Älteste Fast-Food-Kette der USA verstärkt ihr Investment in Roboter-Kräfte
Die älteste Fast-Food-Kette der USA verstärkt ihr Investment in Roboter-Kräfte. Nach einer mehrwöchigen Testphase in einer Chicagoer Filiale kommen nun zehn Standorte hinzu. Beobachter gehen davon aus, dass Flippy seine Probezeit bestanden hat und White Castle ihn in die Familie aufnimmt. Miso Robotics erklärt, White Castle sei schon immer auf Innovation fokussiert gewesen. Die Kette habe Fast Food und Essen zum Mitnehmen erfunden, als erstes Schnellrestaurant eine Website besessen und nehme nun wieder eine Vorreiterrolle ein.
Flippy ROAR heißt der Zubereitungsroboter von Miso Robotics mit vollem Namen. ROAR steht für Robot-On-A-Rail. Flippy kann 19 verschiedene Lebensmittel kochen, darunter Waffelpommes, Burger, Kartoffelecken, Pommes frites, Chicken Wings und anderes Fast Food. Seine Grenzen findet er bei der Zubereitung von Salat oder dem Handling von Tomaten. Zuletzt war Flippy bei der US-Burgerkette Cali Burgers nach zwei Tagen rausgeflogen. Er sei mit der Aufgabe überfordert gewesen, so der Technik-Chef der Restaurant-Kette, Anthony Lomelino. Außerdem ließe sich die Arbeitsgeschwindigkeit schlecht mit den anderen Mitarbeitern abstimmen. „Es geht ums Timing“, so Lomelino.
Miso Robotics sagt, bei White Castle habe Flippy bereits 6,6 Tonnen Lebensmittel verarbeitet. Das Gerät hängt an einer Schiene an der Decke, sodass der Gang frei bleibt. Eine Tiefenerkennungskamera hilft ihm, Lebensmittel und Temperaturen zu erkennen. Nach der letzten Preissenkung kostet Flippy momentan 30.000 US-Dollar. Dazu kommt eine monatliche Gebühr von 1.500 Dollar für den Zugang zu der erforderlichen KI-Software.
Der Einsatz von Küchenrobotern macht Fast Food noch schneller. Der eigentliche Grund liegt jedoch in der hohen Fluktuation bei der Belegschaft. Die Branche klagt zudem darüber, viele Schichten gar nicht besetzen zu können. Im Fast-Food-Gewerbe der USA arbeiten schätzungsweise mehr als 3,1 Millionen Menschen. Burger-Bereiter verdienen 13 bis 14 Dollar die Stunde, Gewerkschaften kämpfen für einen Mindestlohn von 15 Dollar, damit weniger Kollegen auf Essensmarken angewiesen sind.