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Wie ich mein Honorar als Entwickler verdoppelt habe? Mit Schreiben

Mit JavaScript und deiner Muttersprache kannst du deinen Kunden einen echten Mehrwert bieten. Glenn Stovall verrät dir, wie das geht.

Von Glenn Stovall
14 Min. Lesezeit
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(Foto: Shutterstock)

Als ich meinen Job aufgab, um als Freelancer zu arbeiten, berechnete ich anfangs 50 US-Dollar pro Stunde. Ich traf andere Freelancer, Berater und Agenturen in meiner Stadt – und einige von ihnen berechneten 150 US-Dollar pro Stunde. Sogar die Agentur, bei der ich vorher gearbeitet hatte, berechnete meine Arbeitsstunden mit 120 US-Dollar die Stunde, was belegt, dass mein Level an Programmierkenntnissen nicht der entscheidende Faktor war. Wenn sie für meine Leistung so viel berechnen konnten, warum dann nicht ich? Wie eine kaputte Schallplatte mit Sprung hatte ich ständig die selbe Frage im Kopf:

„Was ist der Unterschied zwischen einem 50-Dollar- und einem 150-Dollar-Freelancer?“

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Also beschloss ich, mich mit Honoraren zu beschäftigen, mit Werten und all dem Businesskram, dem Programmierer und Designer gern aus dem Weg gehen.

Du erhöhst deinen Stundensatz, wenn du den (empfundenen) Wert für deine Kunden erhöhst

Man kriegt kein Extra-Geld für wirklich sauberen Code. (Foto: Shutterstock)

Man kriegt kein Extra-Geld für wirklich sauberen Code. (Foto: Shutterstock)

Vielleicht kommst du damit durch, deine Stundensätze zu erhöhen, indem du einfach den Satz hochsetzst, den du neuen Kunden veranschlagst. Im Ernst, wenn du bisher weniger als 50 US-Dollar berechnest, dann sag einfach mal 50. Das ist ein vernünftiger Satz für jeden kreativen Bereich, und es gibt sicher Kunden, die das zahlen.

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So, dieser Artikel hat gerade jemandem Tausende von Dollars eingebracht.

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Worte sind wertvoll und mächtig. Schreiben kann dazu dienen, einen immensen Mehrwert herzustellen. Denk an dein Lieblingsbuch, das eine, das deine Sicht auf die Welt verändert und dein Leben besser gemacht hat, als es vorher war. Wie viel sind diese Worte wert?

Damit du Premium-Stundensätze berechnen kannst, musst du den Wertgehalt dessen, was du deinen Kunden anbietest, erhöhen. Ich konnte das nicht dadurch erreichen, dass ich besseren JavaScript-Code schrieb. (Überhaupt, wie sollten sie eigentlich davon erfahren? Man kriegt kein Extra-Geld für wirklich sauberen Code.) Ich wollte es mit Schreiben schaffen.

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Konkretisieren wir mal das abstrakte Konzept von „Wert“

Wert ist schwer zu definieren. Wenn du deine Arbeitsleistung an andere Firmen verkaufst, gibt es drei Hauptaspekte, die deinen Wert bestimmen:

  • Du sparst deinen Kunden Zeit.
  • Du bringst deinen Kunden mehr Geld ein.
  • Du verringerst das Risiko, das dein Kunde trägt.

Wann immer du deine Kunden auf diese Punkte hinweisen kannst, und vor allem, wenn du das mit Zahlen unterfüttern kannst, solltest du es tun. Wenn Freelancer Greg einem Kunden erzählt „Ich erstellte ein neues, automatisches E-Mail-System“, und Freelancer Jill einem Kunden erklärt „Ich erstellte ein neues, automatisches E-Mail-System, das Ihre Umsätze um zehn Prozent steigern kann, was Ihren jährlichen Gewinn um 60.000 US-Dollar steigern könnte“ – bei welchem glaubst du, dass der Kunde sein Geld lieber ausgibt? Welcher von beiden hat es deiner Meinung nach leichter, mehr zu verlangen?

Es geht um die Reise, nicht um das Ergebnis

Wert macht sich nicht nur am Ergebnis am Ende eines Projekts fest. Wert kann auch im Prozess liegen, der dorthin führt. Wenn du einen neuen Kunden gewinnst, beginnst du eine neue Beziehung. Es wird eine Menge E-Mails geben, Telefonate und Meetings zwischen euch beiden, und ihr müsst einander viel Vertrauen schenken. Das ist der Punkt, an dem gut schreiben zu lernen sehr wertvoll wird. Du kannst einmalig ein paar PDFs zusammenschnüren, sie bei jeder einzelnen Kundenverbindung verwenden, und sie können deinen jährlichen Verdienst ein ganzes Stück nach oben treiben.

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Löse Kommunikationsprobleme, noch bevor sie entstehen – mit Willkommenspaketen

„Freelancer haben den Ruf, unzuverlässig zu sein. Wenn du das hier befolgst, zeigst du deinem Kunden, dass du nicht zu dieser Sorte gehörst.“

Es ist schwer, als Entwickler zu arbeiten, aber es ist auch schwer, ein Kunde zu sein, der Entwickler anheuert. Kunden sind nicht mit dem Wissen geboren, wie man einen guten Fehlerbericht schreibt oder wie man die vage Idee in ihrem Kopf in ein Feature überträgt, das wir wirklich implementieren können. Kunden verstehen vielleicht auch nicht, warum man im Voraus spezifische Informationen benötigt, so dass man nicht am Ende vier Mal das gleiche Feature neu baut.

Um diesen Prozess abzukürzen, habe ich ein Willkommenspaket zusammengestellt, das ich all meinen Kunden überreiche. Es erklärt in einfachen, freundlichen Worten ein paar Dinge über unsere Zusammenarbeit.

  • Was ich für sie tun kann, und was ich nicht für sie tun werde.
  • Wie ich kommuniziere. Wann ich erreichbar bin und wann nicht.
  • Was ich von ihnen erwarte. Auf diese Art verstehen sie, dass sie sich nicht ungestraft drei Monate mit ihrer Antwort Zeit lassen können, wenn ich Ihnen eine Änderungsanfrage schicke.
  • Wie die Bezahlung funktioniert. Am besten klärt man das gleich zu Beginn.

Wenn du deinen Kunden das mitgibst, klärt das viele Verwirrungen auf und unterstreicht deine Professionalität. Ich habe diese Idee bei Nick Disabato gefunden. Er war so nett, mir eins seiner Willkommenspakete weiterzugeben. Du kannst es hier runterladen.

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Kunden LIEBEN wöchentliche Fortschrittsberichte

Wenn du irgendetwas aus diesem Artikel mitnimmst, dann sollte es das hier sein: Nimm dir jeden Freitag fünf Minuten und schreibe eine Mail, die auf diese drei Punkte eingeht:

  • Was du diese Woche erledigt hast.
  • Was du planst, in der nächsten Woche zu erledigen.
  • Was du gegebenenfalls vom Kunden brauchst.

Kunden lieben solche Mails einfach. Sie lieben sie so sehr, dass ich sie in Verkaufsgesprächen und Angeboten mit einbringe, und das hat schon einmal bei einem Vertragsabschluss den Unterschied gemacht.

Freelancer haben den Ruf, unzuverlässig zu sein. Wenn du das hier befolgst, zeigst du deinem Kunden, dass du nicht zu dieser Sorte gehörst. Das kann dein USP sein, der dich von anderen Freelance-Entwicklern abhebt, und einem Kunden viel wert sein. Und das bringt uns zurück auf das Konzept des Risiko-Reduzierens. Menschen sind bereit, mehr Geld an Menschen zu zahlen, die eine größere Chance haben, ein Projekt erfolgreich abzuschließen.

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Schreib Tagesordnungslisten für deine Meetings … und plötzlich sind Meetings um 54 Prozent weniger nervig

Alle Meetings sollten immer ein festgelegtes Ziel haben. (Foto: Shutterstock)

Alle Meetings sollten immer ein festgelegtes Ziel haben. (Foto: Shutterstock)

Es gibt einen großen Unterschied, ob du ein Meeting für 14 Uhr ansetzt oder für 14 bis 14:30 Uhr. Das Letztere hat eine größere Chance, wirklich nur 30 Minuten zu dauern. Wenn du sicherstellen willst, dass Meetings nicht in ausschweifende Sitzungen ausarten, dann solltest du ein imaginäres „anderes Meeting“ erfinden, zu dem du aufbrechen musst, und 24 Stunden vor dem Meeting eine Tagesordnung verschicken.

Ähnlich wie der Fortschrittsbericht muss diese Tagesordnung nicht lang sein und sie muss auch nicht kompliziert sein. Alles, was du brauchst, ist eine stichpunktartige Liste der Punkte, die du in deinem Meeting diskutieren möchtest, die Beginn- und Schlusszeit und das Ziel des Meetings (alle Meetings sollten immer ein festgelegtes Ziel haben – oder erst gar nicht stattfinden).

Wenn du das tust, erhältst du eine vorgegebene Struktur, der du und dein Kunde folgen können (und Bonuspunkte, weil du einen Meeting-Reminder verschickst, denn dann denken sie eher daran und nehmen auch teil). Das bedeutet, dass der Kunde eher dazu geneigt ist, bei der Sache zu bleiben, und wenn die Konversation abschweift, kannst du auf deine Agenda zeigen und sagen „Lassen Sie uns wieder zur Sache kommen“.

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Die meisten Kunden hassen Meetings ebenso, und sie werden es begrüßen, dass du ihre Zeit wertschätzt und sich dann darauf konzentrieren, zu Ergebnissen zu kommen, anstatt herumzuplänkeln, während dein Stundensatz-Timer tickt. Es klassifiziert dich als Profi, nicht nur als irgendein Freelancer (fällt dir das Muster auf?).

Schreib technische, aber nicht zu technische Dokumentationen

Als ich in einer Management-Position bei einer Agentur gearbeitet habe, war ich ein Meister der Dokumentation. Ich wusste, wie nervig es war, wenn mein Workflow durch eine Frage zu einem Modul unterbrochen wurde, das ich neun Monate vorher geschrieben hatte, oder wenn ich ein paar Ergänzungen zu Davids Modul von vor einem Jahr machen wollte, und ich fühlte mich schlecht dabei, Davids Workflow zu unterbrechen. 15 Minuten Schreiben kann Dutzende von Entwicklerstunden einsparen.

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„Solche Dinge sind wie der Mondstein, der Freelancer-Pokemons in Berater verwandelt.“

Technische Dokumentationen zu schreiben ist ein großer Wertzuwachs, und es muss nicht allzu viel Zeit kosten. Es ist außerdem hilfreich, wenn du an einem Langzeitprojekt arbeitest, weil Code, den du vor vier Monaten geschrieben hast, so aussehen kann, als hätte ihn ein völlig Fremder geschrieben. Darüber hinaus verleiht das deinen Kunden Sicherheit, falls sie planen, deine Arbeit an ein internes Entwicklerteam zu übergeben. Du wirst deinem Kunden und seinem Team Dutzende Einarbeitungsstunden ersparen, und „Zeit sparen“ ist einer der Königswege, wie man seinem Kunden Mehrwert gibt.

Du kannst auch eine Dokumentation für deinen Kunden und seine Mitarbeiter schreiben. Ich habe damit angefangen, nachdem ich WordPress-Websites für Kunden erstellt habe, und diese mich beim Launch ihrer Site ratlos anschauten und fragten „Wie funktioniert WordPress?“.

Um das zu vermeiden, habe ich einen einfachen „WordPress-Grundlagen“-Guide verfasst. Für weitere Bonuspunkte nehme ich das Handbuch und füge ein paar Notizen hinzu, die sich auf das jeweilige Theme und die Plugins beziehen, die ich verwendet habe (sie lassen sich auch aus vorherigen Handbüchern wiederverwenden). Eine neue Website in WordPress ist eine Sache, aber eine WordPress-Site plus Einführung, wie man sie verwendet, um sein Business nach vorne zu bringen, ist etwas völlig anderes. Solche Dinge sind wie der Mondstein, der Freelancer-Pokemons in Berater verwandelt.

Täusche, bis du es geschafft hast

Weiter oben habe ich erwähnt, dass es um den wahrgenommenen Mehrwert für den Kunden geht, und sich selbst als Profi zu positionieren. Dies lässt vielleicht deine „Poser“-Alarmglocken schrillen. Es klingt, als würde ich dir raten, als professioneller Berater aufzutreten, wenn du nur ein mickriger Freelancer bist, aber das stimmt nicht. Diese Aktivitäten definieren dich als Profi. Wenn du diese Dinge tust, wirst du deinen Job besser machen und zufriedenere Kunden haben. Wenn du anfängst, dich wie ein Profi zu verhalten, wirst du zu einem werden. Also, geh und kauf dir eine Business-Krawatte.

Abgesehen davon, dass du deine Kunden durch das Schreiben zufriedener machen kannst und dich selbst wertvoller machst, kann Schreiben dir auch dabei helfen, mehr Kunden zu bekommen, weil …

Du kannst das Schreiben auch dazu verwenden, deine Firma größer zu machen

Du hast vielleicht schon erraten, dass die Inhalte, die du veröffentlichst, statt in dieser Zeit einer bezahlten Arbeit nachzugehen, einen Wert haben. Ja, du hast richtig geraten. Schreiben kann ein mächtiges Verkaufsargument sein.

Durch Wissensvermittlung kannst du deinen Wert und deine Kompetenz steigern

Wenn du deinen Wert kostenlos weitergibst, werden Menschen umso eher dafür bezahlen. (Foto: Shutterstock)

Wenn du deinen Wert kostenlos weitergibst, werden Menschen umso eher dafür bezahlen. (Foto: Shutterstock)

Je mehr ein Kunde das Gefühl hat, dass deine Arbeit Wert hat, desto eher wird er dich bezahlen, um diesen Wert zu erhalten. Ein Weg dahin ist es, Wissen zu vermitteln. Wenn du dein Wissen vermittelst, bietest du einen kostenlosen Wert, was Vertrauen schafft und zeigt, dass du Experte und Fachmann auf einem Gebiet bist.

Vor ein paar Monaten habe ich einen Artikel mit dem Titel „AngularJS: Ein Überblick“ geschrieben. Er gefiel den Leuten und bekam ziemlich viel Traffic. Darüber hinaus hatte ich gleich am nächsten Tag ein Angebot für einen 3-monatigen AngularJS-Auftrag auf dem Tisch liegen.

Es scheint widersprüchlich, aber wenn du deinen Wert kostenlos weitergibst, werden Menschen umso eher dafür bezahlen. Nathan Berry hat darüber einen wirklich guten Artikel geschrieben, und ich schlage vor, du liest ihn, bevor ich noch mehr Überzeugungsarbeit leisten muss. (How Teaching and Storytelling Can Build a Profitable Business.)

Content-Marketing ist nicht nur was für Startups

Einen Newsletter einzuführen, ist auch für Freelancer und Berater eine lohnende Marketingtechnik, nicht nur für Startups und herstellende Unternehmen. Wenn du einen höheren Stundensatz berechnest, ist es nicht unüblich, dass du bei einem Projekt auf mehr als einen fünfstelligen Betrag kommst. Du musst den Kunden vom dem Punkt, an dem sie dich gerade kennenlernen oder treffen, zu dem führen, dass sie dir 10.000 US-Dollar geben und dir Business-kritische Verantwortung zutrauen.

Jetzt musst du mehr tun, als nur Tutorials in dein Blog zu schreiben. Leute werden nicht von selbst von „Dieser Typ hat einen hilfreichen Artikel geschrieben“ zu „ich will ihm viel Geld geben“ kommen (beim vorhin erwähnten AngularJS-Kunden brauchte es immer noch ein paar Meetings, bevor der Deal besiegelt war).

Du bist es vielleicht gewohnt, Vertrauen zu gewinnen und Abschlüsse zu machen, indem du dich persönlich mit den Kunden triffst oder mit ihnen telefonierst … – aber wie wäre es, wenn du diesen Prozess automatisieren könntest? Statt Website-Besucher direkt in Kunden verwandeln zu wollen, kannst du einen Funnel erstellen, um weiteres Vertrauen und Wert aufzubauen.

  1. Ein potentieller Kunde findet ein Stück Content, das du irgendwo veröffentlicht hast.
  2. Ein potentieller Kunde sieht einen Link, mit dem er auf deine Mailingliste gerät. Noch besser, er sieht ein Angebot, das ihm eine Vergünstigung (ein Buch, einen Bericht, ein Video etc.) bietet, wenn er sich einträgt.
  3. Wenn sie sich eintragen, bekommen sie ein paar mehr E-Mails, die alle den Verkauf anpeilen – also keine Newsletter, sondern weiterer mehrwertiger Content. Wie nett!
  4. Nach ein Paar solcher Mails gibt es eine Einladung zu einem Chat mit dir, falls er eine persönlichere, praktischere Hilfe möchte, ähnlich dem, was du in den E-Mails gemacht hast.
  5. Der Kunde geht darauf ein, und jetzt kommst du zu einem Verkaufsgespräch mit einem Kunden, der schon eine Beziehung zu dir hat, obwohl du noch gar nichts getan hast.

So bekommst du also mit dem Schreiben neue Leads frei Haus geliefert.

So was wie einen „Autor“ gibt es nicht

„Schreiben muss nicht schwierig sein, und du musst nicht kreativ sein.“

Obwohl ich eine Menge Zeit mit dem Schreiben verbringe, mag ich den Ausdruck „Autor“ nicht. Für mich beschreibt dieses Wort entweder einen Hipster, der in einem Café herumsitzt und an einem Roman schreibt, der nie das Licht der Welt erblicken wird. Das andere Bild für einen Autor ist so was wie Hemingway, ein depressives Genie, das eine Art Zauberformel kennt, die Wein und eine Schreibmaschine in destillierten Genius verwandelt.

Das Problem ist, dass beides Dinge sind, die ich nicht sein möchte. Noch wichtiger, es führt dazu, dass Autor-Sein sich anfühlt wie etwas, was man ist, obwohl es in Wahrheit etwas ist, was man tut.

Du bist schon ein Autor. Du schreibst E-Mails. Du schreibst Angebote. Du schreibst vielleicht auch Blogartikel oder Dokumentationen oder Kommentare auf Reddit oder Tweets. Wir sind alle Autoren. Es gibt keine Entschuldigung dafür, wenn man ein schlechter ist. Schreiben muss nicht schwierig sein, und du musst nicht kreativ sein. Tatsächlich kannst du den Kunden dazu bringen, das meiste der harten Arbeit für dich zu übernehmen.

Schreiben ist in Wahrheit einfach

Sprich so mit Menschen, wie du es sonst auch tust. (Foto: Shutterstock)

Sprich so mit Menschen, wie du es sonst auch tust. (Foto: Shutterstock)

Der beste Weg, mit deinen potentiellen Kunden zu kommunizieren, ist, genauso zu sprechen, wie du es sonst auch tust. Wenn du deine Verkaufsabschlüsse bei deinen Meetings erhöhen willst, dann solltest du von hier an Folgendes tun:

  • Notiere dir, wann immer du in einem Verkaufsgespräch etwas sagst, für das du eine positive Reaktion bekommst, wann immer du eine zufriedene E-Mail deines Kunden erhältst, und wann immer du eine Weiterempfehlung bekommst.
  • Verwende von jetzt an diese Formulierungen in deinen Anrufen, Mails oder deinen Texten.

Ich hatte zum Beispiel mal ein Verkaufsgespräch, in dem ich auf meine wöchentlichen Fortschrittsberichte zu sprechen kam, und mein Kunde sagte darauf:

„Ich finde das wirklich gut. Auf diese Art habe ich immer einen Finger am Puls meines Projekts.“

Später in dieser Woche führte ich ein Verkaufsgespräch mit einem anderen potentiellen Kunden. Ratet mal, was ich zu ihm gesagt habe?

„Ich schicke ihnen jede Woche einen Fortschrittsbericht, in dem steht, was erledigt ist und was in der nächsten Woche erledigt wird. Auf diese Art haben Sie immer einen Finger am Puls Ihres Projekts.

Ich werde das auch noch an einer Stelle im Text meiner Website verwursten, da bin ich mir sicher. Schreiben ist wirklich einfach, wenn du es deine Kunden für dich erledigen lässt.

Aber auch sonst ist Schreiben einfach. Verwende kürzere Worte und nimm weniger davon. Du musst keinen Uni-Diplomarbeits-Stil verwenden, weil 99 Prozent der Leute so etwas Langes oder Komplexes nicht lesen wollen.

Wenn deine Schulaufsätze nicht so gut waren, mach dir keinen Kopf. Das ist das Internet, nicht die Uni, und auch wenn du keinen perfekten Stil erlernt hast, musst du dir keine Sorgen machen, weil du ihn nicht brauchst (Du hast ja gemerkt, dass es einen recht unverkrampften Gebrauch von Klammern … und Auslassungszeichen gibt. Ich glaube auch nicht, dass ein Lehrer dir jemals erklärt hast, wie du Aufzählungspunkte verwendest oder wann man Dinge fett oder kursiv schreibt).

Ich empfehle dir, ein Exemplar von The Elements of Style anzuschaffen und es ab und zu durchzublättern. Kürze, Klarheit und Eleganz sind unsterblich, und die Richtlinien, wie man auf diese Art schreibt, haben sich nicht groß verändert.

Setz dein Wissen jetzt um

Der einzige Weg, dein Schreiben zu verfeinern, ist, zu schreiben. Und zwar viel. Was bedeutet, dass du weniger Zeit mit dem Lesen von Texten im Internet verbringen solltest, aber mehr mit dem Praktizieren. Also, wo ich jetzt acht Stunden von deinem Tag gestohlen habe – hier sind ein paar Übungen für den Anfang:

  • Schreib einen Artikel. Er muss nicht lang sein, 400 Worte sind okay. Du brauchst noch nicht mal ein Blog. Du kannst jederzeit auf einer Site wie Medium posten.
  • Schreib dein Kunden-Willkommenspaket. Offen gesagt, ich habe diese Idee von Nick Disabato. Er war so nett, eins seiner Beispiele zu veröffentlichen, du kannst es hier anschauen.
  • Sieh nach, ob irgendeine deiner Webseiten ein Update vertragen könnte. Wenn nicht, dann überleg dir ein paar neue, die du hinzufügen könntest. Haben deine Kunden oft ein bestimmtes Problem? Schreib, wie du es lösen kannst. Haben sie ähnliche Fragen? Erstell eine Seite, die sie beantwortet.
  • Lies dir noch einmal Kundenbewertungen und E-Mails durch. Beginne, daraus einen Text zu machen.
  • Installier dir eine Journaling-App und gewöhn dir an, einen Tagesbericht zu schreiben. Ich bevorzuge DayOne für Mac und iGadgets.

Leseempfehlungen

Ich weiß, dass Medium schon welche mit seinen Artikeln mitliefert, aber ich wollte ein paar Bücher verlinken, die ich als hilfreich empfunden habe.

  • Wenn du mehr über meine Gedanken zur Preisfindung für deine Leistungen lesen möchtest, gibt es hier ein kurzes, kostenloses Buch mit dem Titel The Freelance Pricing Handbook. Das kann, muss aber nicht aus dem Anreiz sein, eine Mailingliste wie die schon erwähnte aufzubauen, aber wie gesagt: Wenn du diesen Artikel wertvoll fandest, ist das eine Quelle, noch mehr wertvolle Tipps zu erhalten.
  • Für noch mehr Informationen zu Mehrwert und Preisgestaltung empfehle ich dir wärmstens Double your Freelancing Rate von Brennan Dunn.
  • Schnapp dir schnell ein Exemplar von The Elements of Style. Es ist billig und eine tolle Ressource.
  • Wenn du mehr über Texte an sich lernen willst (was hilfreich für das Schreiben deiner eigenen Anbieterseiten ist, aber auch wertvoll für den Service, den du deinen Kunden bietest), dann sieh dir eins oder alle der Copy-Hacker-Bücher an. Sie haben mir beigebracht, dass Schreiben wie die „Incredibles“ ist und dass wenn alle Autoren sind …, es keiner ist. Wenn du nicht so viel Zeit und Geld investieren willst, dann lies nur diesen Artikel: 101 Copy Writings Dos and Don’ts.

Dieser Artikel erschien zuerst auf medium.com. Übersetzung: Anja Braun.

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12 Kommentare
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Dein t3n-Team

Atilla W.

Richtig starker Artikel!
Vielen Dank dafür!

Antworten
Tobias Clement

Hi,

schöner Artikel, auch wenn dieser aus dem englischen übersetzt worden ist, konnte ich für mich noch etwas mitnehmen.

Bisher hatten wir für unsere Kunden noch keine „Willkommenspakete“ aber genau das kann die Zusammenarbeit wirklich vereinfachen und dem Kunden zudem einen Mehrwert bieten.

In Zukunft wird das ein fester Bestandteil in unserem Workflow werden.

Beste Grüße
Tobias

Antworten
Werner

Danke.. das ist in der Tat ein wirklich guter Artikel mit wertvollen Tips für uns Freiberufler. Eine Perle.

…gleichwohl es derzeit keine große Kunst ist AngularJS Projekte an Land zu ziehen und sich gut bezahlen zu lassen.

Antworten
Hans Meier

Hallo Werner,

ich wäre interessiert daran, wo du die AngularJS- Projekte aufreist – ich programmiere auch seit einiger Zeit in AngularJS.

LG
Hans

Antworten
Werner .

Also ich werde permanent von headhuntern angefragt..
Also mal Gulp, Xing und linkedin etc. Profile updaten/anlegen..
itjobboard.de & Co durchforsten..

Christopher

Echt ? Wo gibts denn die ganzen Projekte ? :)

Antworten
Ex-Informatiker

Hier sehe ich endlich mal die Freitags-Email die bei gewissen Leuten natürlich unbeliebt ist.
Die Idee mit den Freitags-Mails beinhaltete bei mir auch die Sachen für den Stundenzettel und Vor/Nachteil-Bewertungen von Entscheidungen damit die anderen das Risiko mittragen und es in der Email-Buchführung (so wie die für immer archivierten White-House-Emails) auf ewig hinterlegt ist. Festangestellten ist Fortschritt nämlich oft egal.

Denn viele Freiberufler werden als Auftrag-Nehmer genau so wie Elektriker oder Monteure für Projekte wie „Windows-Umstellung“ u.ä. nicht von der Personal-Abteilung sondern vom Einkauf beauftragt. Da ist man oft eher eine Art Zeitarbeiter.

Antworten
PAYREXX.COM

Super Artikel! Das Willkommenspaket ist auch für Firmen eine gute Idee.

Tipp für Freelancer: Mit Payrexx kannst Du deine Rechnungen gleich Online zum Bezahlen anbieten. Siehe http://www.payrexx.com/

Antworten
Ich

Sehr interessanter Artikel mit toller Übersetzung! Vielen Dank für beides!

Antworten
Val

Bester Artikel seit langem.

Antworten
Illustrations

Super, super Artikel mit vielen tollen Ideen!
Auch die Idee eines Willkommen-Paketes finde ich super, allerdings (jetzt kommt die einzige Kritik) sind die 18 Seiten reiner Text. Keine Bilder, keine Infografiken oder Illustrationen – sehr, sehr trocken. Das liest so wohl kaum ein Kunde. Ich würde das als Kunde max. überfliegen.

Vielen Dank für den tollen Artikel!

Antworten
Matthias Kohlhoff

Bester Artikel seit langem! Danke. Einige Ideen setze ich bereits um, andere werde ich in meinen Arbeitsablauf integrieren – wenn es auch etwas dauern wird ;-)

Antworten
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