ESA-Sonde Hera gestartet: Wie sie uns vor Asteroiden schützen soll
Im September 2022 stürzte die Nasa-Sonde Dart mit voller Absicht und mit voller Wucht in den Asteroiden Dimorphos – um ihn von seiner Umlaufbahn um seinen Mutterasteroiden Didymos abzulenken. Die Mission war erfolgreich. Die Umlaufzeit des kleineren Mondes verkürzte sich, wahrscheinlich sogar stärker als geplant.
Hera reist zu Dimorphos und Didymos
Für die Forscher:innen ein klares Zeichen: Es ist grundsätzlich möglich, die Erde vor potenziell gefährlichen Asteroideneinschlägen zu schützen. Mit Hera bricht jetzt eine in Bremen gebaute Sonde im Auftrag der Esa auf, um noch konkretere Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Einschlags zu bringen.
Denn bisher war die Forschung auf Beobachtungen aus der Ferne sowie einige von einem Minisatelliten während und direkt nach dem Aufschlag der Sonde erhobene Daten angewiesen. Hera soll jetzt klären, wie genau sich die Umlaufbahn von Dimorphos um Didymos verändert hat.
Einschlagskrater wird vermessen
Außerdem soll eine genaue Vermessung des Einschlagskraters und dessen Form Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Asteroiden zulassen. Auch die chemische Zusammensetzung des Asteroidenpaars sowie dessen Schwerefeld sollen genauer untersucht werden.
Für die Forschung ist interessant, wie und wo Asteroiden entstehen und wie sie sich entwickeln. So geht man davon aus, dass Didymos mit 12,5 Millionen Jahren deutlich älter ist als sein Mond Dimorphos. Dessen Alter wird auf 300.000 Jahre geschätzt.
Letztlich dreht sich aber alles um die Frage, wie sich mögliche Einschläge auf der Erde vermeiden lassen. Daher sollen mit den frischen Daten der Hera-Mission auch Modelle zur Planetenabwehr entwickelt werden.
Hera ist am 7. Oktober abgehoben
Die Esa-Sonde Hera ist gemeinsam mit ihren Begleitern, den Mini-Satelliten Milani und Juventas am Montagnachmittag (7. Oktober) an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX abgehoben. ´
Erste Daten Ende 2026 erwartet
Ende Dezember 2026 soll die Sonde Didymos erreichen. Sollte der Start doch noch verschoben werden, könnte es aber auch erst Anfang 2027 soweit sein. Auf ihrer elf Millionen Kilometer langen Reise soll Hera auch am Marsmond Deimos vorbeifliegen, wie Zeit Online schreibt.
Die Mission endet nach rund sechs Monaten. Dann sollen die beiden Mini-Satelliten auf Dimorphos landen. Hera wird dagegen, sobald ihr Tank leer ist, auf Didymos aufsetzen.