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EU-Automarkt sackt 2021 wegen Chipmangels weiter ab

Der weltweite Chipmangel bremst die europäischen Automärkte. Schnelle Besserung ist eher nicht in Sicht – trotz hoher Nachfrage.

2 Min. Lesezeit
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Volle Bänder wird es auch 2022 wegen des weltweiten Chipmangels nicht so häufig geben. (Foto: Jenson/Shutterstock)

In der Europäischen Union sind im vergangenen Jahr noch weniger neue Autos zugelassen worden als im Corona-Krisenjahr 2020. Die Zahl der Neuzulassungen sank um 2,4 Prozent auf 9,7 Millionen Autos, wie der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Schon 2020 hatte die Pandemie dem Automarkt einen Rekordeinbruch eingebrockt.

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Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 belastete der weltweite Mangel an Mikrochips die Autobauer schwer, als bei zahlreichen Herstellern die Produktion zeitweise ins Stocken geriet. Auf Jahressicht verzeichnete unter den deutschen Herstellern nur BMW bei den Neuzulassungen ein kleines Plus von 1,5 Prozent. Marktführer Volkswagen musste moderate Einbußen hinnehmen, Daimler rutschte um 12,4 Prozent ins Minus.

Unter den vier größten Märkten innerhalb der EU fielen die Zahlen allerdings nur in Deutschland, hier gab es bei den Neuzulassungen ein Minus von rund zehn Prozent. In Spanien und Frankreich legten sie immerhin leicht zu, in Italien sogar um 5,5 Prozent. Insgesamt wurden in der EU 3,3 Millionen Fahrzeuge weniger zugelassen als im Vor-Corona-Jahr 2019.

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Dezember-Daten sprechen deutliche Sprache

Die Wucht des Chipmangels wird mit Blick auf die Dezember-Daten besonders deutlich: In der gesamten EU wurden in dem Monat nur knapp 800.000 Autos neu zugelassen, ein Minus von 22,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Es war bereits der sechste Rückgang in Folge. Die größten Märkte verzeichneten allesamt prozentual zweistellige Verluste, in Deutschland fielen die Neuzulassungen um mehr als ein Viertel. Unter den Herstellern hatte vor allem der VW-Konzern zu kämpfen, dessen Stammmarke im Dezember um rund 40 Prozent einbrach.

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Schnelle Besserung ist nicht zu erwarten, die Erholung verschiebe sich auf 2023, sagte Peter Fuß von der Beratungsgesellschaft EY. Für das erste Halbjahr rechnet er sogar mit weiter rückläufigen Neuzulassungen. „Erst in der zweiten Jahreshälfte könnte es zaghaft wieder aufwärts gehen.“ Dabei sei die Nachfrage weiter hoch: „Die Auftragsbücher der Hersteller sind voll. Und die steigenden Gebrauchtwagenpreise zeigen sehr deutlich, wie groß der Bedarf ist“, erklärte Fuß. Das sorge auch für hohe Preise. „In der aktuellen Marktsituation haben die Hersteller es nicht nötig, Rabatte zu geben.“

Chipkrise wirkt sich auch auf E-Autos aus

Nach Einschätzung von EY bremst die Chipkrise auch den Absatz bei den „eigentlich boomenden“ elektrifizierten Neuwagen. Im Dezember sei ihr Absatz in den großen Märkten sehr viel langsamer gestiegen als im Gesamtjahr. „Der Absatz elektrifizierter Neuwagen könnte deutlich höher sein, wenn die Industrie lieferfähig wäre“, sagte Fuß.

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Deutschland liegt in Sachen elektrifizierte Neuwagen – also reine Stromer und Plug-in-Hybride – im europäischen Vergleich weit vorne. Unter den großen Märkten belegt es EY zufolge mit einem Anteil von 26 Prozent im Gesamtjahr den ersten Platz. Dahinter folgen das Vereinigte Königreich mit 18,5 und Frankreich mit 18,3 Prozent. In Italien und Spanien fällt der Anteil mit 9,3 beziehungsweise 7,8 Prozent deutlich geringer aus. dpa

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