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Flugtaxis: Nur jedes 10. Unternehmen wird überleben

Von den derzeit fast 100 Flugtaxi-Projekten werden am Ende höchstens 10 bis 15 überleben. Der Markt sei zwar da, aber man benötige einen sehr langen Atem. Das ist das Ergebnis einer Roland-Berger-Studie.

3 Min.
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Volocopter-Flugtaxi Volocity. (Foto: Volocopter)

Der Luftfahrtexperte Manfred Hader von der Unternehmensberatung Roland Berger zeigt sich laut Welt überzeugt davon, dass sich das Geschäft mit und um Flugtaxis langfristig zu einem milliardenschweren Markt entwickeln wird. Aufgrund der sehr langfristigen und somit langsamen Entwicklung geht der Experte allerdings davon aus, dass die meisten der derzeit noch am Markt befindlichen Flugtaxi-Entwickler bis dahin verschwunden sein werden.

Schlechte Nachricht: Startups werden unüblich lange finanziert werden müssen

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Besonders gefährdet seien danach Startups. Sie hätten den immanenten Nachteil, dass sie immer wieder frisches Kapital einwerben müssten. Dabei würden alte und neue Investoren auf erreichte Meilensteine achten. Startups seien also gleichsam Getriebene eines Marktes, den es noch gar nicht gibt.

Entsprechend hält Hader die Zeitpläne der Flugtaxi-Startups für deutlich überambitioniert. Großkonzerne gingen die Sache deutlich gelassener an und würden einen kommerziellen Start eher gegen Ende des Jahrzehnts und nicht in dessen Mitte sehen.

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Entsprechende Mittel stellten Big Player wie Airbus ihren Projekten unter dieser Planungsprämisse auch bereit. Startups hingegen könnten ab 2025 in Finanzierungsschwierigkeiten geraten, sollte sich herausstellen, dass der Markt tatsächlich nicht vor 2030 zu nennenswertem Geschäft führen wird.

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Gute Nachricht: Der Markt wird kommen – irgendwann

Das klingt alles reichlich pessimistisch – zumindest aus der Sicht eines Startups. Dabei hat die Berger-Studie, die eine Fortschreibung einer Untersuchung aus dem Jahr 218 darstellt, durchaus positive Entwicklungen zu melden.

So steige etwa das Interesse an Lufttaxi-Lösungen weltweit deutlich, weshalb die fortgeschriebene Schätzung für 2050 von weltweit 160.000 Passagierdrohnen statt der bisherigen 100.000 ausgeht. Daraus würde der Studie zufolge ein Mobilitäts-Ökosystem mit einem Jahresumsatz von rund 90 Milliarden US-Dollar entstehen.

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Bis dahin ist allerdings ein weiter Weg. So rechnet die Studie bis 2025 mit rund 5.000 Flugtaxis, bis 2040 sollen es 45.000 Exemplare sein. Zwar werde wohl bereits 2025 mit ersten kommerziellen Einsätzen zu rechnen sein – ob die sich indes lohnen werden, ist unklar.

Schlechte Nachricht: Marktkonzentration wird stattfinden

Zudem sei klar, dass die weltweit rund 100 Unternehmen, die sich mit Flugtaxis beschäftigen, selbst auf einer Basis von 160.000 Drohnen nicht alle eine wirtschaftliche Basis finden dürften. Es werde daher notwendigerweise zu einer Konzentration auf wenige finanzstarke Anbieter kommen.

Dabei hat Berger besonders zwei Einsatzgebiete im Blick, die zusammen rund 90 Prozent des Umsatzes einspielen sollen. Es handelt sich um Flüge vom Flughafen zur Stadtmitte und zurück sowie um den Passagierverkehr zwischen Städten. Als innerstädtischen Taxi-Ersatz sieht die Berger-Studie die Flugtaxis auch in der Zukunft nicht, sofern es sich nicht um autonom fliegende „City-Luftfahrt-Taxis” handelt.

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Viele kleine und ein paar große Unternehmen wollen den Markt erobern

In der Entwicklung von Flugtaxis besteht erheblicher Wettbewerb. Allein in Europa gibt es laut Roland Berger 34 derartige Projekte. Darunter finden sich die Großen der Luftfahrt, aber auch kleine Startups wie das Münchner Unternehmen Lilium.

Das 2015 gegründete Startup hatte zuletzt mit dem erfolgreichen Abschluss der ersten Testphase für den Lilium-Jet-Prototyp im Oktober 2019 einen Meilenstein vermelden können. Der Karlsruher Wettbewerber Volocopter hat sogar schon seit 2016 die deutsche Verkehrszulassung für ein zweisitziges elektrisches Flugtaxi und ist 2017 in Dubai im Test autonom geflogen.

Auch Boeing und Airbus haben eigenen Projekte an den Start gebracht. Airbus hatte im Mai 2019 in Donauwörth seinen viersitzigen elektrischen City-Airbus mit vier Rotoren erstmals in die Luft gebracht. Konkurrent Boeing hatte im Januar 2018 in den USA einen ersten Testflug mit einem autonomen Lufttaxi erfolgreich beendet.

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tom

Mit Verlaub: Was für ein hahnebüchender Unsinn….Flugtaxis…..Lachhaft !
Dann schon lieber die -in den Hobby Heften bereits 1965 angekündigten- ATOMbetriebenen Autos.

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