Mit welchen fragwürdigen Tricks Online-Shops deine Rücksendung verhindern wollen

Rücksendungen sind bei den meisten Online-Händlern unbeliebt. (Foto: olgsera / Shutterstock)
Retouren sind oft ein Problem für Online-Händler, da sie unnötige Kosten verursachen. Je nach Produkt werden hier oft zwischen fünf bis 20 Euro für eine Rücksendung fällig. Um diese Kosten zu sparen, wenden einige Online-Händler teils fragwürdige Tricks an, um die Anzahl der Retouren zu minimieren.
Einige dieser Tricks sind legal, andere befinden sich in einer rechtlichen Grauzone. Einige Händler verzögern zum Beispiel die Rückerstattung einer Retoure, in der Hoffnung, dass Kunden den Überblick über ihre Rücksendungen verlieren oder vergessen.
Laut gesetzlicher Vorgabe muss die Rückerstattung nach 14 Tagen erfolgen. Das ignorieren viele Online-Händler allerdings, berichten Insider gegenüber Bild.de. Bei einem Test der Bild-Redaktion gab es dieses Problem in rund zehn Prozent der Fälle.
Ein weitere Trick setzt auf Vergesslichkeit der Käufer
Es gibt noch einen zweiten Trick, der auf die Vergesslichkeit der Kunden setzt. Diese verlängern die Rückgabefrist freiwillig, in der Hoffnung, dass Kunden vergessen, das Produkt zurückzuschicken.
Anstatt der üblichen 14-Tage-Frist verlängern sie die Frist zur Rückgabe auf 30 Tage oder mehr. Sie setzen darauf, dass ihr die Rückgabe auf den letztmöglichen Zeitpunkt verschiebt und so die Frist verpasst.
Ein ganz einfacher Trick sind Gebühren für die Rücksendung. Diese werden momentan von immer mehr Händlern eingeführt. So kostet die Rückgabe bei Zara zum Beispiel 2,95 Euro, bei C&A 99 Cent und bei H&M 1,99 Euro.
Fragwürdige Tricks
Diese Tricks sind noch relativ harmlos, allerdings gibt es auch solche, die sich in einer rechtlichen Grauzone bewegen. Wenn der Kunde die Rücksendung selbst bezahlen muss, muss das Unternehmen diesen vor dem Vertragsabschluss klar darauf hinweisen.
Einige Online-Händler verstecken diese Information allerdings im Kleingedruckten. Wollen Kunden einen Artikel zurückschicken, werden sie von den zusätzlichen Kosten überrascht und überlegen es sich noch einmal.
Wenn Kunden sich ein Produkt an eine Firmenadresse, wie zum Beispiel den Arbeitsplatz, senden lassen, können Händler diesen fälschlicherweise als gewerbliche Kunden einstufen. Als solcher fällt der Kunde nicht mehr unter das übliche Verbraucherrecht, weshalb sie eine höhere Gebühr für die Rücksendung ansetzen können.
Unnötig komplizierte Retouren
Bei einem weiteren fragwürdigen Trick verschleiern die Händler, dass die Rücksendung an eine Adresse ins Ausland geschickt werden muss. Da das hohe Versandkosten für den Kunden bedeutet, sehen diese oft von der Retoure ab.
Es gibt auch Händler, die den Prozess schlicht unnötig kompliziert machen, um Kunden von der Rücksendung abzubringen. Sie erstellen zum Beispiel komplexe Formulare für die Rücksendung oder verlangen, dass Kunden Fotos von der Ware hochladen.