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Entwickeln für jedermann: Microsoft integriert Sprachmodell GPT-3 in Low-Code-Plattform Power-Apps

Auf seiner Entwicklerkonferenz Build hat Microsoft erste Funktionen eines Kundenprodukts gezeigt, das unter Verwendung des natürlichen Sprachmodells GPT-3 entwickelt wurde. Künftig soll GPT-3 Menschen ohne Programmier-Skills zu Entwicklern machen.

3 Min.
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GPT-3: Sprachmodell kommt in Low-Code-Tool. (Foto: Shutterstock)

GPT-3 wird in Microsoft Power-Apps integriert, der Low-Code-App-Entwicklungsplattform, mit der jeder Anwendungen erstellen können soll. Dabei spricht der Hersteller ausdrücklich Menschen mit wenig oder gar keiner Programmiererfahrung an und nennt sie „Citizen Developer“. Gleichermaßen sollen professionelle Entwickler mit fundierten Programmierkenntnissen von der Integration des GPT-3-Sprachmodells von OpenAI profitieren.

Erste Beispiele beweisen Tauglichkeit

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Erste Beispiele von mit Power-Apps erstellten Anwendungen gibt es bereits, so etwa Apps, die bei der Überprüfung von Spenden für gemeinnützige Organisationen, der Verwaltung von Reisen während der Corona-Pandemie oder der Reduzierung von Überstunden, die für die Wartung von Windkraftanlagen erforderlich sind, helfen.

Die GPT-3-Integration funktioniert so, dass etwa ein Mitarbeiter, der eine E-Commerce-App erstellt, ein Programmierziel in Konversationssprache beschreibt. Das könnte so lauten: „Finde Produkte, deren Name mit ‚Kinder‘ beginnt.“ Jetzt nimmt sich GPT-3 diesen Befehl vor und wandelt ihn in eine Power-Fx-Formel aus der Open-Source-Programmiersprache der Power-Plattform um.

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Das ist GPT-3 von OpenAI

GPT-3 von OpenAI, einem seinerzeit von Elon Musk mitgegründeten Unternehmen für KI-Forschung und -Einsatz, läuft dabei in der Azure-Cloud und wird von Azure-Machine-Learning angetrieben. Power-Fx baut auf Microsoft Excel auf und ist schon von daher wesentlich einfacher zu verwenden als seine herkömmliche Programmiersprache. Dennoch können gerade komplexe Datenabfragen deutlich von der GPT-3-Integration profitieren.

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„Die Verwendung eines fortschrittlichen KI-Modells wie diesem kann dazu beitragen, dass unsere Low-Code-Tools einem noch größeren Publikum zur Verfügung stehen, und so wirklich zu dem werden, was wir No Code nennen“, so Charles Lamanna, verantwortlicher Manager für Microsofts Low-Code-Anwendungsplattform.

Im September 2020 hatte sich Microsoft durch eine groß angelegte Partnerschaft den exklusiven Zugriff auf das Sprachmodell von OpenAI gesichert. Der beinhaltete vor allem den Zugang zum Sourcecode des Modells. Zwar dürfen auch andere Hersteller GPT-3 verwenden, aber nur ohne den Zugriff auf dessen Quellcode. Zudem ergibt sich eine gewisse Vorfestlegung für Drittanbieter schon dadurch, dass GPT-3 ausschließlich in der Azure-Cloud zu haben ist.

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Microsoft hatte angekündigt, seine erweiterte Lizenz zu nutzen, um GPT-3 in Teile seines Produktportfolios zu integrieren. Welche Produkte das betreffen würde, wollte der Hersteller im Herbst 2020 noch nicht sagen. Jetzt wissen wir: Power-Apps erhält den konversationssprachlichen Ansatz als Erstes.

Tatsächlich einfacher, unbestreitbar

Lamanna ist sich sicher: „Das wird es den Leuten ermöglichen, Daten auf eine Art und Weise abzufragen und zu erforschen, die sie vorher buchstäblich nicht hatten. Das wird der magische Moment sein“. Tatsächlich hat Lamanna ein treffendes Beispiel parat.

Natürlichsprachliche Eingabe der Formel: GPT-3 in Power-Apps. (Animation: Microsoft)

Unter Power-Fx mussten Nutzer zwar ebenfalls schon keine traditionelle Programmiersprache beherrschen. Allerdings mussten sie sich an eine strikte Logik bei der Formulierung der Formeln halten. Das konnte dann etwa so aussehen:

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FirstN(Sort(Search(‚BC Orders‘, „stroller“, „aib_productname“), ‚Purchase Date‘, Descending), 10).

Mit den neuen GPT-3-gesteuerten Funktionen würde der gleiche Nutzer statt der obigen Formel etwa tippen:

Zeige 10 Bestellungen, die Kinderwagen im Produktnamen haben, und sortiere nach Kaufdatum, wobei das neueste oben steht.

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Dass das einfacher ist, versteht sich von selbst. So, wie man eine Frage in eine Suchmaschine eingibt und dann entscheiden kann, welches Ergebnis man anklickt, liefert GPT-3 mehrere Vorschläge für Power-Fx-Formeln. Die Person, die die App erstellt, wählt dann die am besten geeignete aus.

Microsoft preist die Demokratisierung der Softwareentwicklung an

Dabei versteckt Power-Apps die eigentliche Formel nicht, sondern bietet sie nur schneller zur Selektion an. Auf diese Weise wird jemand, der einige Projekte mit Power-Apps und GPT-3 abgewickelt hat, am Ende recht kompetent auch im Umgang mit Power-Fx sein. Die Lernkurve sinkt drastisch und der Erkenntnisgewinn beschleunigt sich. Microsoft nennt es die „Demokratisierung der Softwareentwicklung“.

Dass die Technik Entwickler überflüssig machen könnte, verneint Lamanna vehement: „Es geht überhaupt nicht darum, Entwickler zu ersetzen, sondern darum, die nächsten 100 Millionen Entwickler auf der Welt zu finden.“

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