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Fairphone 3 im Hands-on: Das steckt in der faireren Smartphone-Alternative

Vier Jahre war es still um das Startup Fairphone, das sich die Entwicklung einer fairer produzierten Smartphone-Alternative auf die Fahne geschrieben hat. Nun hat das Unternehmen sein Fairphone 3 enthüllt – wir konnten es uns vorab ansehen und erklären, was drin steckt und was es anders macht.

4 Min.
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Fairphone 3. (Bild: Fairphone)

Das niederländische Social Business, so die Selbstbezeichnung des Startups, um den Gründer Bas van Abels arbeitet seit 2013 an Smartphones, die fairer als die der Mitbewerber und mit einem Nachhaltigkeitsaspekt produziert werden. Man wolle mit dem Produkt die gesamte Branche zu mehr Verantwortungsbewusstsein motivieren. Das neue Modell ist modular  konstruiert, der Besitzer kann es aufschrauben und selbst reparieren.

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Dadurch, dass es leicht zu öffnen und zu reparieren ist, könne man die Lebenszeit des Smartphones verlängern, was eigenen Forschungen zufolge zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 30 Prozent führt. So bietet das Unternehmen mit dem Fairphone im Grunde ein Produkt an, das zeigt, dass auch Smartphones nachhaltiger produziert werden können.

Das Fairphone 3 ist „Designed to open“. (Foto: t3n)

Das Fairphone 3 ist „Designed to open“. (Foto: t3n)

Fairphone 3: Faireres modulares Smartphone mit kleinerem CO2-Fußabdruck

Die Modularität des Fairphones ist aber nur eine Seite der Medaille. Denn das Unternehmen legt großen Wert darauf, dass verwendete Mineralien und Rohstoffe aus Minen bezogen werden, die nicht in die Finanzierung von Bürgerkriegen verwickelt sind. Weiter soll das Fertigungsunternehmen frei von Ausbeutung und Zwangsarbeit sein. Darüber hinaus sei man darauf bedacht, hinsichtlich der Produktionsbedingungen und Lieferketten transparent zu sein, um darstellen zu können, woher welches Bauteil stamme und dass die Geräte unter humanen Bedingungen hergestellt wurden.

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Fairphone 3. (Foto: t3n)

Fairphone 3. (Foto: t3n)

Beim Fairphone hört das Thema Nachhaltigkeit nicht bei der Offenlegung der Wertschöpfungsketten und den Materialien auf: Die Geräte des Unternehmens sind modular aufgebaut, sodass sie vom Besitzer selbst repariert werden können. Zum Lieferumfang gehört ein kleiner Schraubenzieher, mit dem das Gerät bei Bedarf zerlegt werden kann. Fairphone bietet im eigenen Shop entsprechende Ersatzteile an – neben Displays finden sich darin Kameramodule und Ersatzakkus bis hin zum Motherboard. Geht das Gerät also mal zu Bruch, lässt es sich einfach selbst für verhältnismäßig kleines Geld reparieren – bei den meisten anderen aktuellen Smartphones ist das kaum noch möglich. Allein das Öffnen der Geräte ist ohne Spezialwerkzeuge kaum machbar, Komponenten sind überwiegend fest verleimt, sodass der Austausch kaum durchführbar ist.

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Die Verpackung desFairphone 3 könnt ihr nutzen, um euer altes Smartphone an den Hersteller zurückzusenden. Fairphone will damit den E-Waste-Anteil reduzieren. (Foto: t3n)

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Fairphone 3: Mittelklasse-Smartphone mit purem Android

Bei der nun dritten Generation des modularen Smartphones habe das Unternehmen seine Erfahrungen der letzten Generationen eingebracht und ein neues Modell entwickelt, mit dem Fairphone unter Beweis stellen will, dass ein schonender Umgang mit Ressourcen mit Komfort und technischen Möglichkeiten vereinbar sein kann.

Fairphone 3. (Foto: t3n)

Fairphone 3. (Foto: t3n)

So besitzt das neueste Modell ein 5,7-Zoll-Display mit Full-HD+-Auflösung (2.160 x 1.080 Pixel) mit einem Seitenverhältnis von 18:9 und einer Pixeldichte von 427 ppi. Als Prozessor steckt im leicht zu öffnenden Gehäuse ein Snapdragon-632-Mittelklasse-Prozessor mit acht Kernen und vier Gigabyte RAM, der etwa auch im Moto G7 verbaut wird. Der Flashspeicher ist 64 Gigabyte groß und lässt sich mittels Micro-SD-Karte um bis zu 400 Gigabyte erweitern.

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Bei der Kamera setzt der Hersteller auf einen Zwölf-Megapixel-Sensor mit Dual-Pixel-Technologie, Achtfach-Zoom und Dual-LED-Blitz. Die Frontkamera besitzt einen Acht-Megapixel-Sensor. Fairphone ist überzeugt, dass die Kamera durch optimierter Software für „bemerkenswerte Bildresultate, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen“ sorgt.

Fairphone 3. (Foto: t3n)

Das Fairphone 3 hat einen rückseitigen Fingerabdrucksensor. (Foto: t3n)

Der austauschbare Akku des 187,4 Gramm schweren Geräts misst 3.000 Milliamperestunden kann per USB-C-Port mit Quick Charge 3.0 geladen werden. Weiter sind Bluetooth 4.2, NFC, Stereolautsprecher und – mittlerweile ein aussterbendes Feature – ein 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss an Bord. Darüber hinaus bietet das Smartphone Dual-SIM-Unterstützung.

Als Betriebssystem ist ein naturbelassenes Android 9 Pie vorinstalliert. Auf dem Gerät sind keine Bloatware oder Partner-Apps vorinstalliert, die das System „vollmüllen“ könnten. Vorbildlich. Softwareseitig ziele man darauf ab, eine Updatedauer von fünf Jahren zu liefern, so Fairphone-CEO Eva Gouwens. Beim Fairphone 2 konnte man schon vier Jahre erzielen, weitere Sicherheitspatches seien geplant. Eine absolute Garantie könne man zwar nicht geben, da weitere Unternehmen wie Google als OS-Lieferant und Qualcomm als Entwickler des SoCs auch mitspielen müssten. Beim Thema Nachhaltigkeit, so Gouwens, spiele aber auch die Soft- und nicht nur die Hardware eine Rolle.

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Fairphone 3: Unternehmen sind auch faire Arbeitsbedingungen wichtig

Eigenen Angaben zufolge arbeitet Fairphone für die Endfertigung mit dem Unternehmen Arima zusammen, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu verbessern. Das Unternehmen setze sich zusammen mit Arima für die Arbeitnehmer für ihre Gesundheit und Sicherheit ein und zahle außerdem einen Bonus, um die Lücke zwischen Mindest- und existenzsichernden Löhnen in den Fabriken schließen zu können.

Das Weiteren betont Fairphone, dass die verwendeten Materialien des Fairphone 3 wie Zinn und Wolfram verantwortungsvoll und konfliktfrei gehandelt seien. Kupfer und Kunststoff seien recycelt, zudem nutze man Fairtrade-Gold. Beim Fairphone 3 stammen 50 Prozent des Kunststoffs aus recyceltem Material, so das Unternehmen. Fairphone ist eigenen Angaben zufolge weltweit der erste Elektronikhersteller, der Fairtrade-Gold in die Lieferkette integriert hat. Ferner arbeite man an einer Initiative für bessere Beschaffungsquellen von Kobalt, „dem Schlüsselmineral der Energiewende“.

Fairphone 3 kommt ab 3. September für 450 Euro

Im Vergleich zu Geräten mit ähnlicher Ausstattung ist das Gerät mit seinem Preis von 450 Euro nicht gerade günstig. Allerdings sollte in Betracht gezogen werden, dass das Fairphone so fair wie möglich produziert wird. Entsprechend werden die involvierten Lieferanten und Mitarbeiter in Produktionsstätten besser entlohnt als von anderen Unternehmen der Smartphone-Branche.

Fairphone 3. (Foto: t3n)

Fairphone 3. (Foto: t3n)

Das Gerät wird dem Unternehmen zufolge über die Fairphone-Website, aber auch online bei Mobilcom-Debitel in Deutschland, Digitec in der Schweiz und Magenta Telekom in Österreich erhältlich sein.

Fairphone ist mittlerweile nicht mehr das einzige Unternehmen, das Smartphones unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit entwickelt. Das deutsche Startup Shiftphone verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Das Shiftphone 6m kostet 555 Euro.

 

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Petar

Hat es (hoffentlich) eine echte Benachrichtigungs LED?

Antworten
Dirk W.

Es hat zwar eine LED, die zeigt aber zumindest bisher wohl nur den Ladezustand an. Keine Benachrichtigung zu eingehenden Nachrichten etc….
Bleibt zu hoffen, dass das ein Update bringen wird

Antworten
FP3

Das Fairphone 3 hat eine Benachrichtigungs LED für eingehende Nachrichten, Ladezustand etc. siehe:
forum.fairphone.com/t/fp-2-3-modules-wishlist/52816

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