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Fake News im Netz: Baerbock ist die Zielscheibe Nummer 1

Eine Untersuchung zeigt, welche deutschen Politikerinnen und Politiker besonders von Desinformationskampagnen betroffen sind – ein Kanzlerkandidat fehlt dabei gänzlich.

3 Min. Lesezeit
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Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock (Foto: Shutterstock/photocosmos1)

Im Rahmen einer umfangreichen Kampagne, die sich mit der Verbreitung von Falschinformationen in sozialen Medien beschäftigt, hat die gemeinnützige Organisation Avaaz jetzt auch die deutsche Politlandschaft in den Fokus genommen. Insgesamt habe man 800 Faktenchecks ausgewertet, die zwischen dem 1. Januar und dem 31. August 2021 von den Nachrichtenagenturen AFP und DPA sowie von der Rechercheorganisation Correctiv bei Fake News vorgenommen worden waren.

Politische Fake News im Netz: 3 Parteien stehen im Fokus

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Ein Großteil der beobachteten „Desinformations-Narrative“ beschäftigte sich mit dem Coronavirus, insgesamt 85 zielten jedoch auf deutsche Politikerinnen und Politiker ab. Im zugehörigen Bericht findet sich unter anderem eine Liste der zehn politischen Persönlichkeiten, über die 2021 die meisten Fake News verbreitet wurden. Darunter sind neben der amtierenden Kanzlerin Angela Merkel auf Platz 2 (auf sie entfallen 13 Prozent der Falschmeldungen) auch Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und Konkurrent Armin Laschet – der dritte im Bunde, Olaf Scholz, ist laut der Analyse nicht von Falschmeldungen zu seiner Person betroffen.

Während CDU-Kandidat Laschet sich den dritten Platz hinter Angela Merkel mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (auf beide entfallen zehn Prozent) teilt, steht Annalena Baerbock mit großem Abstand an der Spitze: 25 Prozent der gesammelten Narrative beziehen sich auf die vierzigjährige Grünen-Kandidatin. Insgesamt sind im Ranking vor allem drei Parteien vertreten, Fake News scheinen besonders über die Grünen (46 Prozent), die CDU/CSU (32 Prozent) und die SPD (19 Prozent, sie sind beispielsweise mit Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf Platz 5 vertreten) verbreitet zu werden.

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Für eine andere Untersuchung im Kooperation mit der ARD waren bis Mitte Juli Fake-News-Analysen von Pressrelations und Newsguard durchgeführt worden, die Auswertung untermauerte unter anderem auch eines der Ergebnisse von Avaaz: Ein Großteil der beobachteten Desinformationskampagnen richtete sich gezielt gegen Baerbock und die Grünen. Spitzenreiter-Thema war dabei Baerbocks angeblich falscher Hochschulabschluss, zu dem es laut Forschungsbericht beispielsweise mehr Beiträge gab als zu sämtlichen Desinformations-Narrativen der anderen Parteien zusammen.

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Untersuchung zu Desinformationskampagnen: Das kritisiert Avaaz bei der Verbreitung

Neben der Parteiverteilung untersuchte Avaaz auch die Verbreitungswege, über die sich Falschinformationen durchsetzen. Dabei weist die Organisation beispielsweise auf zunehmenden Einfluss des russischen Senders RT DE hin.

RT DE wird in Deutschland unter anderem vom Verfassungsschutz beobachtet und stand schon häufiger in der Kritik, Falschinformationen eine Plattform zu bieten. Avaaz analysierte jetzt die Interaktionen, die auf der Facebook-Seite des Senders stattfanden: „Nach einem massiven Anstieg im Herbst letzten Jahres hat die Facebook-Seite von RT DE im ersten Halbjahr 2021 mehr Interaktionen erzeugt als die Seiten von Bild, Spiegel oder der Tagesschau“, heißt es im Bericht – dabei habe RT DE auf Facebook an sich deutlich weniger Follower als die drei verglichenen Mediengrößen.

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Besonders erfolgreich seien Live-Berichte von Demos gegen die Corona-Maßnahmen und Artikel zu den Corona-Impfungen. Dreimal hätten Faktenchecks tatsächlich Falschmeldungen auf der Seite entlarvt, in zwei von drei Meldungen habe RT DE daraufhin eine gekennzeichnete Korrektur durchgeführt.

Neben der Beobachtung des russischen Senders richtet Avaaz auch einen Appell an Medienschaffende: Artikel, die sich mit aufgedeckten Falschmeldungen beschäftigen, sollten das bereits im Titel klar kennzeichnen. Zudem kritisiert die Organisation den Umgang von Facebook mit Fake News: Trotz versprochener Verbesserungen weise die Kennzeichnung von Fake-News-Beiträgen weiterhin massive Lücken auf. „Mehr als 50 Prozent der Facebook-Posts aus unserer Stichprobe, die entlarvte Falschnachrichten über Annalena Baerbock enthalten, sind ohne Warnhinweise online ersichtlich.“ Teilweise habe man außerdem beobachtet, dass Beiträge, die fast identisch mit gekennzeichneten Postings waren, ohne Warnhinweis erneut auftauchen konnten.

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