Flow Computing: Mit dieser Technik sollen Prozessoren 100 Mal schneller werden

Kann das Startup wirklich Prozessoren schneller machen? (Foto: IM Imagery / Shutterstock)
„Die CPU ist das schwächste Glied im Computing“, heißt es von Timo Valtonen, Mitgründer und CEO von Flow Computing, gegenüber Techcrunch. Er fährt fort: „Sie ist nicht für ihre Aufgaben gerüstet und das muss sich ändern.“
Das Unternehmen Flow Computing hat sich deshalb die Aufgabe gesetzt, Prozessoren deutlich schneller zu machen. Deutlich heißt in diesem Fall, die Leistung einer CPU auf das bis zu 100-Fache zu erhöhen.
So funktioniert die Technik von Flow Computing
Um das zu realisieren, soll neben der CPU eine PPU eingesetzt werden. So bezeichnet Flow Computing eine „Parallel Processing Unit“, die mit dem eigentlichen Prozessor zusammenarbeitet. Die PPU sorgt dabei für einen reibungslosen Ablauf der CPU-Aufgaben.
Die PPU würde etwa bereits Informationen aus dem Arbeitsspeicher ziehen und für die CPU bereithalten, während diese noch an einer vorherigen Aufgabe arbeitet. So sollen insgesamt die Effizienz und die Geschwindigkeit erhöht werden.
Wie Flow Computing verrät, kommt diese Technik bereits in anderen Computing-Bereichen zum Einsatz, allerdings benötigt es dafür immer einen komplett neuen Code für die CPU. Dank Flow Computings neuer Technik soll sich rein durch die Integration einer PPU die Leistung der CPU etwa verdoppeln. Code-Änderungen sind optional und Flow Computing soll mit jeder Architektur und jedem Code abwärtskompatibel sein.
Werden einfache Code-Anpassungen vorgenommen, kann die Leistung um das Zehnfache gesteigert werden. Wenn die 100-fache Leistung erreicht werden soll, bräuchte es komplett neuen Code. Allerdings will Flow Computing auch ein KI-Tool anbieten, das bei der Erstellung des neuen Codes und den Feinabstimmungen hilft.
Wo soll die PPU von Flow Computing zum Einsatz kommen?
Die neuen PPU sollen kaum Platz oder zusätzliche Energie verbrauchen. Flow Computing spricht bei einem Drei-Nanometer-Chip von einem Platzverbrauch von 22 Quadratmillimetern sowie einem Stromverbrauch von etwa 43 Watt. Dementsprechend könnten sich PPU primär für mobile Geräte lohnen. Smartwatches, Smartphones und KI-Gadgets könnten deutlich mehr Performance bieten, ohne bedeutend größer oder energiehungriger zu werden.
Aber auch Computer und Server sieht Flow Computing als potenzielle Einsatzorte einer PPU. Laut den Verantwortlichen könnten davon Games, Video-Transcoding und Netzwerk-Software profitieren. Allerdings sind das bislang nur theoretische Einsatzorte. Noch gibt es keine reale PPU von Flow Computing. Tatsächlich hält das Unternehmen bislang nur einige Patente, die irgendwann in das finale Produkt umgesetzt werden sollen. Flow Computing könnte die Ideen auch an etablierte Chiphersteller wie Nvidia, Intel oder AMD weiterverkaufen.
Kaum Leistung… 43 W TDP? Das ist doch absolut nicht für mobile Anwendung zu gebrauchen. Entweder es handelt sich um einen lustigen kleinen Tippfehler oder einen Witz.