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Für einen klaren Kopf: Diese Apps helfen bei Migräne

Migräne ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit. Diese Apps helfen dabei, die eigenen Symptome nicht nur besser zu verstehen, sondern ihnen auch langfristig vorzubeugen.

Von Noëlle Bölling
4 Min. Lesezeit
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(Foto: Shutterstock)

Kopfschmerz, Sehstörungen, Übelkeit – mit diesen Symptomen haben bis zu 15 Prozent der Bevölkerung regelmäßig zu kämpfen. Damit ist Migräne eine der häufigsten Erkrankungen weltweit. Allein in Deutschland sind täglich rund 900.000 Menschen von einer Attacke betroffen. Dadurch sind sie entweder arbeitsunfähig oder schleppen sich krank zur Arbeit, wo sie nur eingeschränkt produktiv sein können. Schätzungen zufolge entstehen der Wirtschaft daraus Kosten in Höhe von mehr als vier Millionen Euro jedes Jahr.

Vom eigenen Körper außer Gefecht gesetzt

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Wie sehr Migräne das Leben einschränken kann, musste auch Tabea am eigenen Leib erfahren. Für sie waren Schmerzen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit viele Jahre fester Bestandteil ihres Alltags. Ihren ersten Migräneanfall hatte sie schon als Kind, was zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht als solcher diagnostiziert wurde. In der Pubertät wurden die Beschwerden so schlimm, dass sie regelmäßig Schmerzmittel und später auch Triptane einnehmen musste, die gefäßverengend wirken und daher häufig bei Migräne verschrieben werden. „In der Schule habe ich oft gefehlt. Später habe ich mich dann irgendwie durchgebissen und bin trotz Migräne zur Arbeit oder zum Vortrag in die Uni“, berichtet die heute 25-Jährige. „In dieser Zeit war es so schlimm, dass ich teilweise bis zu zwei Attacken pro Woche hatte. Das hat auch mein Privatleben extrem eingeschränkt, weil ich wegen meiner Migräne häufig Treffen mit Freunden absagen musste und auch bei längeren Ausflügen vorher nie wusste, wann die nächste Attacke kommt. Rückblickend weiß ich nicht, wie ich mit so viel Schmerzen überhaupt meinen Alltag bewältigen konnte.“

Umfrage zufolge nehmen im Durchschnitt drei Millionen Deutsche täglich eine Tablette ein, um ihre Kopfschmerzen selbst zu behandeln. Die Triptan-Medikation liegt bei knapp 60.000 Einzeldosen pro Tag. „Triptane haben recht viele Nebenwirkungen. Ich war nach der Einnahme oft sehr müde und schlapp und hatte ein drückendes Gefühl in der Brust, das erst nach einigen Stunden wieder verschwand‟, berichtet Tabea. „Trotzdem war ich einfach froh, zumindest eine Zeit lang die Schmerzen los zu sein. Leider ließ die Wirkung bei mir nach ein paar Jahren nach, sodass die Dosierung immer höher angesetzt werden musste.‟

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Mit digitalen Tools gegen den Schmerz

Die medikamentöse Behandlung kann also nicht die einzige Lösung im Kampf gegen die Migräne sein. Zwar ist über die Ursachen der Erkrankung noch immer relativ wenig bekannt. Jedoch hat man inzwischen einige Trigger identifiziert, die einen Anfall auslösen können – und denen man dementsprechend vorbeugen kann.

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Die Experten von der Schmerzklinik Kiel, die in Zusammenarbeit mit dem bundesweiten Kopfschmerzbehandlungsnetz und der Techniker Krankenkasse die Migräne-App entwickelt haben, wissen: Die Voraussetzung für eine individuelle Kopfschmerztherapie sind die Selbstbeobachtung und die Dokumentation der eigenen Beschwerden. Denn allein dadurch kann langfristig ermittelt werden, was die persönlichen Auslöser für eine Migräneattacke sind. Die Einführung des Smartphones hat an dieser Stelle einen wichtigen Teil beigetragen. Da wir unser Handy heute in nahezu jeder Lebenslage griffbereit haben, lassen sich auftretende Schmerzen sehr viel besser tracken. Und das belegen auch wissenschaftliche Studien: Sie haben ergeben, dass die Compliance-Rate bei elektronischen Tagebüchern 94 Prozent beträgt, während Tagebücher in Papierform von nur elf Prozent der Patienten regelmäßig geführt werden.

Diese Apps sagen der Migräne den Kampf an

Digitale Tagebücher zum Tracken der eigenen Migräneanfälle gibt es inzwischen viele. Die App Migraine Buddy kann noch mehr: Mit ihrer Hilfe können die Nutzer nicht nur die Häufigkeit ihrer Attacken, sondern auch andere Faktoren wie die genauen Symptome, die Dauer und mögliche Auslöser genau dokumentieren. Falls zusätzliche Informationen eingetragen werden wollen, lässt sich die Liste individuell erweitern. Zusätzlich bietet die App ein intelligentes Schlaftagebuch, das den Betroffenen dabei hilft, die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Migräne zu erkennen.

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Patienten haben zahlreiche Analysemöglichkeiten in der App M-Sense. (Bild: M-Sense)

M-Sense und die Migräne-App gehen noch ein paar Schritt weiter: Auch hier kann der Patient Symptome, Dauer und Medikamentation tracken. Weitere relevante Faktoren wie beispielsweise den Aufenthaltsort und das aktuelle Wetter werden automatisch hinzugefügt und analysiert. Dadurch können die Apps selbstständig mögliche Auslöser ermitteln. Das nimmt einerseits dem Patienten ab, die eigenen Beschwerden ständig interpretieren zu müssen. Da beide Apps ausführliche Auswertungen erstellen, kann das auch für den Arzt die Behandlung deutlich vereinfachen. Zusätzlich haben die Nutzer in beiden Apps Zugriff auf verschiedene Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training und Atemübungen, die einem erneuten Anfall ebenfalls vorbeugen können. Bei M-Sense sind diese zusätzlichen Funktionen ebenso wie ein Akut-Hilfe-Tool aber leider nur in der Aktive-Version verfügbar – und diese ist kostenpflichtig.

„Wir helfen Menschen mit Migräne und Kopfschmerzen, zum Experten für ihre eigene Gesundheit zu werden. Durch jeden Eintrag lernt die App – und hilft so nicht nur den einzelnen Betroffenen, sondern auch der Wissenschaft, Migräne und Kopfschmerzen besser zu verstehen‟, sagt Markus Dahlem, Co-Founder und Chief Medical Officer von M-Sense.

Endlich schmerzfrei

Auch Tabea hat es eine Zeit lang mit Kopfschmerztagebüchern wie M-Sense probiert. Das Problem dabei: Die App berücksichtigte nicht alle Faktoren, die sie für ein zielführendes Tracken ihrer Symptome gewünscht hätte. Die zweite wesentliche Hürde war außerdem ihre eigene Faulheit, denn um langfristige Erfolge erzielen zu können, muss alles bis ins Detail dokumentiert und mit dem Arzt besprochen werden. Ansonsten hilft auch die beste App mit den intelligentesten Tools nichts. Eine solche Migränetherapie, die allen festgelegten Leitlinien entspricht, erhalten in Europa tatsächlich derzeit jedoch weniger als zehn Prozent der Betroffenen.

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Um ihre Schmerzen trotzdem endlich loszuwerden, hat Tabea irgendwann nach Alternativen gesucht. „Mein Leidensdruck war so groß, dass ich alles über Migräne gelesen habe, was ich finde konnte. Durch meine Online-Recherche bin ich unter anderem auf die Website Migrevolution aufmerksam geworden und habe meine Ernährung komplett umgestellt. Inzwischen esse ich hauptsächlich Gemüse, Milchprodukte und verwende beim Kochen viel Öl. Eine Verbesserung meiner Beschwerden bemerkte ich dadurch bereits nach einer Woche. Migräne habe ich jetzt vielleicht noch fünf Mal im Jahr.“

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