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Ratgeber

Für den nächsten Auftritt: 10 Tipps für gute Kamera- und Bühnenpräsenz

Der öffentliche Auftritt spielt gerade in der Marketing-Branche eine herausragende Rolle. Das gilt nicht nur für die Keynote auf einer Konferenz sondern auch, wenn es im Meeting darum geht, die Sales-Kollegen von einer Idee zu überzeugen. Video-Trainer Wolf Christian Puchner skizziert, was eine gute Präsenz auf der Bühne oder vor der Kamera ausmacht.

Von Frank Puscher
3 Min.
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(Foto: Shutterstock)

Guido Kerkhoff ist der Vorstandsvorsitzende von Thyssenkrupp. Ein Mann, der buchstäblich durch ein Stahlbad gegangen sein muss, wenn es um die Qualität seines öffentlichen Auftritts geht. Gerade in dieser Branche, die immer wieder im Fokus des Interesses steht, weil es um viele Arbeitsplätze geht und weil eine wichtige Aufgabe des Chefs ist, Lobbying zu betreiben, sollte man davon ausgehen, dass ein Mann wie Kerkhoff diverse Speakertrainings über sich ergehen lassen musste.

Im ersten Video, das Wolf Christian Puchner zeigt, wirkt das jedenfalls nicht so. Kerkhoff, liest ein vorgefertigtes Statement zur geplanten (und letztlich geplatzten) Fusion der Stahlsparte mit Tata Steal vor einer Kamera ab. Der Film wirkt spröde, langweilig und vor allem wenig authentisch. Ganz anders agiert Kerkhoff in einem anderen Video, als er von einem US-Journalisten interviewt wird. Hier wird er plötzlich leidenschaftlich, feurig und verteidigt den Mega-Deal gegenüber den kritischen Fragen der Presse.

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Puchner nutzt die Kerkhoff-Videos, um den Unterschied zu zeigen, den eine gute Sprecherperformance ausmacht. Und der Unterschied ist nicht nur emotional. Ist ein Speaker langweilig, wirkt desinteressiert oder liest einfach nur vom Blatt ab, tendieren Zuschauer dazu, mental auszusteigen. Eine gute Speakerperformance dient also auch dazu, Inhalte wirkungsvoller zu transportieren.

10 Tipps für gute Kamera- und Bühnenpräsenz

Eine gute Kamerapräsenz und eine gute Bühnenperformance hängen nach Ansicht des erfahrenen Video-Trainers vor allem an zehn Punkten.

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  1. Pointierte Sätze: Barack Obama senkt im Durchschnitt alle 2,7 Sekunden seine Stimme, um ein Satzstück zu beenden. Das sorgt dafür, dass die einzelne Botschaft sitzt.
  2. Authentizität: Mimik und das Gesagte müssen zueinander passen. Wie oft begegnet man Kommentatoren, die mit lächelndem Gesicht von einer Krise oder gar Katastrophe berichten. Das irritiert den Zuschauer. Ebenso falsch liegt, wer ein unbewegliches Wachsgesicht zeigt, dem jede Gemütsregung fehlt.
  3. Kleine Hänger sind menschlich: Puchner geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert dazu auf, man möge Fehler zu aktiver Korrektur nutzen und nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Warum nicht das Publikum nach einem englischen Wort fragen, wenn es einem selbst nicht einfällt? Und auch ganz menschliche Reaktionen wie „ein schweres Wort“, „Entschuldigung, aber es ist noch sehr früh“ schaffen Nähe zum Publikum.
  4. Mehr Selfie-Videos: Den unbewegten Look vor der Kamera prüfen wir beständig, wenn wir Selfies machen, die Bewegung nicht. Eine Gruppenübung von Puchner ist, sich mit dem eigenen Handy filmen zu lassen, während man den anderen eine Anekdote erzählt. „75 Prozent der Fehler in der Performance finden die Teilnehmer bei der Analyse der eigenen Filme selbst“, sagt der Trainer.
  5. Die Hände sind in Bewegung, aber bitte passend zum Inhalt: Die Hände betonen den Inhalt und machen das Video lebendig. Kommen Sie aber dem gesprochenen Wort zuvor, wirkt das entweder einstudiert oder hilflos. Synchronizität mit dem tatsächlich Gesagten ist entscheidend. Antrainierte Standardbewegungen mag Puchner nicht. Wenn man eine Geschichte mit Empathie erzählt, kommt die Bewegung von allein.
  6. Bewegungsticks kann man nutzen: Viele Menschen haben Ticks. Sich selbst Ticks zu verbieten, resultiert meistens in „verschlimmbessern“. Aber man kann die Bewegung zum Beispiel in Richtung des Publikums machen, um Verbindung herzustellen.
  7. Das Publikum fokussieren: Wer vor Publikum spricht, sollte einzelne Teilnehmer aus der Gruppe fixieren und den gesagten Satz an sie adressieren. „Nicht wie Knight Rider permanent die Gruppe scannen“, so Puchner
  8. Die Handflächen zeigen: Offene Gesten zum Publikum stärken die Verbindung, selbst wenn das Gestikulieren aus Unsicherheit kommt.
  9. Nachdenken ist erlaubt: Das Schließen der Augen oder Abschweifen des Blicks, um einen Gedanken zu fassen, ist kein Problem. Im Gegenteil: Miriam Meckel setzt das beispielsweise als Stilmittel ein. Sie verschafft sich damit Zeit, um eine geschliffene Antwort auf eine Frage zu formulieren. Man muss nur zum Publikum zurückkommen.
  10. Die „scanbare“ Rede: Und einen besonderen Tipp hat Puchner noch für Schnellredner. Sie sollen bewusst ein Schlüsselwort gegen Ende des Satzes betonen. Das gibt dem Gesagten einen Rhythmus.

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