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Hamburg: Ein Einkaufszentrum hat eine Lösung für viele Paketprobleme gefunden

Das City-Center-Bergedorf in Hamburg hat kostenlos Fläche für einen übergreifenden Paketshop bereitgestellt – ein Konzept, das Schule machen sollte.

Von Jochen G. Fuchs
2 Min. Lesezeit
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Lieferungen hinterherlaufen, Retouren und Pakete schleppen: Ein gemeinsamer Paketshop aller Paketdienste könnte das verhindern. (Foto: CCB)

Onlineshopping ist bequem, jedenfalls bis es zur Abholung oder zur Retoure kommt: Ein Paket geht zu Hermes, ein Paket geht zu GLS, ein Paket geht zu UPS – ach, schau an, und eine Sendung liegt zur Abholung bei DHL bereit. An manchen Tagen flaniert König Kunde durch sämtliche Paketshops. Außer im City-Center-Bergedorf in Hamburg, dort bleibt dem Kunden die Tortur erspart, denn das Einkaufszentrum mit 80 Geschäften betreibt mit dem „Ein-Treff-Punkt“ einen gemeinsamen Paketshop der vier großen Paketdienste DPD, GLS, Hermes und UPS. Seit Oktober 2018 gibt es den kleinen Paketshop – der einzige in Deutschland –, der quasi offiziell große Paketdienste unter einem Dach versammelt. Das Konzept ist ein Erfolg für die Kunden des Centers, die Paketdienste, aber auch ganz besonders für das Einkaufszentrum selbst, wie Etailment berichtet.

Einkaufscenter bezahlt Paketshop

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Der Dienstleister Paketpartner.de betreibt im Auftrag des Einkaufszentrums den Paketshop für die vier Paketdienste DPD, GLS, Hermes und UPS. Das scheint organisatorisch nicht ganz einfach zu sein, wie bei Etailment nachzulesen ist, denn aus kartellrechtlichen Gründen müssen die vier Paketdienste getrennt voneinander gehalten werden.

Von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends kümmern sich insgesamt acht Mitarbeiter im Paketshop um die Sendungen. Die Kunden werden über den Paketeingang per SMS benachrichtigt.

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Spannend an diesem Paketshop ist aber nicht nur die Tatsache, dass hier vier große Paketdienste unter einem Dach Pakete zur Abholung bereitstellen und auch Retouren annehmen. Viel bemerkenswerter ist das Engagement des Einkaufszentrums, das sich nicht nur um die Ansiedelung des Paketshops bemüht hat, sondern auch mietfrei die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.

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Paketshop bringt Umsatz ins Einkaufszentrum

Ein schlauer Zug, denn jetzt trudeln monatlich 2.500 Pakete dort ein, was zusätzliche 150 Kunden in das Einkaufszentrum und zu den 80 Läden bringt. Kunden, die sonst wohl nicht in diesem Einkaufszentrum gewesen wären. Damit ist der Paketshop nicht nur ein ergänzender Dienst für bestehende Kunden, sondern bringt auch zusätzliche Frequenz in das Einkaufszentrum.

Für viele Einzelhandelsflächen wird es in Zukunft um die Frage gehen, wie sie einem neuen Nutzungszweck zugeführt werden können. Als Lagerfläche für den Onlinehandel, als Mikro-Depot oder eben wie im Fall des CCB Bergedorf als Abholstation für Onlinebestellungen.

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DHL nimmt nicht teil

Die Vertreter der Paketdienste äußern sich bei Etailment zufrieden über den Paketshop, unangenehm fällt dabei nur DHL auf. Der Paketdienst nimmt trotz mehrfacher Anfrage nicht teil an dem Paketshop. Einzig einen separaten Paketshop fünf Meter entfernt hätte sich DHL vorstellen können.


t3n meint:
DHL blockiert wieder die ganze Branche. An gemeinsamen Projekten wie Parcellock hat DHL schon in der Vergangenheit wenig Interesse gezeigt. Dabei wäre es enorm wichtig für die ganze Branche, die unter der Last der vielen Haustürzustellungen ächzt, Alternativen zu schaffen. Ein solcher Paketshop wäre eine genau das, würde Zustellungen bündeln und sogar erneute Zustellversuche reduzieren. Schade, dass DHL hier nicht weitsichtiger agiert.
Jochen G. Fuchs
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2 Kommentare
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Peter

Da halte ich das City-Center aber für ganz schön naiv.

Mal alles sehr sehr konservativ gerechnet:
Offen von 8 bis 8, 12 Stunden, 6 Tage die Woche, also 72 Stunden, 4 Wochen, 288 Stunden, nur eine Person immer anwesend mit Mindestlohn 10 Euro sind knapp 3000 Euro Personalkosten ohne weitere Kosten zu berücksichtigen.

Laut eigenen Angaben 150 Kunden zusätzlich, sagen wir 2 von 3 kaufen sogar etwas ein, macht 100 Kunden mehr. Bei 3000 Personalkosten durch 100 Kunden kostet jeder Kunde 30 Euro – wie gesagt alles sehr konservativ gerechnet.

Die Dienstleister (DPD, GLS, Hermes und UPS) sparen sich dagegen die teure letzte Meile, brauchen keine Abholstationen, nichts, was sie sich bestimmt gut durch Herrn Bucko (=paketpartner.de) bezahlen lassen.

Also Dienstleister gewinnen, paektpartner gewinnt. Die Kosten für den Shop tragen aber die Einzelhandelsgeschäfte des Shopping-Centers. Die vielgeliebten Geschäfte vor Ort zahlen also total überteuerte Kosten für einen Neukunden, dafür sparen sich alle am Online-Shopping-Beteiligten Unkosten. Das ist keine Stärkung des Einzelhandels, ganz im Gegenteil.

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Benedikt

Der Paketshop muss keine Miete bezahlen, dass die anderen Kosten auch vom EKZ getragen werden steht so nicht im Artikel.
Paketshops finanzieren sich in der Regel über Provisionen vom Paketdienst.

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