Anzeige
Anzeige
News

Facebook-Aktiensturz: Über Nacht 150 Milliarden Dollar Börsenwert vernichtet

Facebook hat jetzt in Europa die Quittung für den Datenskandal bekommen. Die Folge: Kurssturz an den Börsen und 150 Milliarden weniger Buchwert. Doch in China hat das Unternehmen noch ein ganz anderes Problem.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Schlechte Zeiten für Mark Zuckerberg: Ein dreistelliger Milliardenbetrag, einfach weg. (Bild: Eliot Blondet / Abacapress.com)

Absturz mit Anlauf: Noch vor drei Monaten sah es so aus, als ob der Datenskandal bei Facebook kaum Spuren hinterlassen würde, doch jetzt musste Facebook erstmals einen Rückgang der Nutzerzahlen in Europa hinnehmen. Die monatlich aktiven Nutzer fielen im zweiten Quartal erstmals um eine Million auf 376 Millionen, die täglich aktiven von 282 auf 279 Millionen. Grund dürfte neben dem Datenskandal um Cambridge Analytica auch die DSGVO sein, in deren Rahmen Nutzer nach einigen Freigaben und Einstellungen gefragt wurden. Der Umsatz stieg dagegen im Jahresvergleich um 42 Prozent auf immerhin 13,2 Milliarden US-Dollar an und die Zahl der monatlich aktiven Nutzer nahm weltweit um elf Prozent zu (auf aktuell 2,3 Milliarden).

Facebook und der Börsenkurs: Nervosität an den Märkten

Anzeige
Anzeige

Klingt nach tollen Zahlen, war aber weniger, als Analysten erwartet hatten. Die Folge war ein Kurssturz um zwischenzeitlich bis zu 23 Prozent – das sind unterm Strich mehr als 100 Milliarden Dollar Buchwert. Auch wenn die Aktie sich inzwischen wieder teilweise erholte (immer noch ein Kursverlust von aktuell 16 Prozent), zeigt das, wie empfindlich die Börse aktuell selbst bei großen Unternehmen reagiert, wenn nur die erwarteten Umsatzziele nicht in vollem Umfang erreicht werden. Das lässt nichts Gutes erahnen, wenn das Grundsentiment an den Märkten irgendwann einmal umschlägt.

Spannend dürfte es heute um 15:30 Uhr deutscher Zeit noch einmal werden: Dann nämlich werden zahlreiche große börsengehandelte Fonds (ETF) regelbasiert versuchen, Facebook-Aktien zu verkaufen, um entsprechende Readjustierungen vorzunehmen. In rund 150 ETF gehört Facebook zu den Top-15-Positionen.

Anzeige
Anzeige

Facebook in China: Zulassung erteilt und gleich wieder entzogen

Unterdessen hat Facebook noch ein ganz anderes Problem, das aber wohl allenfalls am Rande an den Kursverlusten schuld sein kann. Noch gestern berichteten zahlreiche Medien, dass Facebook trotz der Blockadehaltung der chinesischen Regierung ein Innovationszentrum in der ostchinesischen Metropole Hangzhou eröffnet. 30 Millionen Dollar wolle man hier investieren und innovative Unternehmen und Startups unterstützen. Eine ähnliche Strategie hatte Facebook bereits in anderen Ländern wie Indien und Brasilien genutzt. China hat hier allerdings einen Sonderstatus, da die Regierung nicht nur den Facebook-Datenverkehr mit Hilfe der „großen Firewall“ seit 2009 unterbindet, sondern auch Whatsapp zunehmend blockt.

Anzeige
Anzeige

Wenige Stunden später ist klar: Das Innovationszentrum in China wird es zumindest vorerst nicht geben. Die Cyber-Verwaltung in Peking hat Facebook die Zulassung hierfür kurzerhand wieder entzogen und damit die regionale Verwaltung überstimmt. Laut New York Times, die sich auf mit dem Sachverhalt vertraute Kreise beruft, habe es Differenzen zwischen den beiden Verwaltungen gegeben, die zentrale Verwaltung habe sich nicht ausreichend einbezogen gefühlt. Das ist natürlich nicht das Ende sämtlicher Bemühungen Facebooks, in China Fuß zu fassen, bedeutet aber einen Aufschub.

Das könnte dich auch interessieren: Facebook veröffentlicht erstmals seine Datenschutzgrundlagen

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige