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Forscher: „Der Klimavorsprung von E-Autos vor Verbrennern ist deutlich gewachsen”

15 Wissenschaftler dreier Forschungseinrichtungen haben sich zwei Jahre lang mit der Frage beschäftigt, wie die Politik die Dekarbonisierung der Mobilität voranbringen kann. Das Resultat: „Für wirksamen Klimaschutz brauchen wir E-Autos.“

5 Min.
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(Foto: Shutterstock)

Die Forscher des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und des Paul Scherrer Instituts (PSI) sind sich einig, dass eine wichtige Maßnahme gegen die Erderwärmung die Elektromobilität ist. In einem Interview fassen sie die Kernthesen ihrer Forschung zusammen. Interessanterweise ist einer der Unterstützer des Projekts der Nachhaltigkeitsbeirat von Volkswagen – einem Unternehmen, das sein Geld noch vornehmlich mit Verbrennern macht. Trotz der Unterstützung sei die Forschung vollkommen unabhängig gewesen: „Trotz Kooperation war immer klar, dass wir unabhängig arbeiten und keine Auftragsforschung betreiben“, betont Christian Bauer vom Paul Scherrer Institut (PSI).

Elektromobilität: „Für einen wirksamen Klimaschutz brauchen wir Elektroautos“

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Bauer erklärt im Interview, dass man für einen wirksamen Klimaschutz E-Autos brauche. In der Wissenschaft sei das schon länger klar, die Erkenntnis wurde bislang aber nicht ausreichend in der Öffentlichkeit kommuniziert, so der Forscher. Dadurch gebe „es immer wieder Diskussionsbeiträge, die weitgehend frei sind von Sachkenntnis“, kritisiert er. Zahlreiche Beiträge wie etwa die Berichterstattung zur Ifo-Studie im letzen Jahr transportierten gleich mehrere Fehlinformationen.

Der Forscher ist sich sicher: „Um es klar zu sagen: Wenn Europa 2050 klimaneutral sein will, dann darf zu diesem Zeitpunkt kein Verbrennungsmotor mehr auf der Straße sein – zumindest bei Personenwagen.“ Gleichzeitig, so Bauer, müsse sich der Stromsektor aber auch von fossilen Energieträgern befreien. Bauer kann indes nachvollziehen, warum E-Mobilität ein Streitthema ist. Hier nennt er zwei Punkte: Zum einen gebe es den berechtigten Hinweis, dass Elektromobilität „nur in Verbindung mit genügend CO₂-armem Strom sinnvoll“ sei. An diesem Aspekt ist auch seiner Sicht nach nichts zu rütteln: „Der Umbau des Verkehrssektors und des Stromsektors müssen parallel stattfinden.“ Als zweiten Aspekt gibt er an, immer noch große Vorbehalte gegen die anlaufende Transformation wahrzunehmen. Denn sowohl Geschäftsmodelle als auch Produktpaletten müssten vollständig umgestellt werden.

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Nicolas Koch vom MCC merkt zum laufenden Diskurs über E-Mobilität an: „Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sehr Einzelstudien mit dem Tenor, dass E-Mobilität nicht sauber ist, im Wissenschaftsjournalismus ein Forum bekommen.“ Aus Sicht der Wissenschaft sei es zwar gut, „dass einzelne den Kenntnisstand hinterfragen und neue Daten in die Diskussion einbringen“. „Aber Wissenschaftsjournalismus müsste das einordnen in die vorhandenen Erkenntnisse, die über Jahre entstanden sind. Das findet oft nicht statt.“

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Klimaneutralität geht nur mit Elektromobilität oder Wasserstoff

Um Klimaneutralität zu erreichen, führe an der E-Mobilität kein Weg vorbei, ist Bauer überzeugt. Egal, wie sparsam die Motoren seien – mit Verbrennern wie Benzinern und Dieselautos werde man CO₂-Emissionen nie komplett vermeiden können. Im Unterschied zu Verbrennern hätten E-Autos das Potenzial, klimaschädliche Emissionen drastisch zu senken – hier sei der Schlüssel CO₂-freier oder CO₂-armer Strom. Dieser werde in beinahe allen europäischen Ländern produziert, weshalb Stromer „einen klaren Klimavorteil gegenüber Verbrennern“ hätten. Lediglich Polen und Estland nutzten noch einen Strommix, mit dem Elektroautos in puncto Klimabilanz nicht im Vorteil seien.

Hinsichtlich eines Vergleichs zwischen Strom- oder Wasserstoff-Antrieben erklärt Bauer, dass je nach Nutzungszweck das eine oder das andere sinnvoller sei. Man müsse die Technologien nicht gegeneinander ausspielen. „Ein großer Vorteil der Batterieautos besteht darin, dass sie den Strom im Betrieb effizienter nutzen – etwa um den Faktor 2,5.“ Das sei wichtig, da erneuerbarer Strom knapp sei. Überdies benötigten Elektroautos über den Lebenszyklus – einschließlich der Herstellung – weniger Energie als Wasserstoffautos. „Wo es die Nutzung zulässt, sollten Autos deshalb batterieelektrisch fahren.“ Zu den Vorteilen von Wasserstoff gehörten schnelles Tanken und eine hohe Reichweite. Die Antriebsart sei besonders im Lkw-Verkehr sinnvoll, „wo lange Distanzen mit hoher Beladung zurückgelegt werden“, sagt Bauer.

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Eine Erkenntnis der Forschung dürfte E-Auto-Skeptikern weniger schmecken: Der Klimavorsprung von Elektroautos vor Verbrennern soll im Laufe der letzten Jahren deutlich gewachsen sein. Unter anderem sei das etwa Fortschritten in der Batterieproduktion zu verdanken, wie einer längeren Lebensdauer von Akkus und am höheren Anteil erneuerbarer Energien in Europa. Im Vergleich zu Verbrennern brauche die Herstellung von E-Autos zwar immer noch mehr Energie, dieser Negativeffekt gleiche sich aber nach einigen 10.000 Kilometern aus – sofern sauberer Strom geladen werde.

Laut Koch bestätigen die Forschungsergebnisse deutlich, wie wichtig eine CO₂-Bepreisung als politisches Instrument sei. Bislang setze die Politik bei Autos stark auf Effizienzstandards, was auch notwendig sei, um neue Technologien in den Markt bringen. Das Problem daran sei aber, dass dieser Ansatz keinerlei Anreiz böte, die Fahrleistung zu reduzieren. Sie bewirkten sogar eher das Gegenteil: Sparsamere Autos würden dazu einladen, noch mehr zu fahren als bisher. „Dieser Rebound-Effekt macht die Vorteile besserer Technologien teilweise zunichte“, meint Koch.

Forderungen der Forscher an Politik und Autohersteller

Die Forscher betrachten den geplanten CO₂-Preisaufschlag für Benzin und Diesel als einen guten Start. Mittelfristig werde es jedoch eine große Unsicherheit geben, wie sich die Preise weiterentwickeln, erklärt Koch. Diese Entwicklung sei schädlich, da sie Investitionen verzögern könnten. Hier bestehe Verbesserungsbedarf – die Forscher empfehlen eine sektorübergreifende europäische Lösung. Ein erhobener CO₂-Preis müsse dabei nicht sozial ungerecht sein: Ein großer Teil der Bevölkerung könnte finanziell davon profitieren, wenn der Staat die Einnahmen nach einem gerechten System zurückgebe.

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Des Weiteren sollte der Staat noch stärker am Ausbau der Ladeinfrastruktur beteiligen, erklärt Bauer. Zudem müsste man „bessere Rahmenbedingungen für das Laden zu Hause schaffen“. „Es kann ja nicht sein, dass mir die Miteigentümer in einem Mehrfamilienhaus die Installation einer Wallbox verbieten können“, erläutert Bauer weiter.

Bei Pkw „brauchen wir einen kompletten Umstieg auf Batteriefahrzeuge“

Vonseiten der Pkw-Hersteller „brauchen wir einen kompletten Umstieg auf Batteriefahrzeuge“. Hier sei die Strategie von Volkswagen vorbildlich: „Wenn das alle Hersteller machen würden, wäre ein wichtiger Teil des Problems gelöst.“ Ebenso wichtig sei es, bezahlbare Elektroautos auf den Markt zu bringen. „Mit Fahrzeugen für 100.000 Euro erreicht man keinen Masseneffekt.“

Koch mahnte abschließend, dass man auch in einer Wirtschaftskrise nicht in alte Reflexe verfallen sollte. Hier bezieht er sich explizit auf die Diskussion über eine Abwrackprämie für Verbrenner, um die Wirtschaft anzukurbeln. „Eine Abwrackprämie für Verbrenner ist nicht hilfreich, um die Zukunft zu gestalten“, so Koch. Da seien andere Lösungsansätze – wie ein Fokus auf Elektromobilität, wie Volkswagen ihn verfolgt – „deutlich erfrischender.“ Dennoch sei festzuhalten, dass Volkswagen trotz seiner E-auto-Pläne leidlich spät mit dem Umstieg begonnen und Mitbewerber Tesla bis vor kurzem noch belächelt habe. Mittlerweile hat VW-Chef Diess den E-Autopionier Tesla neben Toyota zu seinem Vorbild erklärt.

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16 Kommentare
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Christian

Bei soviel Volkswagen in einem Artikel und dann noch vor dem Hintergrund der Finanzierung der Studie, klingeln bei mir die Alarmglocken. Mich würde interessieren mit welchem erneuerbaren Anteil im Strommix hier weiter gerechnet wurde und micht welchen Verbrauchswerten bei den Fahrzeugen. Mal sehen ob die komplette Studie einsehbar ist…

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Titus von Unhold

Wer anderen einen miesen Charakter unterstellt indem er insinnuiert dass er sie für käuflich hält, ist wohl selbst mit einem miesen Charakter gesegnet.

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Ma. Weber

Echter Klimaschutz ist NUR der komplette Verzicht auf Autos, egal wie sie angetrieben werden.

Das BEV/Akkuauto als Klimaschutz zu verkaufen, ist in diesem Sinne absoluter Nonsens.

Hier sollen nur Stromer unters Volks werden, um weiterhin fette SUVs wie den Tourag verkaufen zu können. Das hat nix, aber auch gar nix mit Klimaschutz zu tun.

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herbert

Wie bewegtst du dich fort…..in Jesuslatschen vermutlich!!

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Jules W.

Der Klimavorsprung von E-Autos vor Verbrennern ist deutlich gewachsen?

Ja natürlich, wenn man vergisst wie Lithium gefördert wird und wieviel Energie dafür benötigt wird und wieviel millionen Kubikmeter Grundwasser auf dem Boden gepumpt und verseucht werden damit diese tollen Akkus gebaut werden kann! Das mit den E-Autos ist augenwischerei, dann kann man auch die Energie nutzen um den Wasserstoff herzustellen und hat am ende bei weitem nicht so viele Alt-Akkus zu entsorgen wie bei einem regulären E-Fahrzeug.

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bernd herrmann

was fuer ein quatsch…jedes jahr 80 millionen mehr menschen auf dem planeten, was spielt es denn da fuer eine rolle welche art von auto die fahren….

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Max Stark

Bullshit! Du hast gar nichts kapiert, weil du vermutlich auch so einer aus den Innenstädten bist, in denen man nach dem Hafermilchcappucinoschaum auch gar nichts mehr merkt, weil man einen sicheren akdademischen oder gar als Lehrer etc blabla job in Berlin Hamburg oder Köln hat, und gar nicht mehr merkt, wie sehr sich diese bornierte Mentaliät so weit auswirkt, dass Ihr die AfD bemerkenswert gut unterstützt. Die Ihr ja verachtet. Aber aufgepasst! Die, mit denen Ihr euren Chianti trinkt, könnte unbemerkt eure Gegner oder deren Wähl sein. Aufgewacht? Und dann gesunden Menschenverstand beweisen? Wake up in dem Land, in dem es uns und euch allen gut geht.

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Hans

Tippfehler: Stufie

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Lutz Jansen

Es ist bemerkenswert, mit welcher Borniertheit, sich unsere Gesellschaft sehenden Auges auf eine Katastrophe zubewegt.
Nein, ich meine nicht die sog. Klimakatastrophe. An dieser Entwicklung werden wir nichts ändern können, egal was sich einige Wissenschaftler zusammengerechnet haben.
Es geht vielmehr darum, daß Millionen von Menschen ihre Existenzgrundlage in mehrfacher Hinsicht genommen werden soll. Diese Menschen leben hauptsächlich in den eng bebauten Vierteln unserer Städte, nicht nur der Großstädte. Sie benötigen ihre Autos vorzugsweise für den täglichen Weg zur Arbeit und wieder nachhause, somit für ihren Broterwerb. In immer mehr Fällen auch für die, zumindest zeitweise, Betreuung von älteren Angehörigen. Anders als die Damen und Herren Klimaforscher (und in ihrem Gefolge viele Politiker) anzunehmen scheinen, sind die beiden Funktionen des Autos für die Betroffenen nicht verhandelbar.
Gleichzeitig ergibt sich für diese Familien aber keinerlei Auflademöglichkeit in einer eigenen Garage oder anderem privaten Abstellplatz, weshalb E-Autos für sie unpraktikabel sind.
Diese Bevölkerungsgruppe, die einen erheblichen Teil der Steuerzahler und Wähler stellt, wird jetzt von 2 Seiten in die Zange genommen: Zum einen von linken Urbanisten, welche, häufig im öffentlichen und halböffentlichen Dienst beschäftigt, schon seit längerem Wohn- und Arbeitsplatz in bequemen Abstand voneinander haben und mit ÖPNV, Fahrrad und gelegentlichem Carsharing absolut auskommen. Von diesen haben sich überdurchschnittlich viele im linken Parteienspektrum gesammelt.
Zum anderen der gut situierte Teil der Bevölkerung, für die ein eigens Haus bzw. eine Neubauwohnung mit privatem Abstellplatz und Lademöglichkeit seit längerem eine Selbstverständlichkeit ist. Diese finden sich nicht selten bei CDU und FDP.
Bislang lassen sich die katstrophalen Folgen der in diesem Artikel einmal mehr propagierten Politik noch ganz gut verdecken. Das wird sich allerdings mit fortschreitender Zeit immer mehr ändern. An wen werden sich die Laternenparker, die offenbar in den meisten Parteien kein Verständnis mehr für ihre Lebenssituation finden, dann in der Wahlkabine wenden ?

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Marc

Lieber Lutz,
Du hast ollkommen recht.
Viele hab in der Innenstadt 2 PKW aber keine Stellplatz. Sie nehmen immer mehr Raum ein, der der Allgemeinheit gehört. Nicht selten stehen die PKW auf dem Gehweg, weil auf der Fahrbahn sonst kein Platz mehr wäre. Da ist also etwas vollkommen, das fehlende Ladekabel ist nur ein Aspekt, an dem DU merkst, dass da etwas nicht richtig ist.
Da braucht es also Stellplätze, an denen du deinen PKW laden kannst. Die werden vemietet, genauso wie der Strom verkauft wird. Du hast es aber schon verstanden. Irgendwo mit dem PKW stehen und NICHTS zahlen, ist ein historischer Fehler unserer Gesellschaft. Jetzt komm nicht mit den Mrd. € aus irgendwelchen Steuern.
Die zahle ich für meinen PKW auch, und stehe nicht im öffentlichen Raum. Vielmehr ist es anders herum. Man muss Abgeltungszahlungen leisten, wenn nicht genügend Stellplätze bei Neubauten vorsehen sind, auch wenn die Bewohner kein PK haben.
Also, denk mal darüber nach, wo man sonst noch sein PKW elektrisch Aufladen kann, z.B. bei der Arbeit, auf dem Parkplatz des Supermarktes, Parkhäusern …
Keine Sorge, bis 2050 wird das schon, auch wenn viele bei dem Tempo mit den Gedanken nicht mitkommen.

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arnulf

Es sei daran erinnert, dass mit Ausweitung der Diskussionen über Batteriefahrzeuge niemand Ausssagen zum Energieverbrauch bei der Akkuherstellung machen wollte. Plötzlich liegen die Zahlen vor und beginnen bei Amortisationswegen von 80.000 km und sollen jetzt bei 10.000km liegen. Da kann man nur sagen, was für ein Quatsch. Man stelle sich mal die Werte vor. Ein EAuto braucht so zwischen 12,5kWh bis zu~25kWh je 100 km, Transportkosten (Leitung, Trafo) eingerechnet sagen wir mal das Doppelte, nehmen wir 36kWh je 100km.
Nehmen wir auf der anderen Seite einen Diesel 7l/100km ist wohl eine gut annehmbare Größe. Das sind so etwa 6kg/100km. Bei einer Energiedichte von 12,7kWh/kg sind das bereits ca. 76kWh/100km. Dazu kommen Kosten für Transport, Raffinerie, Exploration und Erkundung. Sagen wir mal das Doppelte. Man kann also von 150kWh/100km zu 36kWh/100km ausgehen. Das ist ein Unterschied von 114kWh/100km. Jetzt das Ganze mal 10.000km/100km.

Das sind ca. 11.400kWh Unterschied, der abzufahren ist?
Das ist etwa das Vierfache dessen, was ein 4 Personenhaushalt im ganzen Jahr verbraucht.

Dazu kommt, dass wir bereits einen sehr hohen Anteil alternativer Energie im Netz haben. 2018 waren es über 50%. Damit wird die Differenz nochmals größer.
Bei solchen Zahlen muss man sich fragen, haben die ihre Akkuproduktion energietisch nicht im Griff? Was soll da passieren, Folien extrudieren, mit Mineralienpasten versehen, trocknen, Falten, laminieren. Wo soll die Energie denn stecken?
Was aber irgendwie hinten runter fällt ist, dass die Gewinnung von Aluminium als Hauptbestandteil von Getriebe und Motor extrem Energieaufwendig ist. Dazu kommen noch die Kosten fürs Gieszen, Fräsen, Bohren, Schleifen, Polieren… Dazu noch die geringere Haltbarkeit von Verbrennungsmotoren, die so nach 150.000km vielleicht mal 250.000km mitsamt Fahrzeug schrottreif sind.
Toyota gibt auf Batterien 1Mill km Garantie.

Für mich sieht das nach sehr effizienter Lobbyarbeit aus.

Antworten
arnulf

Gut für die Verbrenner ist auch, dass man garnicht weisz, wo die eigentlich entsorgt werden, das Altöl muss ja auch irgenwo bleiben.

Die Herstellung von Wasserstoff verbraucht wohl etwa die Hälfte der daraus nutzbaren Energie. Dazu kommt noch die Energie für die Kompression (900bar) die etwa genausoviel Energie braucht wie dann im Tank steckt.

Aber, man kann Wasserstoff nicht selbst herstellen und tanken. Das schafft Abhängigkeiten, wodurch wieder jemant gutes Geld verdienen kann. Was sollen sonst die Tankstellenbetreiber tun, wenn keiner mehr kommt?

Die Akkus zu zerlegen wird bei den Rohstoffpreisen irgendwann industriell geschehen. Da hab ich keine Bange. Neben den Li-Akkus sind zudem auch schon andere auf der Zielgeraden, die keine seltenen Erden brauchen.

Antworten
Ecker

Wer ein Elektrofahrzeug kauft, kann sich, mal abgesehen von den unverschämten Preisen, damit befassen, wo er mit Aufladen Stunden Wartezeit verbringen kann, wenn er nicht vorher in der Pampa liegen bleibt. Nur Vollhonks lassen sich eine solche Technik aufschwatzen. Im übrigen ist die Umweltfreundlichkeit eine Erfindung der Poilitik, Rohmaterialien für Akkus werden von Kindern aus dem Boden gebuddelt, Receycling dieser Dinger so gut wie nicht geregelt, geht vermutlich auch nicht richtig, die Kosten eines kaputt gegangenen Akkus dürfte sich nach wenigen Jahren in die Zig-Tausende bewegen. Nur absolute Nichtrechner falllen auf den Schwachsinn herein.

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Sauerländer

ZITAT: “ – hier sei der Schlüssel CO₂-freier oder CO₂-armer Strom. Dieser werde in beinahe allen europäischen Ländern produziert, weshalb Stromer „einen klaren Klimavorteil gegenüber Verbrennern“ hätten. Lediglich Polen und Estland nutzten noch einen Strommix, mit dem Elektroautos in puncto Klimabilanz nicht im Vorteil seien.“
Und immer wieder der gleiche Denkfehler: Faktisch schafft man mit jedem E-Auto einen zusätzlichen Verbraucher. Solange es keine direkte Verpflichtung gibt, auch zusätzlich regenerative Energiequellen zu schaffen, speist sich der Strom für E-Autos zu 100% aus konventionellen Quellen. Denn es wird wegen E-Autos nicht ein Windrad oder eine Solaranlage mehr gebaut.

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Dirk

Studien dieser Art sind wie immer mit Vorsicht zu genießen, weil sie das E-Auto nur mit Benziner und Diesel vergleichen. Wenn man wissenschaftlich ehrlich vorgeht, muss man alle verfügbaren Technologien heranziehen. Hierzu gehört dann u. a. auch der Verbrenner mit CNG-Technik. Diese Fahrzeuge fahren per Saldo ebenso CO2-neutral wie ein Elektroauto, sofern sie mit Biomethan betrieben werden und können damit sogar ein Teil der Lösung für unser Methanproblem sein. Und solange bei der Produktion eines (batteriebetriebenen) E-Auto erst einmal ein großer CO2-Rucksack entsteht, ist der rasche vollständige Umstieg der Produktion auf diese Technik eh kontraproduktiv. Wir können es uns gerade eben nicht leisten, erst einmal viel zusätzliches CO2 in die Luft zu blasen und den Treibhauseffekt noch anzuheizen. Nutzen wir also, wie in einem vom Fraunhofer Institut in Zusammenarbeit mit dem TUHH und dem IREES in 2019 veröffentlichten Bericht erwähnt, das vorhandene Potenzial der Brückentechnologien wie CNG statt dogmatisch vorzugehen und einzig auf E-Autos zu setzen.

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Udo Unwichtig

Guten Abend in die Runde :-)

Ich muß mir estmal Luft machen!!!
Schaut euch mal diese Seite an :
https://t3n.de/news/elektromobilitaet-wasserstoff-keine-zukunft-1373798/

Jetzt bestätigt sich die Vermutung, daß der Autor der beiden Seiten im Interesse der Automobilindustrie unterwegs ist, um die Strategie von VW voran zu treiben… Hier in abgewandeltem Wortlaut – dort mit noch aggressiverer Manipulation…

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