Anzeige
Anzeige
Fundstück

Glücksspiel-Simulator: Frau verbrät Diebesgut von 680.000 Dollar

Dieser Fall ist doppelt erstaunlich. Zunächst stiehlt eine Frau 680.000 US-Dollar von ihrem Arbeitgeber. Dann gibt sie das Geld für ein Online-Glücksspiel aus, bei dem sie nicht einmal Geld gewinnen kann.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Werbung für Glücksspiel-Apps findet sich nun auch auf den Produktseiten des Apple-App-Stores. Die Entwickler:innen sind darüber empört. (Bild: Marko Aliaksandr/Shutterstock.com)

Die Frau, von der diese Geschichte handelt, war Buchhalterin in einem Tierkrankenhaus auf der australischen Insel Tasmanien. Laut ABC nutzte die 49-jährige Rachel Naomi Perri diese Position, um über drei Jahre und in 475 Einzeltransaktionen insgesamt rund 680.000 Dollar von den Firmenkonten auf ihr Privatkonto zu transferieren.

680.000 Dollar auf einen Weg ohne Wiederkehr geschickt

Anzeige
Anzeige

Diese unglaubliche Summe steckte Perri dann vollständig in das Online-Glücksspiel „Heart of Vegas“, ein Online-Glücksspielportal. Das erscheint zunächst nicht ungewöhnlich. Weltweit gibt es viele Fälle von Spielsucht, bei denen Erkrankte um Geld spielen, es verlieren und dann immer wieder um Geld spielen – stets in der Hoffnung, die erlittenen Verluste dereinst wieder ausgleichen zu können.

Der Haken in diesem Fall: Bei „Heart of Vegas“ ist zwar alles so wie in anderen Online-Casinos, allerdings mit einer bedeutenden Ausnahme. In dem Spiel ist kein Geld zu gewinnen – jedenfalls keines, das sich auszahlen ließe.

Anzeige
Anzeige

Vielmehr kaufen Spielende virtuelle Coins, mit denen sie dann online spielen können und die auch nur in dem Spiel Gültigkeit haben. Einen Markt für den Verkauf der so erworbenen Währung gibt es nicht. Alles, was Perri mit den virtuellen Casino-Münzen machen konnte, war: spielen.

Anzeige
Anzeige

Betrug fällt Tierklinik erst nach Kündigung auf

Und fürwahr, das tat sie. Innerhalb von drei Jahren verlor sie einen Betrag von 680.000 Dollar in harter Währung. Wie hoch ihre Gesamtverluste in virtueller Währung waren, ist nicht überliefert.

Drei Jahre lang blieben Perris Betrügereien unentdeckt. Erst als sie 2019 entlassen wurde, entdeckte der Tierarzt „Anomalien“ auf den Kontoauszügen. Perri hatte durch kreative Verwendungszwecke und Empfänger versucht, zu verschlüsseln, wohin die Gelder tatsächlich gingen und dabei „eine Vielzahl von Bankkonten, Kreditkarten und persönlichen Krediten in ihrem Namen“ verwendet.

Anzeige
Anzeige

Weitere Kredite und Kreditkarten in betrügerischer Absicht aufgenommen

Weil die Riesensummen aus der Tierklinik nicht reichten, hatte Perri zudem eine Kreditkarte mit einem Limit von 30.000 Dollar auf den Namen ihres Mannes, der davon nichts wusste, ausstellen lassen. Hier häufte sie weitere 24.000 Dollar an Casino-Schulden auf. Zudem nahm sie mehrere Kredite unter eigenen Namen auf, ohne sie zurückzuzahlen.

Als ihr die Ermittler auf die Schliche kamen, soll sie sich fast sofort schuldig bekannt haben. Sie habe förmlich „auf ein Klopfen an der Tür gewartet“, räumte sie ein.

Inzwischen wurde bei Perri eine schwere Spielstörung diagnostiziert. Vor Strafe schützt sie das dennoch nicht – wohl auch, weil sie schon seit ihrem achtzehnten Lebensjahr immer wieder straffällig geworden war. Jetzt hat sie sich in 25 Fällen von Computerbetrug und einem Fall von Kreditkartenbetrug schuldig bekannt und soll bis Ende des Jahres verurteilt werden. Sie sitzt bereits in Untersuchungshaft.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige