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MIT Technology Review Ratgeber

Gebrauchte Elektroautos: Diese Schäden treten in den ersten 10 Jahren am häufigsten auf

Die gute Nachricht: Die Batterien von E-Autos sind offenbar deutlich robuster als gedacht. Zu diesem Schluss kommt der Ratgeber eines Reparatur-Dienstleisters. Allerdings gibt es auch eine schlechte Nachricht.

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So viel sei verraten: Die Batterien sind laut dieser Analyse nicht der häufigste Grund, warum Elektroautos in den ersten zehn Jahren in die Werkstatt müssen. (Foto: husjur02 / shutterstock)

Selbst nach 300.000 Kilometern haben Akkus im Schnitt noch eine Restkapazität von 87 Prozent, hat das Beratungsunternehmen P3 Group anhand der Daten von 7.000 Elektrofahrzeugen ermittelt. In Einzelfällen können defekte Batterien zwar durchaus noch wirtschaftliche Totalschäden verursachen, aber im Schnitt dürften die Akkus mittlerweile länger halten als das Auto.

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Die häufigsten Fehler von zehn Jahre alten Elektroautos

Ein differenzierteres Bild liefert der Gebrauchtkauf-Ratgeber des kroatischen Reparatur-Dienstleisters EV Clinic. Er stützt sich nach eigenen Angaben auf die praktische Erfahrung aus 15 bis 20 Werkstatt-Standorten weltweit. Die häufigsten Fehler in den ersten zehn Jahren eines Elektroauto-Lebens sind demnach:

  1. Elektromotoren
  2. Onboard-Ladegeräte
  3. Gleichstrom-Inverter

Erst an vierter Stelle kommen die Batterien. Generell seien sogenannte Pouch-Zellen am problematischsten – also solche, bei denen die Zellen in Folie eingepackt sind. Am zuverlässigsten (beziehungsweise am einfachsten zu reparieren) seien zylindrische Zellen, gefolgt von kristallinen.

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Elektroautos: Welche Modelle gute Noten bekamen

Zum Teil unterscheiden sich die Ergebnisse schon zwischen einzelnen Baureihen erheblich. „Die Erfahrungswerte von EV Clinic beziehen sich naturgemäß auf ältere Modelle aus der Pionierzeit der Elektromobilität“, schreibt Auto, Motor und Sport. „Rückschlüsse auf aktuelle Modelle oder ganze Marken lassen sich nicht ohne weiteres ziehen, weil teilweise selbst in einer laufenden Serie wichtige Komponenten gegen neue, möglicherweise verbesserte Technik ausgetauscht werden.“

So erhält Tesla zwar ein Lob für die generell recht einfache Reparierbarkeit der Batterien. Viele S-Modelle seien trotzdem nur bedingt empfehlenswert, weil die Motoren oft alle 50.000 bis 100.000 Kilometern kaputtgehen. Die meisten Varianten des Model 3 oder des Model Y seien hingegen unkritisch.

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Gute Noten bekamen auch VW e-Golf , VW e-Up, Hyundai Ioniq, BMW i3 und Mercedes B-Klasse.

Erhebliche Unterschiede bei Baureihen einzelner Elektroautos

Bei Renault hingegen liegen Gut und Böse dicht beieinander. Die Renault Zoe der Baujahre 2013 bis 2016 etwa sei „unglaublich zuverlässig“, so EV Clinic: „Glauben Sie es oder nicht, kein Batteriesystem ist jemals zu uns in Reparatur gekommen.“ Bei der nachfolgenden Generation solle man aber genug Geld für Reparaturen zurücklegen, vor allem für Motor oder Gleichstrom-Inverter.

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Noch weiter liegen die Urteile beim Smart auseinander: Die erste elektrische Generation, noch unter Mercedes entwickelt und ab 2012 auf dem Markt, sei ein „wahres Meisterwerk“. Den mit Renault-Technik versehenen Nachfolger bezeichnen die Kroaten hingegen als „eines der schlechtesten je produzierten Autos aus hundert Jahren Automobilgeschichte. (…) Wir haben nahezu jeden möglichen Fehler gesehen. Und fast jeder dieser Fehler kostet bei einem autorisierten Service-Center rund 5.000 Euro.“

„Autos, die wir nicht kaufen würden“

Zu den „Autos, die wir nicht kaufen würden“, zählt die EV Clinic auch Nissan Leaf und Jaguar iPace. Den Marken des Stellantis-Konzerns (unter anderem Fiat, Opel, Peugeot, Citroën) ist gar eine dreiteilige Serie gewidmet. Der Titel: „Wenn Sie ein Stellantis-Fahrzeug fahren, möge Gott Ihnen beistehen!“ Schon ab 12.000 Kilometern können die Motoren laut EV Clinic ausfallen. Vor allem aber beklagt sich die unabhängige Werkstatt über Ärger bei der Gewährleistung, der Ersatzteilversorgung und der Dokumentation.

Beim TÜV steht nicht Zuverlässigkeit und Reparaturfreundlichkeit im Vordergrund, sondern die Sicherheit. Auch hier sind Batterien nicht negativ aufgefallen. „Elektrofahrzeuge sind technisch weder sicherer noch unsicherer als Fahrzeuge mit Verbrenner“, meldet die Prüforganisation. Typische Mängel finden sich eher im nicht-elektrischen Bereich – zum Beispiel an den Achsaufhängen oder Bremsen.

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Golf top, Tesla flop

Sowohl bei den 2- bis 3-jährigen als auch unter den 4- bis 5-jährigen E-Autos lag der e-Golf an der Spitze. Hyundai Kona, Mini Cooper und VW ID.3 landeten in beiden Altersgruppen im oberen Mittelfeld. Das passt zu den Befunden der EV Clinic. Am unteren Ende der Tabelle unterscheiden sich die Ergebnisse jedoch diametral: Auf dem letzten Rang landete mit großem Abstand das Tesla Model 3 – und zwar nicht nur innerhalb der E-Autos, sondern unter sämtlichen aufgeführten Modellen. (Zweitletzter unter den E-Autos wurde der/die Renault Zoe.)

Ein interessanter Nebenaspekt: E-Autos spulen den TÜV-Daten zufolge im Schnitt jährlich genauso viele Kilometer ab wie Verbrenner. Die Nutzungsprofile haben sich mittlerweile also angeglichen. Besonders hoch ist die Laufleistung beim Tesla Model 3. Dies sei aber keine Entschuldigung für die hohe Mängelquote, so der TÜV. Besonders betroffen sei – neben Achsen und Bremsen – auch die Beleuchtung. Das spreche für Defizite bei Service und Wartung.

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