfter in solchen Situationen steckt, verzweifelt bisweilen an seiner Unsicherheit. Merkwürdig ist jedoch, dass eben jene Menschen anderen gegenüber häufig nicht so zurückhaltend sind, wenn sie nach einem Ratschlag gefragt werden. Auf die Frage, ob man etwas in seinem Leben verändern sollte, weil eben dieses oder jenes nicht mehr zu einem passe, fallen dann oft klare Worte: „Das Leben ist zu kurz, um …. !“. Auf einmal scheint alles glasklar. Dieses Phänomen hat kürzlich auch Evan Polman – ein US-amerikanischer Professor der Wisconsin School of Business – im Harvard Business Review (HBR) thematisiert.

Der Forscher hat unter 1.000 Teilnehmern verschiedene Befragungen durchgeführt. Seine Probanden sollten Entscheidungen treffen – für sich und für andere Menschen. Sie sollten aus verschiedenen Restaurants, Jobangeboten und Dating-Profilen einen Favoriten wählen. Jede Option ging mit detaillierten Informationen einher, die die Grundlage der Entscheidungen bilden sollten. Das Ergebnis war überraschend auf mehreren Ebenen, denn die Probanden entschieden für ihre Mitmenschen nicht nur anders als für sich selbst, auch die Art, wie sie zu dem Entschluss kamen, war bemerkenswert.

Anzeige
Anzeige

„Wenn Menschen über ihre eigene Zukunft entscheiden sollen, tendieren sie dazu, sich auszumalen, was alles schief gehen kann.“

„Bei Entscheidungen für sich selbst konzentrierten sich die Teilnehmer auf einer zumeist granularen Ebene und entlang detaillierter Einzelheiten, was wir in unserer Forschung als vorsichtige Denkweise bezeichnen“, erklärt Evan Polman. Menschen, die diese Haltung einnehmen, sind in der Regel zurückhaltend, vorsätzlich und nicht besonders risikofreudig. Anstatt eine Fülle von Optionen zu sammeln und sie zu erforschen, zieht es die vorsichtige Denkweise vor, nur einige wenige Informationen auf einer tiefen Ebene zu betrachten, um so einen Eindruck für das zugrundeliegende Szenario zu bekommen.

Anzeige
Anzeige

Anders war das, wenn der Entschluss sich nicht um einen selbst drehte. „Wenn es darum ging, sich für andere zu entscheiden, haben sich die Teilnehmer mehr mit den vielfältigen Möglichkeiten befasst und sich vor allem auf den Gesamteindruck konzentriert. Sie waren mutiger und operierten entlang einer abenteuerlichen Denkweise“, erklärt der US-Amerikaner. Eine abenteuerliche Denkweise priorisiert die Neuheit vor dem tieferen Eintauchen in das, was mögliche Optionen im Detail bedeuten könnten. Die Verfügbarkeit zahlreicher Auswahlmöglichkeiten ist zunächst attraktiver als deren jeweilige Durchführbarkeit.

Mit anderen Worten heißt das: Wenn Menschen über ihre eigene Zukunft entscheiden sollen, tendieren sie dazu, sich auszumalen, was alles schiefgehen kann. Sie verharren öfter in einer eher pessimistischen Grundhaltung. Anderen gegenüber geben sie sich optimistischer, sind risikobereiter und bringen sogar völlig neue Ideen ein. Die Welt scheint plötzlich grenzenlos. Ärmel hoch und anpacken, könnte die Devise auch lauten. Polman selbst brachte das zum Nachdenken. Was könne man aus diesen Ergebnissen lernen – nicht zuletzt auch über sich selbst? In seinem HBR-Artikel geht er weiter darauf ein.

Anzeige
Anzeige

Entscheidungen treffen mithilfe der „Fly on the Wall“-Perspektive

Zunächst einmal bestätigt die Forschungsarbeit laut dem Forscher ein wichtiges Kriterium des Erfolgs. Nämlich, dass ein Mentor gut für die eigene Entwicklung ist. Ein Mensch, der in der gleichen oder einer ähnlichen Branche arbeitet, die Fallstricke kennt und mit Rat und Tat zur Seite steht, ist Gold wert. Diese Person kann Vorbild für alles sein, worin man selbst noch nicht gut ist. Außerdem, so Evan Polman, sollten Menschen sich bei Entscheidungen bemühen, eine Distanz zu den befürchteten Problemen aufzubauen. Er rät, immer auch die „Fly on the Wall“-Perspektive einzunehmen. Sprich, sich von außen zu betrachten.

„In dieser Perspektive können wir als unser eigener Berater fungieren“, erklärt der Professor und verweist auf den positiven Effekt, sich in der dritten Person auf sich selbst zu beziehen, wenn eine wichtige Entscheidung in Betracht gezogen wird. Anwender sollen so tun, als ob sie sich an eine andere Person wenden. „Anstatt sich zu fragen, was soll ich tun, frag lieber, was sollst du tun“, so Polman. Eine andere Technik wäre, sich mit seiner Entscheidung in eine komplett andere Person zu versetzen. „Das kann sehr einfach sein, wenn du an berühmte Menschen denkst, so als würde Steve Jobs deine Entscheidung für dich treffen.“

Karriere organisieren: Diese Apps helfen im Berufs- und Privatleben
Jobsuche: Die kostenlose Truffls-App für iOS und Android ist ein Tinder für Bewerber. Wer auf der Suche nach einem interessanten Job ist und fündig wird, swipt einfach nach rechts und schickt einen Lebenslauf ab. Antwortet das Unternehmen, kommt es zum Match. (Grafik: t3n / dunnnk)

1 von 13

Klar ist, dass die Methode effektiv ist, jedoch auch etwas Übung braucht. Wer sich von null auf hundert komplett von sich selbst und seinen lähmenden Bedenken abgrenzen kann, gehört sicherlich nicht zu den Personen, die gemeinhin als entscheidungsschwach gelten. Zu Beginn ist es wohl ratsam, einfach erst einmal darüber nachzudenken, was man einem Freund oder einer Freundin in der gleichen Situation raten würde. Für Evan Polman steht fest: Wer blockiert ist, sollte sich und sein Problem öfter einmal von außen betrachten, um so eine völlig neue Perspektive einzunehmen. Im Zweifel löst sich dann der Knoten im Kopf.

Anzeige
Anzeige

Übrigens, auch dieser Beitrag könnte dich interessieren: Rückblickend lässt sich leicht sagen: „Ach, hätte ich doch bloß!“. Wir haben elf Berufstätige gefragt, was sie am Anfang ihrer Karriere aus heutiger Sicht anders gemacht hätten.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Abbrechen

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige