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Genesis GV60 im Test: Sportlicher Luxus-Stromer mit hoher Ladeleistung

Der Genesis GV60 kombiniert Luxus und Fahrkomfort mit vollelektrischer Performance und einem außergewöhnlichen Design. Wir haben den Elektro-SUV zehn Tagen lang getestet – und knapp 2.500 Kilometer zurückgelegt.

Von Frank Feil
5 Min.
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Der Genesis GV60 ist das erste vollelektrische Modelle von Hyundais Luxusmarke. (Foto: Frank Feil)

„Was ist das denn für ein Auto?“ – das ist die Frage, die uns in den zehn Tagen mit dem Genesis GV60 am häufigsten gestellt wurde. Weder beim Porsche Taycan noch beim Mercedes-Benz EQS oder BMW iX kamen so viele Menschen aktiv auf uns zu, um sich nach unserem Testwagen zu erkundigen. Das beschreibt das Wesen des Genesis GV60 dann auch schon ganz gut: Der Elektro-SUV hebt sich von der Masse ab. Er fällt auf. Und das im positiven Sinne.

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Ein Teil der Faszination rührt freilich auch daher, dass viele noch nie von einem Autohersteller namens Genesis gehört haben. Das wiederum liegt daran, dass Genesis erst 2015 offiziell als Luxusmarke des koreanischen Hyundai-Konzerns eingeführt wurde. Der Deutschlandstart erfolgte Mitte 2021 mit dem Genesis G80 und GV80.

Nun gehen die Koreaner hierzulande mit dem GV60, ihrem ersten rein elektrisch angetriebenen Modell, an den Start. Wir haben uns angeschaut, wie sich der Luxus-Stromer im Alltag schlägt.

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Genesis GV60: Alles vom Feinsten

Bei den koreanischen Automarken denken auch heute noch viele an günstige Fahrzeuge, die gut ausgestattet und solide verarbeitet sind. Aber eben nicht mehr. Beim Genesis GV60 sieht die Sache etwas anders aus: Schon wenn man das erste Mal hinter dem Lenkrad Platz nimmt, versprüht das hochwertige Interieur puren Luxus. Die verwendeten Materialien, die Verarbeitung – alles ist vom Feinsten. Wer zuvor noch Zweifel hatte, weiß spätestens in diesem Moment, dass der Genesis in einer Liga mit den deutschen Premium-Marken spielt.

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Das gilt auch für die Performance. In der Sport-Version (ab 56.370 Euro) bietet der allradgetriebene Genesis GV60 eine maximale Gesamtleitung von 318 PS, mit der es in 5,5 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde schafft. Die Batteriekapazität von 77,4 Kilowattstunden ermöglicht im WLTP-Zyklus eine kombinierte Reichweite von 470 Kilometern. Dank 800-Volt-Technologie dauert der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent SoC (State of Charge) lediglich 18 Minuten.

Genesis GV60 im Test

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Genesis GV60 im Test

Genesis GV60

Genesis legt beim GV60 größten Wert auf hochwertige Materialien. (Fotos: Frank Feil)

Für diejenigen, die es noch sportlicher mögen, bietet Genesis den GV60 auch als Sport Plus an. Zwar steigt der Grundpreis dann auf 71.010 Euro, aber dafür liefert der AWD-Dual-Motor dann auch eine maximale Leistung von 490 PS. Der Sprint von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde dauert dann nur noch vier Sekunden. Die WLTP-Reichweite „leidet“ darunter nur minimal und sinkt auf 466 Kilometer.

Auf den ersten Blick mag einem der Grundpreis der beiden GV60-Versionen zwar nicht gerade günstig erscheinen, aber dafür ist die Aufpreisliste – anders als bei BMW, Audi oder Mercedes-Benz – vergleichsweise kurz. 3.430 Euro bezahlt man für das Technikpaket bestehend aus Head-up-Display, 360-Grad-Kamera und jeder Menge Fahrassistenten. Das Sitzpaket Komfort schlägt mit weiteren 3.290 Euro zu Buche, dafür bekommt man dann unter anderem beheizte und belüftete Sitze vorne, die elektrisch verstellbar sind. Zudem ist der Fahrersitz adaptiv und bietet eine Massagefunktion. Selbst wenn man dann noch das Bang-&-Olufsen-Audio-System (1.170 Euro) und das Panoramadach (1.320 Euro) ankreuzt, landet man in Summe „nur“ bei knapp 10.000 Euro Aufpreis für ein nahezu vollausgestattetes Fahrzeug. So viel bezahlt man bei manchen anderen Premium-Automarken allein für die Lederausstattung.

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Genesis GV60: Beeindruckende Ladeleistung

Auch wenn Genesis den GV60 als Crossover-Utility-Vehicle (CUV) bezeichnet, ist der koreanische Luxus-Stromer am Ende des Tages ein SUV – und dadurch Bauform-bedingt kein Reichweitenwunder. Wir waren mit unserem Testwagen rund 2.500 Kilometer unterwegs und schafften auf der Autobahn bei etwas sportlicherer Fahrweise einen Verbrauch von etwa 23 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Daraus resultiert eine realistische Reichweite von rund 340 Kilometern. Auf der Landstraße und innerorts pendelte sich unser Verbrauch bei rund 17,2 Kilowattstunden auf 100 Kilometer ein. Hier sind also zumindest im Sommer gute 450 Kilometer drin. Das ist in Anbetracht der Systemleistung von 490 PS zwar eine solide Reichweite, aber eben nichts, was den GV60 von anderen Modellen abhebt.

Ganz anders sieht die Sache bei der Ladeleistung aus. Dank 800-Volt-Technologie liefert unser Testwagen am Schnelllader satte 237 Kilowatt – und hält diese bis 60 Prozent SoC. Selbst bei 72 Prozent beläuft sich die Ladeleistung beim GV60 noch auf 169 Kilowatt. Da kann selbst der Porsche Taycan nicht mithalten, auch wenn dieser initial (bis etwa 27 Prozent SoC) 270 Kilowatt schafft.

Genesis GV60 im Test

Der Genesis GV60 bietet eine nahezu konkurrenzlos hohe Ladeleistung. (Foto: Frank Feil)

Und genau das macht den Genesis GV60 auch für die Langstrecke so interessant. Die 600 Kilometer nach Berlin haben wir trotz sportlicher Fahrweise mit zwei kurzen Ladepausen von jeweils 10 bis 15 Minuten zurückgelegt. Gerade genug Zeit, um die Toilette aufzusuchen und sich einen Kaffee zu holen.

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Hier zeigt sich ein weiteres Mal, was wir bereits an anderer Stelle geschrieben haben: Entscheidend bei einem Elektroauto ist gar nicht so sehr die Reichweite, sondern vor allem die Ladeleistung. Es ist toll, dass beispielsweise der Mercedes-Benz EQS mit seinem riesigen Akku die Strecke von München nach Berlin ohne Ladestopp bewältigen kann, aber in der Praxis fährt kaum jemand eine solche Distanz am Stück durch.

Genesis GV60: Die Sache mit den digitalen Außenspiegeln

Wie der Audi E-Tron, wird auch der GV60 optional mit digitalen Außenspiegeln angeboten. Will heißen: Wo sonst die „analogen“ Außenspiegel angebracht sind, befinden sich beim Genesis Kameras, die mit einem OLED-Monitorsystem im Innenraum verbunden sind.

Würden wir die 1.460 Euro teuren digitalen Außenspiegel mitbestellen? Kurz und knapp: Nein. Zwar gibt es bei dieser Lösung keinen toten Winkel mehr, was auf den ersten Blick ein riesiger Vorteil ist, allerdings bringen die digitalen Außenspiegel auch eine Reihe von Nachteilen mit sich. Das fängt damit an, dass es extrem schwer ist, auf dem Bildschirm einzuschätzen, wie weit ein Auto tatsächlich entfernt ist. Der GV60 blendet zwar Hilfslinien ein, aber so richtig wohl fühlt man sich dennoch nicht. Verstärkt wird dieses Gefühl dadurch, dass der klassische Blick aus dem Fenster wegfällt und man nur noch auf ein Display schaut. Am Ende mag das zwar alles Gewöhnungssache sein, aber trotz aller Liebe zur Technik ist aus unserer Sicht der klassische Außenspiegel hier die bessere Lösung.

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Ohnehin wirkt die Integration der beiden OLED-Displays in den Türen des GV60 improvisiert – ein bisschen wie zwei Tomtom-Navi aus 2008, das man an die Innenseiten der Türen geklebt hat. Hier hätte sich Genesis im sonst so detailverliebten GV60 eine optisch ansprechendere Lösung einfallen lassen können.

Genesis GV60 im Test

Die digitalen Außenspiegel im Genesis GV60 sind gewöhnungsbedürftig. (Foto: Frank Feil)

Genesis GV60: Premium-Elektroauto für höchste Ansprüche

Abgesehen von den digitalen Außenspiegeln und der Tatsache, dass die Ladestationen bislang nicht in die Routenplanung mit einkalkuliert werden (wird als OTA-Update nachgereicht), ist der Genesis GV60 ein erstklassiges Elektroauto.

Der Fahrkomfort ist trotz des eher sportlichen Ansatzes des GV60 auch auf längeren Strecken hervorragend. Die Software läuft flüssig und wartet mit einer zeitgemäßen Benutzeroberfläche auf, die per Touch oder Spracheingabe gesteuert werden kann. Dennoch gibt es für alle wichtigen Funktionen noch physische Tasten. Hervorzuheben sind zudem Extras wie die optionalen Relaxsitze, die bei der Ladepause auf Wunsch für Sitzkomfort wie in einer Lounge sorgen. Oder das Bang-&-Olufsen-Audio-System, das für eine aktive Fahrgeräuschunterdrückung sorgt. Selbstverständlich sind auch die Assistenzsysteme und das Head-up-Display State of the Art.

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Übrigens: Es gibt keine Genesis-Händler. Wer den GV60 möchte, kann diesen online bestellen. Im Anschluss wird dieser direkt vor die Haustür geliefert. Der Kundendienst ist fünf Jahre lang inkludiert und erfolgt ebenfalls per Hol-und-Bring-Dienst.

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