Der Autohersteller Lexus arbeitet zurzeit daran, ein Schaltgetriebe für Elektroautos zu entwickeln. Das soll das Feeling eines Verbrenners im E-Auto schaffen. Um das zu erreichen, sind im Fahrzeug der physische Schaltknüppel sowie das Kupplungspedal verbaut.
Dabei ist das Schaltgetriebe nicht physisch mit dem Elektromotor verbunden. Stattdessen werden haptische Treiber verwendet, um das Gefühl des Schaltens wie beim Verbrenner zu erzeugen, wie das Magazin Evo berichtet.
Takashi Watanabe, Chefingenieur bei Lexus Electrified, beschreibt das folgendermaßen: „Von außen ist dieses Fahrzeug so leise wie jedes andere BEV. Aber der Fahrer kann alle Empfindungen eines Fahrzeugs mit Schaltgetriebe erleben. Es handelt sich um ein softwarebasiertes System, das so programmiert werden kann, dass es das Fahrerlebnis verschiedener Fahrzeugtypen reproduziert, sodass der Fahrer sein bevorzugtes Mapping auswählen kann.“
Alles wird simuliert
Elektroautos nutzen in der Regel nur einen einzigen Gang, es findet also keine Schaltung statt. Mit dem Lexus-System werden allerdings Mechanismen eines Schaltgetriebes simuliert. Dazu gehören auch Sound und Drehmomentangaben des Antriebsstrangs.
Damit simuliert das künstliche Schaltgetriebe, wie viel Drehmoment ihr in einem bestimmten Gang bekommt. So werdet ihr zum Beispiel nur sehr langsam in die Gänge kommen, wenn ihr im dritten Gang anfahren wollt.
Der Vorteil davon ist, dass das System quasi jeden Typ von Verbrennungsmotor simulieren kann. So kann das Getriebe den Sound und das Drehmoment eines Muscle-Cars darstellen und im nächsten Moment einen Kleinwagen simulieren.
Prototyp ist bereits fertig
Lexus hat bereits einen funktionierenden Prototyp gebaut. Dieser basiert auf einem Lexus UX300e. In einem kurzen Video zeigt Evo, wie das System im Auto arbeitet:
Das Schaltgetriebe ist aber nicht die einzige neue Technologie. Lexus möchte dieses mit dem Steer-by-Wire-System von ZF kombinieren. Das macht die Lenksäule überflüssig, indem sie durch elektronische Eingaben mit Kabeln ersetzt wird.
Wenn der Autohersteller es dann noch mit Auspuffsounds verbindet, wie beim elektrischen Dodge, kommt das Elektroauto dem Verbrenner schon sehr nahe.
Keine physische Koppelung: alles nur simuliert. Gigantisch.
Für diejenigen, die sich absolut nicht von analogen Steuerungsmitteln trennen können und alles immer so haben wollen, wie es immer war.
Ein Elektromotor braucht kein Getriebe, jedenfalls keiner der modernen Sorte. Und, anders als bei einem Hubkolbenmotor direkt an der Antriebsachse, liefert der sofort über alle Drehzahlen das maximale Drehmoment. Ganz anders als bei den schwächlichen Hubkolbern, die immer nur ein kleines Drehzahlband überhaupt mit einem nennenswerten Drehmoment versorgen können und deshalb ständig gewandelt werden müssen.
Genau aus diesem Grund hat ein Hubkolbenmotor an der Antriebsachse heute einfach nichts mehr zu suchen, völlig unabhängig davon, woher letztendlich die eingespeiste Energie kommt.