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Kolumne

Funny Money: Nur noch 5 Jahre schlafen bis zum Digitalen Euro

Eine Blockchain ist in 15 Minuten programmiert, ein eigener Coin in einer Stunde fertig. Warum braucht der Digitale Euro noch bis 2026? Wie weit die EZB ist, hat sich unser „Funny Money“-Kolumnist angeschaut. 

Von Roman Keßler
2 Min.
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EZB-Präsidentin Christine Lagarde (Foto: Alexandros Michailidis/Shutterstock)

Es ist ein europäisches Mega-Projekt, das in einer kompletten Veränderung der Europäischen Zentralbank (EZB) münden könnte. Die für 2026 geplante Ausgabe des Digitalen Euro berühre „nahezu alles, was das Eurosystem tue und werde nachhaltige Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes haben“, so schreibt es EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Vorwort des Reports zum Digitalen Euro.

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Der Leitsatz ihres Hauses an der Frankfurter Sonnemannstraße 22: „Wir halten die Preise stabil und ihr Geld sicher.“ Heißt konkret: Die Europäische Zentralbank soll nicht nur für eine stabile Inflationsrate rund um die Zwei-Prozent-Marke sorgen (aktuell etwa vier Prozent) – sie ist auch die Hüterin der Finanzstabilität. Jüngst schoss die zweite Reihe des europäischen Gläubigers letzter Instanz deswegen auch auf den Bitcoin.

Kommt die monetäre Prohibition? Die Nachfrage nach kryptographisch-abgesicherten Token treibt längst einen Wettlauf an. Neben der EZB mit am Start: die USA und China. Wer als Erstes ein staatlich-garantiertes Digitalgeld auf den Weltmarkt bringt, kann diesen Vorsprung vergolden. Es winken Wachstumseffekte durch Auslandsinvestitionen. Gleichzeitig wird der Bitcoin in Entwicklungsländern immer beliebter. Und auch Mark Zuckerbergs Meta-Konzern hat seine Stablecoin-Pläne noch lange nicht aufgegeben.

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Technische Entwicklung treibt Rennen an

Doch die Flucht nach vorn lässt auf sich warten. Während die Technologie immer leichter bedienbar wird, drängt die Zeit: Denn die Entwicklung der Blockchain-Technologie schreitet mit Riesenschritten voran. Sehr wahrscheinlich wird sie bereits 2022 einen Boost durch immer mehr mobile Nutzer:innen erfahren.

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Was aber die Einführung des Digitalen Euros genau bedeuten wird, erfahren die 340 Millionen Bürger:innen in der Eurozone frühestens im Jahr 2023. Dann liegen die Ergebnisse erweiterter Tests im Frankfurter Ostend vor. Klar ist: Geschlafen hat die EZB sicher nicht.

Prototypen aus der EZB-Zentrale

Schon heute erreichen erste Prototypen der EZB-Entwickler:innen bis zu 325.000 Abwicklungen pro Sekunde. Das reicht noch nicht für ganz Euroland, doch die Skalierung ist möglich. Immer wieder betont die EZB: Es gebe „keinerlei technische Hürden“: Der Digitale Euro Ledger ließe sich grundsätzlich an bestehende Systeme anschließen.

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Der Testbetrieb zeigt, dass der Digitale Euro sogar „grün“ sein könnte: Der Verbrauch sei mit dem „einiger weniger europäischer Haushalte“ vergleichbar, heißt es. Ein solches dezentrales System könnte heutige Banksysteme zukünftig ersetzen. Theoretisch kann die Auflösung solcher Redundanzen durch die Dezentralisierung sogar CO2 einsparen.

Worauf also noch warten? Dezentrale Piloten mit echten Nutzer:innen müssen her, damit die Wähler:innen überhaupt abschätzen können, worauf sie sich da einlassen. Auch wenn die EZB ja von der Politik abgekoppelt und unabhängig ist, brauchen 340 Millionen Bürger:innen jetzt schon ein Mitspracherecht.

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