Facebook: Whatsapp zieht auf eigene Server
Im Jahr 2014 hatte Facebook 19 Milliarden US-Dollar für die Messaging-App Whatsapp gezahlt. Bis heute nutzt Whatsapp für die Bereitstellung der Services an seine rund 1,2 Milliarden Nutzer aber nicht die konzerneigenen Server, sondern die Cloudinfrastruktur von IBM. Damit soll jetzt Schluss sein, wie es in einem Bericht von CNBC unter Berufung auf Insider heißt. Demnach plant Facebook, Whatsapp künftig auf Servern in den eigenen Datenzentren laufen zu lassen.

Für IBM und dessen Clouddienst Softlayer wäre das ein harter Schlag. Schließlich soll Facebook allein zwei Millionen US-Dollar im Monat an IBM für die Nutzung von dessen Server-Infrastruktur zahlen. Der Social-Neztwork-Riese zählt Medienberichten zufolge zu den fünf größten Cloudkunden IBMs – oder gehörte zumindest in den vergangenen Monaten zu den Top-Five. IBM bestreitet, dass das aktuell noch so ist.
Whatsapp dürfte aber ohne Zweifel zu den Aushängeschildern von IBMs Cloudlösung gehören. Für den Marktführer AWS von Amazon gehören Airbnb und Netflix zu den Vorzeigekunden. Die Google-Cloud sollen unter anderem Snap und Spotify nutzen. Snap hatte im Rahmen seines Börsengangs kürzlich veröffentlicht, dass es für die Nutzung der Cloudserver für seine Snapchat-App in den vergangenen fünf Jahren zwei Milliarden US-Dollar an Google und eine Milliarde US-Dollar an Amazon bezahlt hat.
Facebook: Kosten und Abhängigkeit reduzieren
Für Facebook dürfte der angeblich bis Jahresende erfolgende Umzug der Infrastruktur neben potenziellen Einsparungen auch mehr Unabhängigkeit von Dritten bringen. Dass Facebook mit dem Umzug von Whatsapp auf eigene Server so lange gewartet hat, liegt wohl unter anderem daran, dass der Konzern zuerst den Umzug des 2012 übernommenen Bilderdienstes Instagram über die Bühne bringen wollte. Whatsapp-Nutzer sollten im besten Fall nichts von der Umstellung merken, schlimmstenfalls drohen Datenverluste oder Ausfälle des Dienstes.
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