Wie dieser Typ an 1 Tag gefeuert und wieder eingestellt wurde – in derselben Firma

Eine Kündigung muss nicht das Ende in der Firma sein. (Bild: Photo Smoothies/Shutterstock)
Manchmal passt man einfach nicht zu einem neuen Job. Gerade wenn es darum geht, bestimmte Leistungen zu erzielen, etwa eine gewisse Anzahl an Verkäufen zu erreichen, ist man bei einem Misserfolg schnell wieder raus. In den USA läuft das freilich noch etwas härter ab.
Lehrreiche Geschichte über Hire, Fire and Re-Hire
Entsprechend wäre die Geschichte, die CNBC von dem damals 26-jährigen Kyle McCann aus dem US-Bundesstaat Iowa erzählt, hierzulande sicher so nicht möglich gewesen. Lehrreich ist sie trotzdem, denn McCann hat ein paar interessante Tipps auf Lager.
Aber von Beginn an: Der 26-jährige McCann heuerte Anfang Juni 2017 als Sales-Account-Manager bei dem Fintech Vizypay an, als überhaupt zweiter Angestellter. Zunächst lief alles gut, McCann brachte viele neue Kund:innen an Bord und fühlte sich wohl.
Nach einigen Wochen war es aber vorbei mit der Erfolgssträhne und die Abschlüsse blieben dauerhaft aus. Als McCann an einem Freitagnachmittag Ende Juli 2017 eine Nachricht von Vizypay-Gründer und CEO Austin Mac Nab bekam, in der er aufgefordert wurde, ins Chefbüro zu kommen, war ihm klar, dass er jetzt wohl gekündigt würde.
Vorbereitung auf das Kündigungsgespräch
Statt aber in Tränen auszubrechen, habe er sich entschieden, mit einer positiven Einstellung in das Gespräch zu gehen und einfach zu schauen, was passieren würde. Zwar habe er schon Angst gehabt, insbesondere weil er ohne das Gehalt kaum seine Miete hätte zahlen können, aber er habe versucht, sich nicht allzu große Sorgen zu machen, so McCann.
So kam es, dass er auch nach der erwarteten ausgesprochenen Kündigung ruhig bleiben und seinem Chef für die Möglichkeit danken konnte, in der Firma zu arbeiten. Außerdem betonte er die positiven Elemente der Erfahrung bei Vizypay und fragte nach einem Feedback zu seiner Performance, wie CNBC schreibt.
Dass er sich selbst für verantwortlich hielt, statt Ausreden für die schwache Performance zu finden, habe den CEO beeindruckt. Sein Instinkt, so Mac Nab, sagte ihm, dass er diesen Mann irgendwie in der Firma halten müsse.
Als Kundendienstvertreter wieder eingestellt
Und so wurde McCann zwar als Sales-Account-Manager gefeuert, aber umgehend als Kundendienstvertreter wieder eingestellt, einem Job mit allerdings deutlich geringerer Bezahlung. Dennoch akzeptierte McCann, weil ihm das Schicksal von Vizypay am Herzen lag.
In den vergangenen fünf Jahren hat sich McCann bei Vizypay zum Direktor für operative Strategie nach oben gearbeitet. Seine Frau ist mittlerweile Chefin der Marketing- und Sales-Abteilung des Unternehmens, das 91 Angestellte hat.
Im Rückblick ist McCann der Meinung, das Meeting sei einer der entscheidenden Momente seines Lebens gewesen. Wichtig sei es, nicht die Geduld zu verlieren und an sich und seine Ideen zu glauben.
Gefeuert zu werden, ließe sich nicht immer vermeiden, meint McCann, aber man könne während des Gespräches ein paar Dinge beachten. Wichtig sei es etwa, seine Emotionen im Zaum zu halten, um sich einen möglichen Weg zurück oder das Ausstellen eines guten Zeugnisses oder eine gute Abfindung nicht zu verbauen.
Um Feedback bitten, für Positives bedanken
Außerdem sollte man um Feedback bitten, um zu erkennen, wo man sich hätte verbessern können. Es schade auch nicht, so McCann, sich beim Arbeitgeber zu bedanken und einige positive Erkenntnisse hervorzuheben, die man aus der Erfahrung mitnehmen könne.
„Diese zweite Chance zu bekommen und beweisen zu können, was ich kann, das war unwirklich und hat mich dazu gebracht, eine Karriere aufzubauen, die mich wirklich, wirklich glücklich macht“, so McCann.