Kein Grund zur Panik: So meisterst du die Frage nach Hobbys im Bewerbungsgespräch
Dass Hobbys im Lebenslauf nur etwas für Schulabgänger sind, erfahren Interessierte in jedem handelsüblichen Karriereratgeber. Im Bewerbungsgespräch sind sie trotzdem häufig Thema. Wer dann von sich glaubt, keine besonderen Freizeitaktivitäten nennen zu können, wird schnell nervös.
Was sagt man, wenn man nicht in einer Laufgruppe ist und für einen Marathon trainiert, wenn man seine Abende nicht beim Klavierunterricht verbringt, sondern lieber auf der Couch sitzt und GZSZ oder Netflix schaut? Die einfache Antwort: die Wahrheit. In den wenigsten Fällen geht es darum, wie prestigeträchtig das Hobby ist. Es geht um etwas ganz anderes.
Fragen im Vorstellungsgespräch: „Hast du Hobbys?“
Laut der Karriereexpertin Alison Green sind die Hobbys bei der Bewerbung in den meisten Fällen unbedeutend. In ihrer Ratgeber-Kolumne „Ask a Manager“ schreibt sie sogar, dass sie nie der Grund für eine Absage seien. Der große Vorteil jedoch sei, dass sie im besten Fall das Vorstellungsgespräch in eine persönlichere Richtung lenken können.
Wenn Personalverantwortliche nach Freizeitaktivitäten fragen, ist das laut Green eine gute Chance, Sympathien herzustellen und positiven Eigenschaften hervorzuheben, um so besser im Gedächtnis zu bleiben. Das, so fügt sie jedoch sofort hinzu, darf nicht krampfhaft geschehen.
„Es geht um Leidenschaft, nicht um Kompetenzen.“
„Es ergibt wenig Sinn, herausfinden zu wollen, mit welchem Hobby euch dieser positive Effekt gelingt, denn es wird von Personaler zu Personaler anders sein“, schreibt die Autorin. „Ein Personaler findet es vielleicht toll, wenn ihr beim Marathon mitlauft, während es einem anderen völlig egal ist und er sich stattdessen dafür begeistert, dass ihr gern Bücher lest.“
Laut Alison Green ist es nicht einmal wichtig, einen Bezug zwischen dem Hobby und der Karriere herzustellen. Stattdessen rät sie ihren Lesern dazu, die Frage nach den Freizeitaktivitäten ausführlich zu beantworten. Denn allein der Satz „Ich lese gern“ verrät nicht viel über euren Charakter.
Was lest ihr gern? Wie oft lest ihr? Wer sind eure Lieblings-Autoren? Welches Buch hat euch besonders geprägt? Derartige Fragen zu beantworten, macht den Unterschied. „Meistens ist es Personalern egal, was genau eure Hobbys sind. Sie wollen einfach nur sehen, ob ihr zu einem bestimmten Thema, mit dem ihr euch wohlfühlt, angenehmen Smalltalk führen könnt“, erklärt Karriereberaterin Green.
Smalltalk sei eine gute Chance, im Bewerbungsgespräch positiv aufzufallen. Nicht das Gesagte bleibe hängen, sondern das gute Gefühl, das im Vorstellungsgespräch entstand. Es sei deshalb unbedingt notwendig, authentisch zu sein. Es geht um Leidenschaft, nicht um Kompetenzen.
Am Ende können Bewerbende also auch mit GZSZ oder Netflix punkten. Solange ihr ein paar charmante Anekdoten dazu parat habt.
Wenn sich ein Bewerber so wenig sattelfest in deutscher Sprache zeigt, wie es der Verfasser des obigen Artikels tut, so würde ich ihn erst gar nicht zum Gespräch einladen. Stichwort: Konjunktionen
Lesen Sie mal die Briefe aus Personalabteilungen. Das ist eher ein Wettbewerb der Rechtschreibfehler und übelster Satzkonstruktionen. Das mit den artigen Kommas und Details wird wohl in den nächsten Reformen der Realität weichen… Stuhl kompetent besetzt oder leer. Und die meisten Vorstände waren vor ein paar Jahren noch Volksschüler, die hätten nie diese Chancen bekommen heute. Die andere Hälfte bekommt Jobs durch Kumpelei, da ist dann auch das Komma und die Lücke im Lebenslauf egal. Sprache ändert sich… Personalbesetzung ist oft Lug und Trug.
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Ich lese aber nicht ein Buch pro Woche und Bücher prägen mich nicht oft. Sie sind Zeitvertreib, abtauchen in eine andere Welt. Und wie steht es mit Videospielen? Viele Menschen zocken gern. Personaler sehen diese Menschen oft als faul und willensschwach an. Was soll man da auch bitte sagen? „Ich bin der Anführer meiner Gilde, ich habe im letzten Gildenkrieg enorme Führungsstärke und Strategie bewiesen“ oder „Durch League of Legends habe ich eine sehr hohe Frustrationstoleranz und einen eisernen Willen entwickelt, mich zu verbessern.“ hahaha xD
Wie wäre es mit einem simplen „ich spiele abends gern mit meinen Freunden Videospiele“?
Zeigt eine gewisse soziale Verträglichkeit und Personaler sind auch Menschen. Je nach Branche ist es sogar relativ wahrscheinlich, dass du dadurch zu den Kollegen passt. Unser Büro hat im Pausenraum eine Konsole.
(Ja, unser Chef weiß nicht so ganz, dass lokaler Coop mittlerweile selten ist, aber der Wille zählt)
Also mich würde das durchaus interessieren, ich frage immer nach den Hobbys. Wenn z.b. jemand im Verein aktiv ist oder ich jemanden für die EDV suche und er sagt mir er programmiert privat cheats für Spiele, dann passt das durchaus! Das Gespräch kann so aufgelockert werden und der Bewerber fühlt sich wohler!
Den Personaler interessiert ein Hobby deshalb, weil es eine sogenannte Leistungsabgabe an sich selbst ist. Das heisst: hat jemand ein Hobby egal welches kann er statt seinem Hobby nachzugehen diese Zeit der Firma widmen und somit eine Voraussetzung für Mehrarbeit erfüllen. Alle anderen Begründungen ( teamplay, soziale Kompetenz etc.) sind Wunschdenken.
Bei einem Vorstelliungsgespräch wurde mir genau diese Frage gestellt. Ich arbeite seit über 30 Jahren als Softwareentwickler und mein Hobby ist (zumindest für mich) verständlicherweise das Programmieren. Der Firmenleiter, der mich interviewt hat, war sichtlich irritiert, dass ich nach seine vier, fünf weiteren Versuchen immer noch dasselbe Hobby genannt habe. Ich kann keine Gedanken lesen, aber mir schien es, das er dachte, ich würde das sagen, nur um Ihn zu „beeindrucken“. Es war das erste und das letzte mal bis jetzt, dass ich mich mitten im Interview bedankt habe und bin nachhause gegangen. Mir war es lieber, bei meinem alten Job zu bleiben, selbst wenn die Bezahlung etwas schlechter war, als dass ich mit dem Typen jeden Tag zu tun habe.
Eine Sache stimmt. in vielen Fällen geht es um die Leidenschaft, ums Brennen für etwas, wenn nach den Hobbys gefragt wird. Allerdings bezweifele ich sehr stark, dass die Frage nach Hobby oder Freizeitaktivität keine Bedeutung hat! Ein Freund von mir, er betreibt ein Architektenbüro, sagt folgendes: „Wenn ich in einem Vorstellungsgespräch bei der Frage nach dem Hobby das Wort Sport höre, frage ich immer nach! Ich habe keinen Bock auf einen Extremsportler, der aus einem Hubschrauber abspringt und auf Geröll nach unten surft! Und ich weiß, dass einige Kollegen von mir schon beim Fussball und insbesondere Handball abwinken! Die sind dauernd verletzt und krank, heißt es da!“
Sagt mir dann: also Vorsicht beim nennen eines „Sporthobbys“! Möglich, dass ich hier eine Einzelfallbeschreibung vorgenommen habe! Das möge jeder für sich entscheiden!
Bemerkung: Auch wenn ich hier immer nur die männliche Form genannt habe, sind natürlich alle weiblichen und queeren Formen impliziert!
Ich denke, den Personalern, wie auch mir, geht darum, auszuloten, ob der Bewerber Hobbys hat, welche ein großes Risiko darstellen, verletzungsbedingt auszufallen.
Wenn jemand Motocross, Fallschirmspringen oder Bungeejumping als Hobby angibt, gilt das als hohes Verletzungsrisiko.