Anzeige
Anzeige
News

Rasante Erholung nach der Krise: Start-ups bekommen Rekordsumme

Das Geld für Startups in Deutschland sitzt wieder lockerer: Junge Unternehmen profitieren nach dem Corona-Krisenjahr 2020 von einem Digitalisierungsboom. Doch der konzentriert sich auf wenige Regionen.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Junge Unternehmen erhielten die Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro von Investoren. (Foto: Pongsak2021 / shutterstock)

Erst ein Dämpfer in der Coronakrise, nun die rasante Erholung: Deutsche Startups haben im ersten Halbjahr einen Geldregen erlebt. Junge Unternehmen erhielten die Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro von Investoren – dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum und mehr als im Gesamtjahr 2020. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden stieg kräftig um 62 Prozent auf 588, wie die Beratungsgesellschaft EY errechnete. Demnach bekamen im ersten Halbjahr so viele Startups frisches Geld wie noch nie zuvor.

Startup-Branche nach Pandemie im Aufschwung

Im vergangenen Jahr hatte die Pandemie den Aufschwung der Startup-Branche kräftig gebremst und die Geschäfte junger Unternehmen erschwert, auch wenn das zunächst befürchtete Gründersterben ausblieb. „In diesem Jahr sehen wir ebenfalls einen Corona-Effekt, allerdings in die umgekehrte Richtung: Finanzierungsaktivitäten und -summen explodieren“, erklärte EY-Partner Thomas Prüver zu der am Mittwoch veröffentlichten Studie. „Vor allem aber fließen inzwischen Summen in einzelne Jungunternehmen, die vor einigen Jahren undenkbar gewesen wären.“

Anzeige
Anzeige

So kletterte die Zahl der Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro von zwei auf 15, zeigt die EY-Analyse, die der dpa vorliegt. Die Zahl der mittelgroßen Finanzierungsrunden zwischen 50 und 100 Millionen Euro verdoppelte sich zudem auf 16.

Zum einen sei viel Liquidität im Markt, die im Niedrigzinsumfeld angelegt werden müsse, erklärte Prüver. Zum anderen erkenne der Markt völlig neue Perspektiven für innovative Technologiefirmen. „Die Digitalisierung hat im Pandemiejahr einen riesigen Schritt nach vorn gemacht hat.“ Neue Geschäftsmodelle würden mit anderen Augen gesehen.

Anzeige
Anzeige

Startups sind auf Geld von Investoren angewiesen, da sie in aller Regel anfangs keine Gewinne schreiben. Fonds und große Firmen stecken Kapital in verheißungsvolle Firmen in der Hoffnung, dass sich deren Geschäftsideen durchsetzen und ihnen üppige Profite bescheren. Startups gelten als wichtiger Innovationstreiber für die Wirtschaft.

Anzeige
Anzeige

Die Coronakrise hatte die Pläne vieler Existenzgründer zunichte gemacht. 2020 wagten nach Daten der staatlichen Förderbank KfW etwa 537.000 Menschen den Sprung in Selbstständigkeit und damit gut elf Prozent weniger als im Vorjahr.

Berlin bleibt Startup-Hochburg

Wie schon in den vergangenen Jahren floss das meiste Geld in die Startup-Hochburg Berlin. Gründer aus der Hauptstadt sammelten allein 4,1 Milliarden Euro ein und damit mehr als dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Finanzierungsrunden in Berlin kletterte um 74 Prozent auf 263. Auf Rang zwei folgte Bayern mit frischen Investitionen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum 773 Millionen Euro). Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg um 43 Prozent auf 120.

Anzeige
Anzeige

Berlin und Bayern stehen damit zusammen für 65 Prozent aller Finanzierungsrunden und 87 Prozent des in Deutschland investierten Kapitals. „Gerade die ganz großen Deals finden in erster Linie in Berlin und Bayern statt“, stellte EY fest. Sie seien auch international die sichtbarsten deutschen Startup-Standorte. Andere Bundesländer verzeichneten zwar ebenfalls kräftige Zuwächse, konnten aber gerade bei großen Deals nicht mithalten – trotz großer Mühen in vielen Regionen, die Start-up-Branche zu stärken.

Zum Vergleich: Auf Berlin mit 4,1 Milliarden Euro eingeworbenem Geld und Bayern (2,5 Milliarden) folgen mit riesigem Abstand Baden-Württemberg (307 Millionen), Nordrhein-Westfalen (171 Millionen) und Sachsen (134 Millionen).

Die größten Summen im ersten Halbjahr flossen an das Münchner Software-Unternehmen Celonis (830 Millionen Euro), gefolgt vom Berliner Online-Broker Trade Republic (747 Millionen), dessen App zum Wertpapierhandel in der Pandemie einen Boom erlebte. Danach folgen das Versicherungs-Startup Wefox und Flixbus mit je 539 Millionen sowie der Lieferdienst für Lebensmittel und Supermarktwaren Gorillas mit 241 Millionen Euro. dpa

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige