Wie ein Fehler in Google Maps zu drei Jahren Frust führte

Google Maps ist der Markführer bei den Kartendiensten. (Grafik: Google)
Die Geschichte von Simon Borghs verdeutlicht, wie sehr ein kleiner Fehler in einer der meistgenutzten Apps das Leben schwer machen kann. Der Guardian erzählte sie. Borghs lebt im Osten Londons und Google Maps gab für seine Adresse die falsche Postleitzahl heraus. Das Ergebnis: Die Kartensoftware führte jeden Fahrer statt zu seiner Wohnung in den über zwei Kilometer entfernten öffentlichen Park Bromley-by-Bow.
Wollte Borghs seine bestellte Pizza warm essen, ging er vorsorglich in den Park. Auch Uber- und Taxifahrern musste er immer wieder den Weg erklären und sich zu Fuß auf die Suche nach verirrten Kurierfahrern machen. Drei Jahre lang ging dieses Martyrium. Nachdem sich der Guardian an Google wandte, war das Problem innerhalb von 24 Stunden beseitigt.
Viele Drittfirmen verlassen sich auf die Angaben der Plattform. Borghs berichtet davon, welche Wege er beschritten hat, um das Problem zu lösen. Er schrieb Anweisungen in Lieferscheine, wählte Adressen in der Nähe, fügte einen „fehlenden Ort“ hinzu und wandte sich immer wieder auf unterschiedlichen Wegen an den Kartendienst. Simon Borghs erzählt von geschlossenen Tickets ohne Korrektur, von unbeantworteten Foreneinträgen und viel Frust. In Googles Foren tummeln sich ähnliche Fälle; einige korrigieren Mitarbeiter schnell, andere dauern ewig. Das liegt in der unterschiedlichen Einschätzung des Problems: Wenn Fehler zu einem bestimmten Thema gesammelt werden, um diese im Paket zu lösen, dauert es länger.
Google erklärte auf Anfrage, man nutze sowohl automatisierte als auch manuelle Wege, um höhere Präzision zu erreichen. Zudem versuche man, Fehler möglichst zeitnah zu beseitigen. „Wir verwenden eine Reihe von Quellen, um die reale Welt akkurat zu modellieren, darunter maßgebliche Quellen Dritter, Beiträge von Nutzern sowie Street View und Satellitenbilder“, schreibt Google in der Stellungnahme. Der Konzern ermutigt Nutzer, Probleme über die Report-Funktion zu kommunizieren. Dazu, warum dies im Falle Borghs nicht funktioniert hat, schweigt das Unternehmen.
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