Der Jahreswechsel bringt nicht nur gute Vorsätze, sondern auch eine Vielzahl von Veränderungen, auf die du keinen Einfluss hast – die sich aber trotzdem direkt in deinem Portemonnaie bemerkbar machen. Gesetzliche Neuerungen wirken sich auf die persönlichen Finanzen aus – von Steuern über Sozialabgaben bis hin zu Energie- und Mobilitätskosten. Das sind die wichtigsten Änderungen.
Steuerentlastungen kommen trotz Ampel-Aus
Trotz des Aus der Ampel-Koalition hat die Bundesregierung kurz vor Weihnachten noch Steuerentlastungen verabschiedet.
So wird etwa der Grundfreibetrag erhöht. Er definiert die Summe, bis zu der dein Einkommen steuerfrei bleibt, was insbesondere Geringverdiener entlastet. Die Bundesregierung hat im November 2024 rückwirkend sowohl den Grundfreibetrag als auch den Kindergrundfreibetrag für 2024 angehoben. Der Grundfreibetrag 2024 ist um 180 Euro auf 11.784 Euro gestiegen, für gemeinsam veranlagte Menschen steigt er auf 23.568 Euro. Gleichzeitig wurde der steuerliche Kinderfreibetrag für das Jahr 2024 entsprechend um 228 Euro auf 6.612 Euro angehoben.
Seit dem 1. Januar 2025 wird das Kindergeld durch die neue Kindergrundsicherung abgelöst. Damit steigt der Garantiebetrag für alle von derzeit 250 Euro auf 255 Euro pro Monat und Kind. Armutsgefährdete Kinder sollen, abhängig vom Einkommen der Eltern, noch einen Zusatzbeitrag bekommen.
Beiträge zu den Sozialversicherungen steigen
Sicher ist dagegen, dass die Beitragsbemessungsgrenzen im kommenden Jahr deutlich steigen. Diese Höchstgrenzen legen fest, bis zu welchem Einkommen Sozialabgaben wie für die Krankenversicherung, Rentenversicherung oder Arbeitslosenversicherung berechnet werden. Liegt das Einkommen über dieser Grenze, wird es nicht mehr für die Berechnung herangezogen.
In der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung steigt die Bemessungsgrenze nun von 5.175 Euro monatlichem Bruttogehalt auf 5.512,50 Euro. In der Renten- und Arbeitslosenversicherung erhöht sie sich von 7.550 Euro in West- und 7.450 Euro in Ostdeutschland auf dann einheitlich 8.050 Euro.
Außerdem steigen auch die Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen: Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz wird 2025 um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent angehoben. Wie hoch dein Zusatzbeitragssatz konkret ist, hängt von deiner Krankenkasse ab. Aber auch privat Krankenversicherte müssen 2025 mehr zahlen. Die Mehrheit der privaten Krankenversicherer (PKV) plant, zum 1. Januar 2025 im Schnitt eine Erhöhung der Prämien um rund 18 Prozent. Auch die Beiträge für die soziale Pflegeversicherung steigen um 0,2 Prozentpunkte.
Mobil bleiben wird teurer
Autofahren wird 2025 teurer. Zum einen erhöhen viele Kfz-Versicherungen die Beiträge deutlich: In der Kfz-Haftpflicht im Durchschnitt um 8 Prozent, in der Vollkasko sogar um zwölf Prozent. Damit reagieren die Versicherer auf stark gestiegene Kosten für Autoreparaturen und Ersatzteile. Zum anderen steigt auch der CO₂-Preis für Benzin und Diesel zum Jahr 2025 von aktuell 45 auf dann 55 Euro pro Tonne CO₂. Damit wird auch ein Liter Benzin oder Diesel jeweils um rund 3 Cent teurer.
Aber auch das Bus- und Bahnfahren wird teurer, denn zum 1. Januar steigt auch der Preis für das beliebte Deutschlandticket von 49 Euro auf 58 Euro pro Monat. Einige Bundesländer bieten aber weiterhin vergünstigte Tickets für bestimmte Personengruppen, so kostet das Deutschlandticket mit Sozialrabatt in Hamburg ab Januar 2025 beispielsweise 22,50 Euro.
Das ändert sich bei Strom und Heizung
Haushalte, die mit Öl oder Gas heizen, müssen aufgrund der Erhöhung des CO₂-Preises ebenfalls mit Mehrkosten rechnen. So erhöht sich die CO₂-Abgabe beim Heizöl um etwa 3,19 Cent pro Liter. Für Erdgas-Kund:innen steigen die Kosten um etwa 0,21 Cent pro Kilowattstunde.
Auch für Stromkund:innen gibt es Veränderungen, denn zum Jahresbeginn werden die Netzentgelte, die etwa ein Viertel des Strompreises ausmachen, bundesweit neu berechnet. Ziel ist, die Kosten für den Netzausbau gerechter zu verteilen, insbesondere in Regionen mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien.
Vor allem Verbraucher:innen in ländlichen Gebieten Nord- und Ostdeutschlands sowie in Bayern können daher mit sinkenden Strompreisen rechnen. Allerdings könnte der Strom dagegen in einigen Städten auch teurer werden. Unterm Strich rechnet die Bundesnetzagentur aber mit einer Entlastung der Haushalte um mehr als zwei Milliarden Euro. Es könnte sich also eventuell lohnen, Anfang des Jahres Stromanbieter zu vergleichen und eventuell zu wechseln.
Ab dem 1. Januar 2025 müssen alle Stromanbieter Kund:innen zudem sogenannte Smart Meter anbieten, das sind intelligente Messsysteme mit einem dynamischen Tarif. Bei diesen Stromtarifen richtet sich der Arbeitspreis nach dem aktuellen Strombörsenpreis und ändert sich stündlich, was Einsparpotenziale bieten soll, etwa, wenn du die Waschmaschine nachts laufen lässt, wenn der Strompreis günstiger ist. Nach Ansicht der Verbraucherzentralen eignen sich diese Tarife daher vor allem für Haushalte mit hohem Verbrauch, der zeitlich flexibel verlagert werden kann, etwa wenn du ein E-Auto, einen Batteriespeicher oder eine Wärmepumpe besitzt.