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Interstellarer Tunnel entdeckt: Forscherteam findet Verbindung zu anderen Sternensystemen

Gibt es in unserer solaren Nachbarschaft einen „interstellaren Tunnel“, der zu anderen Sternensystemen führt? Das glaubt ein internationales Forschungsteam.

Von Dieter Petereit
2 Min.
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Ein Team unter der Leitung von Wissenschaftler:innen des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE) hat einen interstellaren Tunnel in Richtung des Sternbilds Centaurus entdeckt. In einer neuen Studie, die in der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht wurde, beschreiben die Forscher:innen den Tunnel als Teil einer riesigen Struktur aus heißem Gas mit einem Radius von Hunderten Lichtjahren, die unser Sonnensystem umgibt und als „Local Hot Bubble“ (LHB) bekannt ist.

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Neu entdeckter Tunnel könnte eine Verbindung sein

Der Tunnel könnte demnach eine Verbindung zu einer nahe gelegenen und noch größeren Superbubble sein. Dem Phänomen kamen sie unter Nutzung der Daten der Erosita-Himmelsdurchmusterung auf die Spur.

Die Fülle der Erosita-Daten ermöglichte dem Team zudem die Erstellung eines neuen 3D-Modells des heißen Gases in der Umgebung der Sonne. Bei Erosita handelt es sich um das erste Röntgenobservatorium, das vollständig außerhalb der Erdatmosphäre operiert.

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„Was wir nicht wussten, war die Existenz eines interstellaren Tunnels in Richtung Centaurus, der eine Lücke in das kühlere interstellare Medium schneidet“, erläutert der Co-Autor der Studie, Michael Freyberg, Astronom am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Deutschland. „Diese Region sticht dank der deutlich verbesserten Empfindlichkeit von Erosita und einer völlig anderen Vermessungsstrategie im Vergleich zu ROSAT, dem Vorgänger des Weltraumteleskops, deutlich hervor.“

Die Existenz der Local Hot Bubble wurde erstmals vor über fünfzig Jahren theoretisch vorgestellt. So könnte die allgegenwärtige Präsenz der sogenannten Röntgenhintergrundstrahlung erklärt werden. Da der Raum zwischen den Sternensystemen mit diffusen Gas- und Staubwolken gefüllt ist, die als interstellares Medium – dem Baustoff, aus dem Sterne entstehen – bekannt sind, hätten niederenergetische Röntgenemissionen absorbiert werden müssen, lange bevor sie nachgewiesen werden konnten.

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Haben Supernovae interstellares Material einfach weggeblasen?

Logischer erschien daher, dass unser kosmischer Bereich aus irgendeinem Grund leer ist. Das wäre die Local Bubble. Nach Einschätzung von Astronom:innen hätte sich diese Bubble vor etwa vierzehn Millionen Jahren gebildet, als eine Kette von Supernova-Explosionen alles interstellare Material in der Nähe weggeblasen und einen Hohlraum mit einem Durchmesser von etwa 1.000 Lichtjahren geschaffen haben soll. Als Beweis dafür wurde angeführt, dass wir noch heute Überreste dieser Supernovae sehen können.

Nachdem der theoretische Ansatz über Jahrzehnte nicht unumstritten war, wurde das Konzept allerdings in den vergangenen Jahren durch Beobachtungen von Sternhaufen, die sich an der Grenze dieser Blase bilden, weiter unterstützt.

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Gibt es im Kosmos ein Netz interstellarer Tunnel?

Die neue Studie vermutet, dass der interstellare Tunnel Teil eines ganzen Netzwerks des interstellaren Mediums sein könnte, das sich über die Milchstraße erstreckt und durch von Sternen freigesetzte Energieexplosionen gebildet wird.

Zusätzlich zum interstellaren Tunnel fanden die Astronom:innen einen großräumigen Temperaturgradienten über die gesamte Struktur, der möglicherweise mit früheren Supernova-Explosionen zusammenhängt, und die Local Bubble ausgedehnt und wieder erwärmt haben könnte. Dies würde darauf hindeuten, dass es in jüngerer Zeit, also in den letzten paar Millionen Jahren, weitere Supernova-Explosionen gegeben haben könnte.

 

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