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Neuer Firefox soll deutschen Verlagen schaden

Der mit dem neuen Firefox 69 aktivierte erweiterte Trackingschutz hat deutliche Auswirkungen auf die Umsätze deutscher Publisher. Zielgruppengesteuerte Werbung an Firefox-Nutzer ist damit nahezu unmöglich geworden.

2 Min. Lesezeit
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Der Firefox ab 69 blockt rigoros Cookies. (Foto: Shutterstock)

Laut einem Bericht von Digiday sehen deutsche Publisher kurze Zeit nach dem Update auf Firefox 69 Umsatzrückgänge von bis zu 15 Prozent und sogar 40 Prozent weniger Nachfrage nach Firefox-Inventar. Dessen Durchschnittspreis fiel um 15 bis 25 Prozent seit dem 3. September 2019.

Mozilla Firefox: Besonders beliebt bei deutschen Nutzern

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Da der erweiterte Trackingschutz ab Firefox 69 entsprechende Cookies komplett blockiert, funktionieren die Mechanismen des Programmatic Advertising, also der Auslieferung zielgruppengesteuerter Werbung an Firefox-Nutzer, die bereits ein Update auf die aktuelle Version erhalten haben, nicht mehr.

Dabei sind deutsche Publisher besonders stark betroffen, weil zum einen der Anteil der Firefox-Nutzer in Deutschland besonders hoch ist und zum anderen deutsche Nutzer deutlich mehr Sensibilität in Sachen Privatsphäre zeigen als Nutzer in anderen Ländern. Das kann seit Jahren aus den Nutzungserhebungen der gängigen Adblocker abgelesen werden.

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Publisher aus den USA oder aus dem Vereinigten Königreich sehen laut Digiday nur zu vernachlässigende Rückgänge seit dem Update.

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Das ist die Enhanced Tracking Protection

Am 3. September hatte Firefox sein Update auf die Version 69 veröffentlicht. Darin aktivierten die Entwickler die „Enhanced Tracking Protection“ (ETP) als Standardeinstellung. Damit blocken Firefox-Browser automatisch alle Tracking-Cookies von Drittanbietern. Nutzer müssten einzelne Seiten manuell von der Blockade ausschließen.

Bis zu diesem Zeitpunkt war die ETP nur für neue Nutzer ab Juni 2019 automatisch gesetzt und ansonsten eine optionale Einstellung. Zum Start des Firefox 69 hatten etwa 20 Prozent der Nutzer die ETP bereits aktiviert, so Mozilla in einem Blogbeitrag.

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Mit ETP zieht Firefox ein, was Apples Safari mit seinem „intelligenten Trackingschutz“ schon seit Jahren tut. Dadurch, dass der Safari in der tatsächlichen Nutzung praktisch keine Rolle spielt, ist das bislang jedoch nicht ins Gewicht gefallen.

Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht

Da davon auszugehen ist, dass längst noch nicht alle Firefox-Verwender das Update bereits vollzogen haben, steht zu erwarten, dass die Umsatzzahlen sich weiter verschlechtern.

Ende August hatte Google den Vorschlag einer „Privacy Sandbox“ gemacht, die zielgerichtete Werbung und Datenschutz vereinbar machen sollte, um Auswirkungen wie jene des jüngsten Firefox-Updates zu vermeiden.

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Passend dazu: Privacy Sandbox: Google will zielgerichtete Online-Werbung und individuellen Datenschutz zusammenbringen

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5 Kommentare
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Didi

IN Deutschland ist Google und Facebook mittlerweile das geringste Problem, da diese Unternehmen so oder so schon auf der Abschlussliste stehen. Viel dreister benehmen sich deutsche / europäische Firmen. Daher: Welcome Firefox.

Und Liberal ist Google auch schon lange nicht mehr, daher: Ciao, Google.

Antworten
Titus von Unhold

„Ende August hatte Google den Vorschlag einer „Privacy Sandbox“ gemacht, die zielgerichtete Werbung und Datenschutz vereinbar machen sollte, um Auswirkungen wie jene des jüngsten Firefox-Updates zu vermeiden.“

Und genau das ist das Problem: Google hat in zu vielen Einzelmärkten die Finger im Spiel. Es wird Zeit den Konzern zu zerschlagen.

Antworten
Tom

> Ende August hatte Google den Vorschlag einer „Privacy Sandbox“ gemacht, die zielgerichtete Werbung und Datenschutz vereinbar machen sollte, um Auswirkungen wie jene des jüngsten Firefox-Updates zu vermeiden.

Das klingt so formuliert ja sehr positiv, aber wie Google mit seinen Plänen die Privatsphäre der Nutzer weiter untergräbt, sollte dann in dem Zusammenhang vielleicht auch erwähnt werden. Datenschutz ist nicht Googles primäres Interesse.

Antworten
Ettore Atalan

Sehr schöner Trend.

Antworten
Dennis

Statt die Schuld für Umsatzverlust auf Tools und den Kunden zu schieben, der diese Tools einsetzt, sollten sich die Werber/Verlage Gedanken machen, wie sie Geld verdienen ohne den Kunden damit zu nerven oder über den Tisch zu ziehen.
Es gibt genügend Webseiten, auf denen man vor Werbung den Inhalt nicht mehr findet. Da nimmt dann der Kunde halt das Tool, was die Werbung einschränkt, damit er den Inhalt noch findet. Die Lösung kann dann nicht sein, über das Tool oder den Kunden zu meckern.
Wenn ich als breitgebildeter Nutzer so zwischen fünf und zehn Websites mit vernünftigen Inhalt regelmäßig besuche, die mir im Abo je 9,99€ kosten soll, dann bin ich bald pleite. Das Abo kann nicht die einzige Möglichkeit alternative zur Werbung sein. Wenige Kunden können/wollen im Monat zwischen 50 und 100€ für mehr oder weniger sinnvollen Inhalt bezahlen.
Und das Argument, nimm doch nur ein Abo zieht nicht, dann befinde ich mich ja wieder in der Filterblase des Mediums/Abos.
Pay per View oder Klick oder Seite – wie auch immer. Aber nicht mit Preise von 2,50€ für einen Artikel. Im Abo würde ich die 100 Artikel im Monat für 9,99€ bekommen! Die Einzelpreise müssen realistisch erzielbare Preise haben und keine Abwehrpreise sein um die Leute in das Abo zu zwingend, was sie nicht wollen.
So, jetzt genug Anregungen. Heerscharen von Unternehmensberatern brauchen ja auch noch einen Grund zu den Verlagen zu gehen ;-)

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