Fachkräftemangel – IT-Spezialisten sind den meisten Firmen zu teuer

IT-Experten können sich laut Studie den Arbeitgeber aussuchen. (Foto: Shutterstock)
Rund 82.000 offene Stellen für IT-Experten hat es laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom 2018 in Deutschland gegeben. Das bedeutet einen Anstieg von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einen neuen Höchststand beim IT-Fachkräftemangel. Einer entsprechenden Umfrage zufolge haben 82 Prozent der Firmen einen Mangel an IT-Spezialisten – Tendenz steigend. Fast 60 Prozent rechnen mit einer Verschärfung der Lage.
Fachkräftemangel: IT-Spezialisten händeringend gesucht
„Quer durch alle Branchen werden IT-Spezialisten händeringend gesucht“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Der Studie zufolge dauert es derzeit im Durchschnitt fünf Monate, bis Unternehmen eine offene IT-Stelle besetzen können. Der Fachkräftemangel könne schon bald zu einer „bedrohlichen Wachstumsbremse“ werden, so Rohleder.
Als Hauptgrund für die Probleme bei der Besetzung von IT-Stellen gaben die Unternehmen die Finanzen an. 76 Prozent der Firmen erklärten, dass die Bewerber zu viel Gehalt forderten. Fehlende fachliche Qualifikation beklagen 38 Prozent, Soft Skills wie etwa Sozialkompetenzen vermissen 35 Prozent der befragten Unternehmen. „IT-Fachkräfte haben beste Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Bei guter Qualifikation können sie sich den Job in der Regel aussuchen“, kommentierte Rohleder.

Fachkräftemangel: 82.000 offene Stellen für IT-Experten. (Grafik: Bitkom)
Softwareentwickler haben die besten Aussichten auf dem IT-Arbeitsmarkt. Dahinter folgen Projektmanager, Anwendungsbetreuer, Qualitätsmanager und Sicherheitsexperten. Aber auch vergleichsweise neue Jobs wie Data Scientist oder Virtual-Reality-Designer sind laut Studie aktuell gefragt.
92 Prozent der Firmen setzen bei der Suche nach IT-Experten auf die eigene Website. Sieben von zehn Unternehmen vertrauen der Arbeitsagentur, ebenso viele der Mund-zu-Mund-Propaganda oder persönlichen Kontakten. Nur jedes zweite Unternehmen nutzt Online-Stellenbörsen oder Business-Netzwerke wie Linkedin oder Xing. Facebook oder Twitter werden von 28 Prozent der Firmen für die Stellensuche verwendet. Künftig werden den Firmen zufolge vor allem Online-Stellenbörsen, Karrieremessen oder Headhunter an Bedeutung gewinnen.