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Frittenlove: Ex-Sternekoch gründet kurioses Pommes-Startup

Sascha Wolter betrieb ein erfolgreiches Sternerestaurant. Dann gründete er mit Frittenlove ein Startup, das außergewöhnliche Pommes-Kreationen verkauft. Wie kam es zu der kuriosen Idee?

Von Daniel Hüfner
3 Min. Lesezeit
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Frittenlove-Gründer Sascha Wolter. (Foto: © Frittenlove)

Pommes so schwarz wie Ebenholz: Was für jede Imbissbude ein Desaster wäre, ist für Sascha Wolter eine Geschäftsidee. Der 36-Jährige aus Backnang bei Stuttgart hat Frittenlove gegründet und sich als Alternative zu herkömmlichen Pommes drei ausgefallene Fast-Food-Kreationen überlegt: Kartoffelrösti-Fritten, Kichererbsen-Fritten und eben Black-Truffle-Fritten. Die schwarzen, knusprigen Stäbchen sind dabei lediglich eine optische Täuschung. Sie sind nicht etwa verkohlt, sondern in Pflanzenasche gewendet, was ihnen die pechschwarze Farbe verleiht.

Frittenlove ging aus Sternerestaurant hervor

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Wie kommt man auf so eine Idee? Die Antwort liegt in der Vergangenheit des Gründers. Sascha Wolter ist gelernter Koch und hat sich 2010 mit einem eigenen Restaurant in Backnang selbstständig gemacht. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung bekam er einen der begehrten Michelin-Sterne verliehen. Als er das Lokal 2015 in ein luxuriöses Steakhaus umbaute, suchte Wolter nach einer entsprechenden Raffinesse für den Beilagenteller. Doch die Suche gestaltete sich schwierig: „Außer Süßkartoffelpommes gab es nichts auf dem Markt“, sagt Wolter. Also begann der Koch selbst mit verschiedenen Zutaten zu experimentieren. „Zum Beispiel mit Kichererbsen oder Trüffelöl“, so der Unternehmer – die Geburtsstunde von Frittenlove.

So sehen schwarzen Frittenlove-Fritten aus. Bislang gibt es sie nur in der Gastronomie. (Foto: © Frittenlove)

So sehen schwarzen Frittenlove-Fritten aus. Bislang gibt es sie nur in der Gastronomie. (Foto: © Frittenlove)

Anfangs habe er noch parallel zum Restaurantbetrieb produziert, erzählt Wolter. „Morgens zwischen sieben und acht Uhr habe ich mit den Fritten angefangen, am Nachmittag musste ich wieder im Restaurant sein bis Mitternacht. Das alles sieben Tage die Woche.“ Ein Knochenjob, der die Gründung von Frittenlove aus Sicht des Unternehmers jedoch erst auf das richtige Fundament stellte: „So konnte ich sicher sein, dass Frittenlove nachhaltig funktioniert und am Markt akzeptiert wird.“ Inzwischen hat Wolter sein Restaurant zugunsten von Frittenlove geschlossen. Elf Mitarbeiter arbeiten in Teil- und Vollzeit für das Startup aus Backnang. Darunter auch Wolters Frau Ina, die ihren Job als leitende Erzieherin aufgegeben hat.

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Plötzlich ein Millionenmarkt

So viel Einsatzbereitschaft hat das Startup auch nötig. Denn im Vergleich zu den jährlich wenigen tausend Kunden im Restaurant will Frittenlove-Gründer Wolter nun einen Millionenmarkt aufmischen. Bisher hat er rund 90 Tonnen seiner Pommes verkauft. Die Mehrheit davon an Steakhäuser, Hotels und Catering-Betriebe.

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Doch dabei soll es nicht bleiben. Die Frittenlove-Pommes sollen nun auch für den Endverbraucher erhältlich sein. Lukrativ sind vor allem die Supermärkte: Im vergangenen Jahr konsumierten allein im deutschsprachigen Raum rund 2,7 Millionen Menschen tiefgekühlte Pommes – jede Woche. Entsprechend groß ist auch die Konkurrenz im Tiefkühlregal. Frittenlove-Gründer Wolter muss sich etwa mit Anbietern wie Agrarfrost oder diversen Eigenmarken der Supermärkte messen.

Angst vor möglichen Kopien seiner Pommes-Kreationen hat er nach eigenem Bekunden nicht. „Das kann passieren, nur ist die Frage, ob die ganz Großen sich überhaupt für dieses Thema interessieren“, sagt er. Auch stehe Frittenlove für Handwerk und Qualität. „Das können wiederum andere größerer Unternehmen gar nicht abdecken, die eher industriell denken müssen“, so der Unternehmer.

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Frittenlove sucht Hilfe bei den Löwen

Damit es allerdings mit dem Sprung in die Supermärkte klappt, will Wolter – der sein Startup bisher aus eigenen Mitteln finanziert hat – nun auch einen Investor an Bord holen. Genauer gesagt: einen Löwen. Am Dienstagabend tritt er zusammen mit seiner Frau in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ auf.  Angedacht ist ein Investment von 60.000 Euro für zehn Prozent ihrer Anteile. Mit dem Kapital will das Ehepaar seine Produktionskapazitäten erhöhen und auch das Marketing vorantreiben.

Für den nötigen Werbeeffekt wird dabei schon der Auftritt von Sascha Wolter sorgen. Er weiß: Die Zeit während der Ausstrahlung nutzen die zuletzt mehr als drei Millionen Zuschauer auch dafür, um nach den vorgestellten Produkten zu googeln. Deswegen hat der Frittenlove-Gründer erst vor wenigen Stunden einen eigenen Onlineshop gestartet – obwohl sich Tiefkühlwaren für den Versand nur bedingt eignen. „Frittenlove ist eben immer für eine Überraschung gut“, erklärt Wolter den Schritt. Immerhin: Bei seinen schwarzen Pommes hat das ja auch schon gut geklappt.

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julia losch

Ein Blick hinter die Kulissen von „Frittenlove“ – Bekannt aus „Die Höhle der Löwen“ Gründer Sascha Wolter im Interview

https://aktien-boersen.blogspot.com/2018/10/ein-blick-hinter-die-kulissen-von.html

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