Facebook Ads bald auch im Newsstream

Facebook Ads zwischen Statusupdates
Ab Januar 2012 werden Facebook Ads nach Angaben von TechCrunch auch in den Newsstream der Nutzer fließen. Damit verlässt Mark Zuckerberg den bisherigen Weg und gibt den Werbenden einen sehr viel prominenteren Werbeplatz als bisher. Von einer kurzen Phase zwischen 2006 und 2008 abgesehen, gab es bisher keine Facebook Ads in den Nutzerstreams. Facebook verkaufte stattdessen Werbeplätze, die sich in der rechten Sidebar befinden.
Für die 800+ Millionen Facebook-Nutzer wird der Jahreswechsel somit auch zu einem Wechsel in ein Facebook-Zeitalter mit einer deutlichen Tendenz in Richtung Werbeplattform. Ließen sich die Facebook Ads in der Sidebar noch recht gut ignorieren, dürfte dies mit den „Gesponserten Meldungen“ direkt im Newsstream schon deutlich schwieriger werden. Vor allem werden sich die neuen Facebook Ads sehr harmonisch zwischen die Statusupdates der Freunde und die Posts von Facebook Fanpages einfügen, weil sie aus den Interaktionen der Freunde mit Fanpages, Anwendungen und anderen Angeboten von Marken, Unternehmen und Organisationen bestehen. Getreu nach dem Motto: „Was deine Freunde interessiert, könnte auch für dich interessant sein“ gehen diese Meldungen nun eine Symbiose mit den übrigen Inhalten des persönlichen Newsstreams ein.
Facebook Ads als getarnte Updates

Facebook Ads: Ab Januar sollen „Gesponserte Meldungen“ auch im Newsstream angezeigt werden (Bild: TechCrunch).
Man braucht dabei nicht allzu viel Fantasie, um zu erahnen, dass es dann auch Facebook Ads geben wird, die kaum noch von anderen Meldungen zu unterscheiden sind, denn sie sollen ja Klicks generieren. Facebook will zwar eine Kennzeichnung der Facebook Ads einbauen, doch ein kleines „Sponsored“ in der Unterzeile der Werbeanzeige wird schnell übersehen.
Der neue Werbeplatz dürfte für Werbende noch attraktiver sein, als die im Januar 2011 gestarteten „Gesponserten Meldungen“ in der Sidebar. Nach Informationen von TechCrunch wird es auch keinen Opt-out geben. Es wird also weder möglich sein, die Werbung dauerhaft aus dem Newsstream zu entfernen, noch wird die Einbeziehung eigener Interaktionen zur Anzeige von „Gesponserten Meldungen“ in den Streams der Freunde zu verhindern sein. Allein die mobilen Anwendungen werden zunächst noch von den neuen Facebook Ads ausgenommen.
Fazit:
Die Vermischung von Meldungen aus dem Newsstream mit Werbung wird sicherlich noch für Diskussionen sorgen. Besonders wenn sich die Befürchtungen, dass die Unterschiede nur schwer erkennbar sein werden, erfüllen und viele Nutzer auf die Facebook Ads „hereinfallen“. Für Kritik dürfte auch die Nutzung der Interaktionen selbst sorgen. Nicht jeder möchte für Unternehmen werben, deren Fanpage er verfolgt oder mit denen er sonstwie interagiert.
Natürlich ist das Bemühen von Facebook verständlich. Das führende Social Network verdient mit Werbung sein Geld und hat sich auch der Konkurrenz zu stellen. Doch den Nutzern wird das nicht gefallen, sie wollen einen werbefreien Newsstream und sie wollen nicht für Werbung missbraucht werden. Irgendwann könnte Facebook auch den Bogen überspannen und damit unfreiwillig Platz für eine Alternative machen – und die gibt es ja mittlerweile durchaus.
Es wird also gleich zum Jahresbeginn wieder spannend rund um Facebook: Wie heftig fallen die Proteste aus? Wie viele Facebook Ads werden wir wirklich in den Newsstreams sehen? Und wie entwickelt sich der Onlinewerbemarkt insgesamt – kann Facebook Anteile bei Google räubern?
Weiterführende Links zum Thema Facebook Ads: